JESUS & MEDITATION

… so will ich euch erquicken !

Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir…

…denn mein Joch ist sanft und meine Last ist leicht.“ – Jesus in Mt 11,28 f

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Denn wahrlich sage Ich euch: Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Sichselbstbeschauung! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muss sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen. – [GEJ.01_224,08]

Es ist aber solch eine Ruhe, in der dem Leibe und seinen Gliedern die Tätigkeit vorenthalten wird, dennoch keine Ruhe, sondern vielmehr eine innere große Tätigkeit der Seele danach und darin, sich mit ihrem Geiste, den sie wahrzunehmen angefangen hat, mehr und mehr zu einen. – [GEJ.05_218,02]

Das begreift man durch keine Lehre und durch keinen Unterricht von außen her, sondern es muß in sich selbst gewonnen werden auf dem Wege, der euch nun für alle Zeiten der Zeiten von Mir gezeigt wird.“ – [GEJ.01_226,07]

Bekümmere dich nicht um all die äußeren, nichtigen Erscheinungen; denn es liegt wenig daran, ob man ihren Grund kennt oder nicht! Aber in der wahren Sabbatfeier erkenne den wahren Grund des inneren Lebens der Seele und des Geistes; daran soll dir und jedem Menschen alles gelegen sein! Was nützt es denn dir, so du wohl weißt und empfindest, daß du bist und lebst, aber dabei nicht weißt, ob du im nächsten Augenblick auch sein wirst und fühlen, daß du es bist?! Was nützen dir alle Kenntnisse und noch so hohe Wissenschaften, so du dein Leben nicht kennst und keine Wissenschaft von dessen Grunde in dir fühlst?! Willst du aber dein Innerstes erkennen, so mußt du deine Sinne ja vor allem nach innen richten, gleichwie du deine Augen dahin wenden mußt, wo du etwas erschauen willst; wie willst du aber den Aufgang sehen, so deine Augen dem Abende zugewandt sind?! – der Erzengel Raphael in [GEJ.03_061,06]

So Ich vom Heimkehren rede, da meine und verstehe Ich das Innere des Menschen, welches ist der wahrhaft geistige Sammelplatz des Lebens, der Kraft, der Macht und aller Weisheit. Also dahin ziehen wir nun! Wir bedürfen der inneren geistigen Ruhe, und diese ist eine rechte Heimat; in ihr – nicht Meinet-, sondern euretwegen – werden wir das finden, was uns als äußeren Fleisch- und Blutmenschen vor allem not tut! Versteht ihr das?“ – [GEJ.01_194,02]

Wenn ich sage, ich gehe in mich, ich will mich erforschen, – geht da der Geist in die Seele oder die Seele in den Geist? Erforscht da die Seele den Geist oder der Geist die Seele? Denn die Seele kann nicht in die Seele und der Geist nicht in den Geist gehen. – Wer ist demnach hier das ‚ich‘ und wer das ‚mich‘?

Antwort: Ich sage dir aber, daß hier weder das eine noch das andere der Fall ist, – sondern unter dem In-sich-gehen wird nur verstanden, daß da der Geist oder die Liebe ihren freien Willen einziehe und ihn allein auf das richte, was da ist Meines Willens. Wenn aber die Liebe dem Willen alle Zügel schießen läßt, dann wird der Wille bald stärker denn die Liebe zu Mir und zieht dann diese nach außen, schwächt sie – und somit auch sich selbst, als Meine Kraft nach außen zu wirken in ihr! – In-sichgehen heißt sonach: die Strahlungen des Willens in sich ziehen; und sich erforschen heißt: mit der Liebe zu Mir die Strahlen des Willens durchschauen, ob da alle zu Mir gerichtet sind! Siehe, also ist es. – [HiG.03_42.08.06,00]

Das Fleisch zeugt das Fleisch, die Seele die Seele und der Geist den Geist! Wie aber und warum also, solches verstehe, und höre es darum: Ihr wisset es, daß da alles aus dem Bereiche des Geistigen, welches das allein Kräftige und eigentlich Substantial-Wesenhafte ist, nur auf dem Wege des entsprechenden Gegensatzes in die Erscheinlichkeit treten kann. Dieser Gegensatz ist ein Bemühen der eigentlichen Hauptkraft, sich selbst aufzuhalten und zu nötigen, damit sie sich dadurch selbst manifest werde. Nun denke dir deinen Geist! Wodurch manifestiert er sich? Siehe, durch die Sichselbstergreifung, welches da ist die Liebe im reinsten Sinne oder die Liebe zu Mir! Ohne diese Ergreifung wird sich der Geist nie als selbständig erkennen, sondern wird stets nur ein sich selbst unbewußter Teil Meines unendlichen allgemeinen Geistes verbleiben. – [HGt.02_133,09]

Diese Frage löst sich somit von selbst; aber eine Frage, ob dieses Sichselbstbewußtsein ein leidendes ist oder nicht? Sehet, das ist eine andere Frage. Um aber diese richtig zu verstehen, müsset ihr zuvor begreifen, daß jedes Bestreben, um sich selbst zu finden, ein gewisses Leiden in sich selbst notwendig begreifen muß; nur hängt es jetzt einzig und allein von dem ab, ob dieses Leiden ein schmerzliches oder ein wohltuendes ist?
Wenn dieses Leiden darin besteht, daß sich das Wesen in sich selbst immerwährend ergreift und durch dieses Ergreifen sich zur Einheit immerwährend zu bilden bemühet ist, dann ist ein solches Leiden ein höchst wohltuendes und die Empfindung aus dem klarsten Selbstbewußtsein eine höchst beseligende.
Wenn aber das Leiden, oder die selbstbewußte Empfindung eines Wesens in sich ein zerreißendes und zerstörendes ist, dann ist es auch ein höchst schmerzliches, was ihr auch aus der Natur sehr leicht abnehmen könnet, wenn ihr nur je irgend eine entzündliche Krankheit beobachtet habt, welche in nichts anderem besteht, als daß sich gewisse Teile im Körper mehr und mehr auszudehnen anfangen. Je heftiger ein solcher Akt vor sich zu gehen anfängt, desto schmerzlicher wird er. [MEr.01_013,06]

Denn jeder muß selbst tun aus seiner Liebe heraus, was da in seiner Kraft steht, ansonsten er nie zu der wahren Freiheit seines Geistes gelangen kann. Gott ist wohl allmächtig, aber Seine Allmacht macht niemanden frei, da eben sie es ist, aus der wir durch unsern freien Willen und durch die Liebe zu Gott frei gemacht werden müssen. Sonst wären wir nichts als Maschinen und Automaten dieser Allmacht Gottes. – [BM.01_068,09]

Also muß ja notwendig ein jeder, der in das Leben seines Geistes eingehen will, sich tagtäglich auf eine Zeitlang in die vollkommene Ruhe seines Geistes begeben und muß in dieser nicht etwa mit allerlei Gedanken umherschweifen, sondern er muß einen Gedanken nur fassen und diesen als ein bestimmtes Objekt unverwandt betrachten.
Der beste Gedanke ist hier freilich der Herr. Und wenn jemand solches mit Eifer und aller möglichen Selbstverleugnung fort und fort tun wird, so wird dadurch die Sehe wie das Gehör seines Geistes stets mehr und mehr an innerer Schärfe gewinnen, und nach einer eben nicht zu langen Zeit werden diese beiden Sinneswerkzeuge des Geistes so sehr erhöht werden, daß er mit der größten Leichtigkeit dort geistige Formen von der wunderbarsten Art erblicken wird, wo er vorher nichts als eine formlose Leere zu erschauen wähnte. Und so wird er auch mit eben der Leichtigkeit Töne und Worte vernehmen, wo ihm ehedem eine ewige Stille zu sein schien. – [GS.02_044,16]

Der Leib ist der Seele Haus und der Geist in ihr dazu von Gott aus gegeben, daß er die Seele in allem unterweise und erwecke, was da geistig ist, und sie mit demselben auch in Verkehr setze. Wie kann aber der Geist das, wenn die Seele im Vollbesitze ihres freien Willens sich zuallermeist nur außerhalb des Hauses befindet und sich erquickt und erlabt am Weltlichte? Durch dieses aber wird sie derart geblendet und betäubt, daß sie dann nichts mehr sieht und wahrnimmt, was in ihrem Hause vor sich geht.Also ist das geistige Seh- und Hörvermögen stets innerhalb des Menschen und nie außerhalb in seinen weltlichen Sinnen. Wenn du demnach mit einer oder der andern Seele dich besprechen und sie sehen möchtest, so kann das nur in dir, nie aber außer dir bewerkstelligt werden. Wärest du mehr in dir zu Hause geblieben, so hättest du schon lange dieselben Lebenserfahrungen gemacht wie gar viele andere, die dir davon wohl erzählten, deren Erzählung du aber stets für eine leichtgläubige Selbsttäuschung erklärtest, und du hast dich dadurch auch stets mehr und mehr nur außer deinem Hause aufgehalten und nur sehr selten einen flüchtigen Blick in dasselbe geworfen, wo es dich denn allzeit mehr und mehr geärgert hat, weil du infolge der Überblendung deiner inneren Sehe durch das äußere Weltverstandeslicht immer weniger und schlechter ausnehmen konntest, was sich in deinem Lebenshause vorfand, und du hast dich dadurch selbst gestraft, indem du mit deinem äußeren Weltlicht den ewigen Tod und das ewige Nichtsein als die größte Wohltat für ein einmal in ein selbstbewußtes Dasein gerufenes Wesen ansahst und noch ansiehst.Siehe aber, Ich habe als ein wahrer Herr des Lebens die Gabe, dich in dein Inneres zurückzuführen und auf einige Momente deine innere Sehe zu stärken, und du wirst dich dann alsogleich überzeugen, was es mit dem Fortbestehen der Seele nach ihres Leibes Tod für eine Bewandtnis hat! – [GEJ.10_172,05]

Sage Ich: „Ja, ja, da hast du ganz recht und völlig gut geredet; Ruhe, die wahre, innere Gemütsruhe ist für jeden Menschen das notwendigste geistige Element, ohne das er nichts wahrhaft Inneres und geistig Großes zu fassen vermag, und darum gewähre Ich euch auch gerne das, was du soeben verlangtest. – [GEJ.05_218,01]

Und so du eine solche Ruhe verlangst, so tust du, wie auch ein jeder andere, wohl daran, und nach fortgesetzter und täglich einmal vorgenommener solcher innerer Ruhe, oder besser Seelentätigkeit, wirst du erst zu fühlen anfangen, welch einen großen wahren Lebensnutzen du daraus gewonnen hast. – [GEJ.05_218,02]

Darum pfleget von Zeit zu Zeit diesen Weg in Meinem Namen, und ihr werdet zu einer großen Macht über eure Leidenschaften und daraus über die ganze Naturwelt und jenseits über alle Kreatur gelangen. – [GEJ.01_226,01]

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Bedeutung von „Name“:

Dass durch „Name die Beschaffenheit und der Zustand einer Sache bezeichnet wird, sehe man EKO 148. – „Die Offenbarung erklart nach dem geistigen Sinn“ durch Emanuel Swedenborg.

Siehe, an dem alleinigen Namen liegt vorderhand ohnehin nichts, so du noch nicht erkennen kannst, was alles an den Namen gebunden ist. – [BM.01_114,06]

Niemand aber wird je zu Mir in Meinem Reiche kommen, wenn er nicht vom Geiste aus Mir gezogen wird! Wer aber ist der Geist? Dieser ist der Vater von Ewigkeit, der euch zu Mir hinziehen wird.
Dieser Geist ist namenlos; aber sein Wesen ist die Liebe. Habt ihr diese, so habt ihr auch den Geist, – habt ihr aber den Geist, so habt ihr auch Mich; denn Ich, der Vater und der Geist sind Eines! – [GEJ.03_226,11]

Gedenke Meiner! Mein Name heist Jesus Emanuel, und Mein Geist heist Jehova Zebaoth! Nun weist du, woran du bist! Vertraue und baue auf Mich, und du wirst den Tod nicht sehen!“ – [DTT.01_030,08]

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Sagen die beiden Essäer: „(…) Oh, welch eine Herrlichkeit in dieser großen heiligsten Lehre! Oh, was alles wissen doch die Menschen nicht, das sie doch so wissen sollten, als sie wissen, daß sie leben! Herr, die uns nun gegebene Lehre von der wahren Sabbatruhe in Dir soll unsere Sache sein, sie einzuführen bei den Menschen. Diese übertrifft alles bisher Gesagte und von Dir Gelehrte; denn wir sehen in allen vorhergehenden Lehren nur eine Vorbereitung zur leichteren Beachtung dieser heiligsten Lehre! Wahrlich, dazu mußten sich auch alle Himmel auftun, auf daß den Menschen wiedergegeben werde diese heiligste Lehre der Lehren! – [GEJ.02_149,09]

(Der Herr:) „Errichtet danach eine Schule und lehret die Jünger die Feier des Sabbats halten, und haltet sie selbst an jedem Tage ein paar Stunden hindurch, und ihr werdet alsbald die große Segnung dafür in euch wahrzunehmen beginnen! – [GEJ.02_150,01]

Und euer Lohn wird kein geringer sein, so ihr auch die andern Menschen dazu bewegen werdet.“ – [GEJ.02_149,11]

Wenn ihr eure äußeren groben Sinne in Anschlag bringet, da wird es sich mit der Anschauung dieser herrlichen Dinge freilich wohl etwas schwer tun; ich aber rede hier von der Angewöhnung des geistigen Sinnes; und das Auge des Geistes ist – euer Vorstellungsvermögen, euer Gefühl und die mit demselben lebendig verbundene Phantasie. Dieses Auge müßt ihr öffnen und in das weiße Licht des Geistes wenden, und in solcher Wendung eine Zeitlang euch ruhig verhalten; so werdet ihr das, was hier besprochen wird, mit eurem geistigen Auge ebensogut zu schauen anfangen, als so ihr es schauen möchtet mit eurem Fleischesauge. – [GS.02_044,14]

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Das aber ist der kürzeste Weg zur Wiedergeburt.

(…) Dann muß er sich ganz fest vornehmen, mit der Welt ganz zu brechen, und sich ganz Mir übergeben und in seiner Liebe eine große Sehnsucht haben nach Mir – und muß in dieser großen Sehnsucht tagtäglich sich von der Welt und allen Geschäften in ihr zurückziehen und wenigstens 7 Viertelstunden lang bei verschlossenen Türen und Fenstern weder beten noch etwas lesen, sondern er muß diese Zeit in der völligen Ruhe, bloß nur sich in seinem Innersten mit Mir beschäftigend, zubringen.

– Und allzeit aber, sooft sich jemand in diese Ruhe begeben hat, soll er folgende kleine anregende Rede halten in seinem Herzen an Mich im allerfestesten Ernste und sagen:

Herr! – Hier bin ich. Ich ließ Dich, o liebevollster heiliger Vater, lange warten, da Du mir schon seit meiner Kindheit unablässig zugerufen hast: Komm zu Mir, Ich will dich erquicken! – Nun, o Vater, ist die Zeit gekommen, daß sich mein Ohr geöffnet und mein sonst starrer Wille ganz in den Deinigen ergeben hat voll Demut und Gehorsam vor Dir, wie auch nach Deinem Willen zu allen meinen besseren Brüdern. Daher komme Du, mein allerliebster Jesus, zu mir und erquicke meine kranke Seele mit dem Balsam Deiner unendlichen Liebe; laß mich finden meine große Unbild in Deinem bitteren Leiden und Sterben; lasse mich sehen die heiligen fünf Wundmale und erkennen darinnen meine große Missetat! O Jesus, Du Überwinder des Todes und der Hölle, komme zu mir und lehre mich Deinen Willen erst recht verstehen; lehre mich erkennen mein völliges Nichts und Dein Alles!

O Du mein süßester, liebevollster Jesus, Du Herr aller Heerscharen,
komme zu mir Armem,
– komme zu mir Schwachem,
– komme zu mir Blindem,
– komme zu mir Taubem,
– komme zu mir Aussätzigem,
– komme zu mir Gichtbrüchigem,
– komme zu mir Lahmem,
– komme zu mir Krummem,
– komme zu mir Besessenem,
– ja o mein, mein, mein allerliebster Jesus! komme, komme, komme zu mir Totem und laß mich nur anrühren Dein heilig Kleid, so werde ich leben.
– Herr, lasse Dir ja nicht Zeit, denn ich habe Deiner unendlich nötig; ich kann ja nicht mehr ohne Dich sein, da Du mir Alles und alles andere aus Liebe zu Dir zunichte geworden ist! Ohne Dich kann ich nicht mehr leben; daher, o mein liebster Jesus, komme alsobald zu mir!
– Doch wie allezeit, so geschehe auch diesmal Dein heiliger Wille Amen. –

Nach dem begebet euch zur Ruhe und wachset in der Sehnsucht und Liebe zu Mir. So ihr das nur eine kurze Zeit üben werdet, so sage Ich: Ihr werdet bald blitzen sehen und donnern hören; aber dann erschrecket nicht, und werdet auch nicht ängstlich; denn nun komme zu jedem Ich erst als Richter unter Sturm, Blitz und Donner, und hernach erst in sanftem, heiligen Wehen als Vater! – Wer da will im wahren Sinne eine sogenannte Generalbeichte verrichten, der wird vieles vorhaben, weil dazu mehr Demut und Selbstverleugnung erfordert wird. – Das heißt, sehr wohlgemerkt, es muß dabei ein Totalvorsatz sein, nicht mehr zu sündigen, und muß das heilige Abendmahl im lebendigen Glauben aus reinster Liebe zu Mir genommen werden; dann erst werden sich wunderbare Wirkungen desselben in euch augenblicklich verspüren lassen, welche sich alsobald in übergroßer, unbegreiflicher Freude und himmlischer Wonne kundgeben werden.

Seht, das ist der kürzeste und wirksamste Weg zur reinen Wiedergeburt, in welcher allein das ewige Leben zu gewinnen ist. Jeder andere Weg dauert länger und ist unsicherer, da es sehr viele Diebeswege gibt, allwo hinter dem Straßengebüsche arglistige Diebe, Räuber und Mörder lauern; wer da nicht wohl gepanzert ist und bewaffnet kreuz und quer, der wird hart ans Ziel gelangen. – Bedenket wohl, wer Der ist, der euch das sagt! –

Daher meine Ich, statt der weltlichen Ressourcen und Unterhaltungen und sehr schmutzigen Gesellschaften könntet ihr füglich Meine Ruhe und Sabbat-Ressourcen wählen und da umsonst ohne Entrée euch mit Mir unterhalten und das andere Entrée zu etwas Besserem verwenden! –

Was meint ihr, was da besser wäre und Mir um desto wohlgefälliger? Denn seht, wie Ich schon zu den Aposteln einst gesagt habe: daß niemand zweien Herren dienen kann, – daher bedenket wohl, wer daran euch mahnt Amen. – Ich euer heiliger Vater von Ewigkeit bin es Selbst Amen, amen, amen. – – – [HiG.03_40.08.18,42]

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Frage: Reichet ihr Mir wohl dieses Wasser? Oder reichet ihr Mir nicht vielmehr auch Essig und Galle? Das wenige, das Ich von euch verlange, ist nichts als die Liebe und die Tat danach. Wenn ihr aber anstatt der wahren, lebendigen Liebetat nur leset und dabei nichts tut, außer was eurem Weltsinne so oder so zusagt, – Frage: Ist das nicht Essig mit Galle, das ihr Mir an Stelle des lebendigen Wassers reicht? Ja, Ich sage euch: Je mehr ihr zusammenleset und dabei aber nichts tut, als was euch nach eurem Sinne weltlich erfreut, desto saurer wird der Essig und desto bitterer die Galle. Es heißt dann freilich: „Es ist vollbracht!“ Aber was? – Mein eigener Kampf um euch; denn mehr kann Ich nicht tun, als als euer Schöpfer, Gott und Herr und das ewige Leben Selbst euren Tod auf Mich nehmen! Daß aber Ich nicht getötet werden kann in Meinem ewigen Geiste, das braucht keiner weiteren Erklärung. Nur den Kampf für euer Leben kann Ich bis zur endlos höchsten Stufe treiben. Aber da ihr selbst endlich seid, so muß auch dieser Kampf irgend ein möglich höchstes Ziel haben. Ist dieses Ziel erreicht, dann ist der Kampf vollbracht, von Mir aus betrachtet, – aber nichtsdestoweniger etwa auch bei euch, die ihr Mir, dem vollbringenden Kämpfer um euer Leben, aus lauter Dankbarkeit statt des lebendigen Liebewassers nur Essig mit Galle reichet. Es ist freilich vollbracht; aber nicht für euch, sondern leider nur für Mich Selbst, oder: Ich habe für euch alles getan, was nur immer in der göttlichen Möglichkeit steht; darum habe Ich Mein Werk um euch vollbracht. Aber tut auch ihr danach, daß dieses Werk in euch vollbracht wäre?
O ja, – ihr leset fleißig, ihr schreibet auch fleißig, ihr besprechet euch auch gern von Mir; aber wenn Ich sage: „Widmet Mir an Stelle eurer gewissen Weltgedanken und an Stelle eurer so manchen Welterheiterungen nur eine volle Stunde am Tage; heiliget sie dazu, daß ihr euch in derselben mit nichts als nur mit Mir in eurem Herzen abgebet!“, – oh, da werdet ihr hundert Anstände für einen finden, und hundert weltliche Gedanken werden sich um einen einzigen schwachen geistigen wie ein Wirbelwind drehen!
Allerlei weltliche Rücksichten werdet ihr da zum Vorschein bringen; und wenn sich auch jemand für eine solche Stunde entschließen möchte, so wird er sich sicher nicht zu sehr freuen auf diese, sondern wird vielmehr eine kleine unbehagliche Scheu vor derselben haben und wird dabei fleißig die Minuten auf dem Zifferblatt seiner Uhr zählen und nicht selten mit Ungeduld auf das Ende des Mir geweihten Stündleins harren. Und käme da nur irgendein unbedeutendes Weltgeschäftlein dazwischen, so wird das Stündlein entweder gar kassiert oder wenigstens in eine solche Periode des Tages versetzt, in welcher sich gewöhnlich schon der wohltätige Schlaf über die Sterblichen senkt, und in welcher, besonders beim weiblichen Geschlecht, keine angenehmen Besuche mehr zu erwarten und keine nervenstärkenden Promenaden mehr zu unternehmen sind. Sehet, das alles ist Essig und Galle! Und es ist in euch dadurch nicht vollbracht, wenn Ich zufolge Meiner unendlichen Liebe alles Erdenkliche tue, um euch auf den rechten Weg des Lebens zu bringen; denn zur Vollbringung in euch ist nötig, daß ein jeder sich selbst verleugne aus wahrer Liebe zu Mir, sein Kreuz auf sich nehme und Mir treulich nachfolge. Wer aber tut das? Das weibliche Geschlecht kann wohl, wenn es gut geht, den ganzen Tag für den Leib stechen und heften und kann sich putzen und nicht selten über die Maßen freuen auf irgendeinen Besuch; aber wenn Ich dazu sagen möchte: „Bleibet daheim in eurem Kämmerlein, und gedenket in eurem Herzen Mein!“, da werden sie traurig, lassen ihre Gesichter hübsch weit herabhängen und sagen: „Aber auf der Welt haben wir doch nichts Gutes!“ Frage: Ist das nicht Essig und Galle, wie sich’s gehört? Oder halten solche weiblichen Menschen in ihrem Herzen nicht eine noch so nichtssagende Welterheiterung höher denn Mich? Haben solche Menschen auch in sich vollbracht, wie Ich am Kreuze für sie den großen Kampf vollbracht habe? Gebet ihnen angenehme Bücherchen mit allerlei Histörchen, die Meinetwegen auf Mich Bezug haben sollen; sie werden sie recht gern lesen, besonders wenn darin dann und wann von einer romantischen Heirat die Rede ist oder darin wunderbare Märchen vorkommen. Gebt ihnen aber nur ein etwas ernster abgefaßtes Büchlein; das werden sie gerade mit einem solchen Appetit lesen, als mit welchem da frißt ein an gute Speisen gewöhnter Hund eine ihm dargereichte dürre Brotkrume, die er höchstens anschnüffelt, sie aber dann bald mit gesenktem Schweif und hängenden Ohren verläßt. Da aber das Tun doch immer noch etwas Ernsteres ist als das alleinige Lesen selbst des ernstesten Buches, so erklärt sich die Sache von selbst, mit welcher Schwierigkeit da das Tun wird zu kämpfen haben. Es gibt viele, die eine gute Musik gern von Künstlern hören; aber wie wenige darunter wollen sich dahin selbstverleugnen, um durch ein angestrengtes Studium selbst Künstler zu werden. Es ist leicht das Hören und nicht schwer das Lesen und ebenso leicht das Zuschauen; aber das Selbsttun ist für jedermann von keinem großen Reiz. Was nützt aber jemandem das Wissen und Nicht-Tun-danach? Sehet, das alles ist Essig mit Galle und bringt das Vollbringen nicht zuwege! In Mir wohl, indem Ich jedermann alles Erdenkliche dazu gebe, – aber nicht in dem Menschen, der das nicht also und dazu benutzen will, wie und warum Ich es ihm gebe. Daher seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes! Denn nur als Täter löschet ihr Meinen Durst mit dem lebendigen Liebewasser, sonst aber reichet ihr Mir allzeit Essig und Galle. Ich meine, das wird auch klar sein; aber nächstens dennoch der Zentralsonnen mehr! – [Ste.01_005,10]

Dieser kaum dreißigjährige Sohn des Zimmermanns Joseph dem Außen nach, trat demnach Sein Lehramt vollkommen als Mensch und durchaus nicht als Gott an. Die Gottheit trat in Ihm nur bei Gelegenheiten in dem Maße wirkend auf, als Er als Mensch durch Seine Taten dieselbe in Sich flott machte; aber ohne Taten tauchte die Gottheit nicht auf. Frage: Wie konnte aber dieser kaum dreißigjährige Mensch ein Lehramt antreten, wozu doch eine große Gelehrtheit erforderlich ist, welche viel Studium und eine große Belesenheit voraussetzt? Woher kam denn diesem die Weisheit? „Denn wir kennen ihn ja; er ist des Zimmermanns Sohn und hat die Profession seines Vaters oft genug vor unseren Augen betrieben. Wir wissen, daß er nie Schulen besucht hat; auch können wir uns nicht leichtlich erinnern, daß er irgend bei Zeit und Gelegenheit etwa das Buch in die Hand nahm und darinnen las. Er war ein gemeiner Handwerker bis zur Stunde beinahe, und sehet, der ist nun ein Lehrer, und Seine Lehre ist voll Salbung und voll tiefer Weisheit, obschon ihm sonst noch überall der Zimmermann herausschaut. Wie lange wird es denn sein, als er mit seinen Brüdern bei uns einen Eselsstall baute? Seht nur seine echt zimmermannsknoperigen Hände an, und siehe da, er ist ein Lehrer und ein Prophet sogar, ohne je in die Prophetenschule der Essäer hineingeschmeckt zu haben. Wie sollen wir das nehmen?“ Sehet, das ist ein buchstäblich wahres Zeugnis, welches dem Zimmermannssohne zu Kapernaum gegeben ward! Aus diesem Zeugnis aber geht klar hervor, daß in diesem kaum dreißigjährigen Zimmermanne eben nicht viel von der Gottheit hervorgeschaut haben muß; denn sonst müßte man ihn doch eines anderen Zeugnisses gewürdigt haben. Woher aber nahm denn dieser ganz reine Mensch solche Lehramtsfähigkeit, da er weder studiert noch irgend viel gelesen hatte? Dieser Mensch hatte seine Lehramtsfähigkeit lediglich seinem Tun zu verdanken. Sein Handeln ging lediglich aus seiner fortwährend großen Liebe zum Göttlichen und eben also auch aus der Liebe zu dem Nächsten hervor. Er opferte jede Handlung Gott auf und übte sie also, daß er dabei nie seinen Vorteil, sondern bloß den seines Nächsten vor Augen hatte.
Daneben verwendete dieser Mensch tagtäglich eine Zeit von drei Stunden der allgemeinen Ruhe in Gott. Dadurch erweckte er stets mehr und mehr die in ihm in aller ihrer Fülle schlummernde Gottheit und machte sie sich nach dem Maße und Grade seiner Tätigkeit zinspflichtig. Und als er, wie gesagt, kaum das dreißigste Jahr erreicht hatte, war die Gottheit in ihm bis zu dem Grade erwacht, daß er durch ihren Weisheitsgeist diejenige erhabene Fähigkeit überkam, um das bekannte Lehramt, zu dem er berufen ward, anzutreten.
Nach dieser Vorleitung frage Ich euch, ob ihr in diesem Texte das überaus stark leuchtende Licht noch nicht erschaut? Ja, ihr erschauet es schon und sehet auch, wo es hinaus will, daher werden wir uns im Nachsatz auch nur ganz kurz fassen, um der Sache nicht eine überflüssige Ausdehnung zu geben. Wie soll denn aber demnach der Nachsatz heißen? Sehet, ganz kurz also: „Gehet hin, und tuet desgleichen!“ Denket nicht, daß man nur durch ein vieles Lesen und Studieren den göttlichen Geist in sich erweckt; denn dadurch tötet man eher denselben und trägt ihn als einen Leichnam zu Grabe. Seid aber dafür tätig nach der Grundregel des Lebens, so wird euer Geist lebendig und wird in sich alles finden, was ihr sonst durch das Lesen von tausend Büchern sicher nicht gefunden hättet! Wenn aber der Geist lebendig ist, so möget ihr auch lesen, und ihr werdet dann durch das Lesen oder durch das Anhören Meines Wortes Früchte sammeln, welche einen lebendigen Kern oder Grund haben. Ohne die frühere Erweckung des Geistes aber erntet ihr nur leere Hülsen der Frucht, darin kein lebendiger Kern ist; der lebendige Kern aber ist das innere, lebendige geistige Verständnis. Woher aber sollte das kommen, wenn der Geist zuvor nicht freitätig und lebendig gemacht ward? Der Leib ist eine äußere Hülse, welche abfällt und verwest; die Seele ist des Geistes Nahrung und Leib. So ihr aber bloß leset, um eure äußere naturmäßige Erkenntnis zu bereichern, was soll da auf den Geist kommen, der noch nicht im gerechten Maße lebenstätig ist und darum nicht jedem gelesenen Worte alsogleich mit seiner lebendigen geistigen Erkenntnis entgegenkommt und das von außen herein hülsenhaft gelesene Wort mit seinem lebendigen Kern erfüllt und es dadurch erst lebendig und wirksam macht? Daher gilt immer der alte Grundsatz: Seid nicht eitle Hörer, sondern Täter des Wortes, so erst werdet ihr des Göttlichen desselben lebendig in euch bewußt werden! – [Ste.01_008,14]

Nun aber wollen wir ruhen und uns abermals in der inneren Selbstbeschauung üben, welche da ist eine wahre Sabbatfeier in Gott!“ Auf diese Worte aus Meinem Munde ward alles stille im Hause, und wir saßen also bei drei Stunden. Nach dieser Zeit aber sagte Ich: „Nun ist der Sabbat vollbracht, und wir können nun auch unsern Gliedern eine nötige Ruhe spenden!“ – [GEJ.02_166,18]

Der dritte Träger heißt: Unterlaß nie, die Ruhe des Herrn zu feiern, sondern gedenke an dieser in deinem Herzen Gottes, deines Herrn und Schöpfers! Denn in dieser Ruhe nur wird dich der Herr, dein Gott, ansehen und segnen dein Leben. – [GS.02_048,11]

Darauf begibt sich alles in die volle Ruhe, und jeder fängt an, recht kräftig sich selbst zu beschauen, und das Geschäft geht eine volle Stunde ganz ungestört fort. – [GEJ.01_224,14]

Sage Ich: „Lasset euch nicht im geringsten stören! Eine kleine Stunde noch, und ihr habt des Todes Schranken und Grenzfesten durchbrochen, und die Herrschaft über alle Hölle und deren Heer soll euer Lohn sein!“ – [GEJ.01_225,05]

(…) aber alles das macht nun keinen Jünger mehr irre, und es wird Ruhe in Gott in dieser letzten Stunde mit dem größten inneren Eifer gepflegt. – [GEJ.01_225,08]

Ihr habt nun eine neue Art und Weise gesehen, wie der Mensch von der Materie ins stets reiner und reiner Geistige übergehen, und wie er auf diesem Wege ein Herr über sich selbst und dadurch am Ende auch über die ganze äußere Weltnatur werden kann. – [GEJ.01_226,01]

Aber durch die Befolgung Meiner Lehre und durch solche Lebensübungen wirst du am Ende aus und in dir selbst zu solchem Lichte gelangen.- [GEJ.01_226,07]

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Die Erhebung über das Sinnliche und das Entrücktwerden von demselben war den Alten bekannt: HG 6313*.

Der Mensch kann mit seinem Geist das, was in der geistigen Welt ist, sehen, wenn er dem Sinnlichen, das aus der Welt kommt, entrückt und in das Himmelslicht vom Herrn erhoben werden kann: HG 4622*.

Der Grund ist, weil nicht der Korper denkt, sondern der Geist des Menschen im Körper, und wieweit er im Körper ist, in so weit grob und dunkel, somit in Finsternis denkt, und wieweit er nicht im Körper ist, in so weit klar und im Licht denkt: HG 4622*, 6614*, 6622.– „Die Offenbarung erklärt nach dem geistigen Sinn“, Band 2, 543. – durch Emanuel Swedenborg, [* „HG15Sup.pdf“, DIE HIMMLISCHEN GEHEIMNISSE, BAND 15, SUPPLEMENT (NACHTRÄGE UND ERGÄNZUNGEN)]
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Gehet hin nach Memphis, nach Theben, nach Karnag und nach Alexandrien! Alldort werdet ihr Bibliotheken antreffen, alle möglichst echt und richtig; aber Ich stehe euch dafür, daß kein Mensch sie in fünfhundert Jahren aus- und durchzulesen imstande ist! Es gehörte dazu wahrlich Methusalems Alter, um alle die Schriften und Zeichen nur einmal zu überlesen! Und was hätte dann der davon, der sich die allererstaunlichste Mühe genommen hätte? Er würde das Gelesene endlich schon fleißig von Tag zu Tag, ja am Ende, so er schon so recht verwirrt wäre, von Stunde zu Stunde und von Minute zu Minute ganz rein vergessen und daraus für sein Leben aber auch nicht den allergeringsten Gewinn ziehen.
Merket ihr nun, was Ich euch mit dieser Meiner Lehre für einen ganz andern Weg zeigen will, auf dem man in der kürzesten Zeit, so man es nur recht will, sich in alle Weisheit der Himmel versetzen kann?! Dieser Weg bin Ich, und die Wahrheit und das Leben. Wer Mich wahrhaft liebend in seine Seele aufgenommen hat, aber nicht nur gläubig bloß dem vernommenen Worte nach, sondern vollkommen der Tat nach, zu dem werde Ich allzeit im Geiste kommen und werde Mich ihm offenbaren und werde ihn erleuchten wie eine hell aufgehende Sonne die früher finsteren Gefilde der Erde.
Mit einem innern geistigen Blicke wird er mehr vom tiefsten Grunde aus kennenlernen denn durchs Lesen in zehnmal hunderttausend Jahren, so es einem Menschen gegeben wäre, so lange zu leben.Ihr selbst habt nun seit mehreren Tagen, die Ich stets lehrend und handelnd unter euch zugebracht habe, doch so manches vernommen und gesehen, und es sind eure Seelen dadurch sehr geweckt worden, und in eure Herzen ist Liebe, Glaube und volles Vertrauen eingezogen; aber so ihr es bei dem allein bewenden ließet, da hättet ihr fürwahr noch wenig Nutzen für eure Seelen, und euer Erkennen und Wissen würde bei dem, was ihr nun habt, verbleiben. Ihr müsset von nun an erst selbsttätig werden nach Meiner Lehre, dann wird eure Seele lebendiger und lichtvoller werden und dann erst wird Mein Geist in euren Seelen Wohnung nehmen und wird euch leiten in alle Weisheit.
Darin also bestehet die neue Schule des wahren Lebens und die allein wahren Erkenntnisse Gottes und seiner selbst, und darum heißt Meine Lehre ein wahres Evangelium, weil sie die Menschen lehret gehen auf dem allein rechten und wahren Wege zur Erreichung des wahren, ewigen Lebens und zur Erreichung der einzigen, wahren Liebe und Weisheit aus Gott.
Klein zwar ist die Lehre, und so sie in ein Buch geschrieben wird, so kann sie von jedermann, der des Lesens kundig ist, in sehr wenigen Stunden durchgelesen werden. Das noch so eifrige Durchlesen allein aber wird auch niemand irgend zu mehr etwas nützen, als daß er sich bloß mit Meiner Lehre dem Außen nach bekannt gemacht hat, – was wohl vor allem zu geschehen hat. – [GEJ.05_124,05]

Ich sage es euch: Das Joch, das Ich auf eure Nacken lege, ist sanft, und die Bürde, die Ich euch zu tragen biete, ist federleicht gegen das, was ihr nun Tag für Tag traget.Wie weit hinaus in alle Welt sind eure Sorgen gerichtet! Tag und Nacht habt ihr keine Ruhe und keine Rast; und das allein nur der Welt wegen, und daß ihr nicht etwa wo verkürzt würdet in eurer eingebildeten Pracht und in eurem Wohlleben, auf Kosten des oft blutigen Schweißes eurer schwachen Brüder und Schwestern! Wie soll bei solch einem Sorgen die Seele noch irgendeine Zeit finden, für die Erweckung des Geistes Gottes in ihr auch noch etwas zu tun!?Ja, eure Seelen und die Seelen von Millionen wissen nicht einmal mehr, daß sie Träger des Geistes Gottes sind, geschweige, daß sie bei ihren ins Endlose gehenden Weltsorgen zur Frei- und Selbständigwerdung desselben irgend etwas Ersprießliches tun könnten und möchten. Die arme und schwache Menschheit wird aber von euch zu sehr für eure Pracht- und Wohllebensliebe zu blutigrastloser Knechtsarbeit angetrieben und kann darum auch nicht für die Frei- und Selbständigwerdung ihres Geistes irgend etwas tun, und so seid ihr samt euren Untertanen tot und seid wahrhaft Kinder des Satans und möget nicht vernehmen Mein Wort, das euch ernstlich und wahr führet zum Leben, sondern ihr verteidiget euer Wort, aus dem für euch und für alle eure Untergebenen der ewige Tod notwendig erfolgen muß!“ – [GEJ.03_010,10]

„Habt ihr an euch denn nie eine doppelte Art geistiger Tätigkeit entdeckt, nämlich eine im Kopfe und eine andere im Herzen?! Im Herzen aber ruht die Liebe, als ein Geist, aus Meines Herzens Geist genommen. Dieser Geist hat aber, so wie Mein höchsteigener, ohnehin schon alles, was die Unendlichkeit vom Größten bis zum Kleinsten enthält, zahllosfältig in sich. – [RB.02_279,05]

Sehet, beim Menschen ist es das Gehirn, da alles Erhabene gedacht und gefühlt wird. Das Gehirn ist der Sitz der geistigen Eigenschaften; aber das Gehirn allein könnte für sich selbst nicht bestehen, würde es nicht durch einen andern Nervenkomplex stets in Tätigkeit erhalten, wie alle anderen Organe, und dieser Nervenkomplex ist euch bekannt unter dem Namen „Sonnengeflecht“ oder Nerven-Zentrum der unwillkürlichen Bewegungen; dort ist eigentlich der Sitz der Seele, von dort aus bildet sie, webt sie den Leib, erhält und verbessert, wo Schaden ist, von dort aus bewegt sie das Herz in rascheren Schlägen, bei Gemütsbewegungen, bei Leid und Freud. Von dort gibt sie durch Sprache und Blick der Außenwelt kund, was im Innern vorgeht, und dort wird geistig verdaut, was durch Ohr und Auge ins Innere gedrungen ist. – [Lg.01_025,56] durch Gottfried Meyerhofer

Sagt Cyrenius: „Herr, es geht bei mir mit dem Denken im Herzen durchaus nicht, weil ich schon von meiner Jugend an gewöhnt wurde, im Kopfe zu denken; mir scheint es nahe unmöglich, im Herzen denken zu können! Wie soll man es denn anfangen, um im Herzen denken zu können?“ Sage Ich: „Das ist ja ganz leicht und ganz natürlich! Alles, was du dir nur immer denken kannst und magst nach deinem Gefühle im großen Gehirne, kommt zuvor aus dem Herzen; denn jeder noch so geringe Gedanke muß ja doch zuvor irgendeine Anregung haben, durch die er als notwendig hervorgerufen wird. Wenn der Gedanke erst im Herzen irgendeines Bedürfnisses halber angeregt und erzeugt ward, so steigt er dann erst auf in das Gehirn des Kopfes zur Beschauung der Seele, auf daß diese darauf die Glieder des Körpers in die geeignete Bewegung setze, damit der innere Gedanke sogestaltig zum Worte oder zur Tat werde; aber daß je ein Mensch pur im Kopfe denken könnte, wäre die platteste Unmöglichkeit! Denn ein Gedanke ist eine rein geistige Schöpfung und kann darum nirgends entstehen denn allein im Geiste des Menschen, der im Herzen der Seele wohnt und von da aus den ganzen Menschen belebt. Wie möglich aber könnte sich je eine Schöpfung aus irgendeiner noch so subtilen (feinen) Materie entwickeln, da alle Materie, somit auch das Gehirn des Menschen, nichts als eine purste Materie ist und somit nie Schöpfer, sondern nur Geschaffenes sein kann?! – Verstehst du nun wohl solches und fühlst es vielleicht gar schon, daß kein Mensch etwas im Kopfe zu denken vermag?“ – [GEJ.02_062,01]

„Aber die Seele hat noch ein anderes Vermögen, das da nicht in ihrem Kopf, sondern in ihrem Herzen Wohnung hat. Dieses Vermögen heißt inneres Gemüt und besteht aus einem ganz eigenen Willen, aus der Liebe und aus einer diesen beiden Gemütselementen entsprechenden Vorstellungskraft. Hat diese einmal den Begriff vom Dasein Gottes in sich aufgenommen, so wird dann dieser Begriff sogleich von der Liebe umfaßt und durch ihren Willen festgehalten, welches Festhalten dann erst ,glauben‘ heißt. „Durch diesen Glauben, der lebendig ist, wird dann der wahre Geist erweckt, und der beschauet dann seinen Wecker; erkennt und ergreift ihn dann auch sogleich, richtet sich darnach auf wie ein mächtig Licht aus Gott und durchdringt dann die Seele und umwandelt in ihr alles ins Licht. Und dieses Licht ist dann der eigentliche Glaube, durch den jede Seele selig werden kann.

„Hast du je von diesem allein wahren Glauben etwas vernommen? Du sprichst in dir: »Nein, diese Art des Glaubens ist mir völlig fremd; denn ein Denken im Herzen kommt mir völlig unmöglich vor!« – Ja, ja, so ist es auch! Es muß dir diese Sache unmöglich vorkommen. „Denn um im Herzen denken zu können, muß man eine eigene Übung haben; und diese Übung besteht in der stets erneuerten Erweckung der Liebe zu Gott. Durch diese Erweckung wird das Herz gestärkt und erweitert, wodurch dann des Geistes Bande lockerer werden, so daß sein Licht (denn jeder Geist ist ein Licht aus Gott) sich nach und nach stets mehr und mehr und freier und freier entwickeln kann. Fängt dann des Geistes Licht an, des Herzens eigentliche Lebenskammer zu erhellen, so werden auch die zahllosen Urtypen in rein geistigen Formen an den ebenfalls zahllosen Wänden des Lebenskämmerleins stets deutlicher und deutlicher ausgeprägt und der Seele beschaulich gemacht. Und siehe, diese Beschauung der Seele in ihrem Herzen ist dann ein neues Denken; die Seele gelangt da zu neuen Begriffen, zu großen und klaren Vorstellungen; ihr Sehkreis erweitert sich mit jedem Pulsschlage; die Steine des Anstoßes verschwinden nach dem Maße, wie da verstummet der Kopfverstand. – Da ist dann kein Fragen nach Beweisen mehr. Denn das Licht des Geistes erleuchtet die inneren Formen also, daß sie nach keiner Seite hin einen Schatten werfen; somit auch alles, was einem Zweifel nur wie im leisesten Hauche ähnlich wäre, für ewig verbannt wird. „Und so ist denn auch ein Glaube, der also gestaltig im Herzen und nicht im Kopfe seinen Sitz hat, ein wahrer und lebendiger Glaube zu nennen; ,wahr‘, weil er dem untrüglichen Lichte des Geistes entstammt, und ,lebendig‘, weil im Menschen nur der Geist im wahrsten Sinne lebendig ist! „In diesem Glauben aber liegt dann auch jene außerordentliche Kraft, von der in den Evangelien zweimal die Rede ist. Um aber zu diesem allein seligmachenden Glauben zu gelangen, muß man die vorerwähnte Übung wohl angehen und sich aufs ernsteste bestreben, darinnen sobald als möglich eine rechte Fertigkeit zu erlangen. Denn so der Mensch zu sehr und zu lange nur für die Ausbildung des Kopfsverstandes und durch diesen rein nur für irdische Zwecke und Wohlfahrten gesorgt hat, da freilich muß es dann einem solchen Menschen völlig unmöglich vorkommen, auch im Herzen denken zu können, besonders so man einen ganzen Hegel, Strauß umd Ronge und dergleichen mehreres im Kopfe herumträgt.– [RB.01_035,03]

„So sollet ihr euch Meine Himmel auch nicht irgendwo als recht weit entfernt vorstellen, sondern ganz nahe. Der ganze Weg beträgt höchstens drei Spannen Maß. Es ist das die Entfernung vom Kopfe bis ins Zentrum des Herzens. Habt ihr diese kleine Strecke zurückgelegt, so seid ihr auch dann, wie man sagt, mit Haut und Haaren darinnen! Denket ja nicht, daß wir etwa eine Auffahrt über alle Sterne hinauf und hinaus machen werden; sondern denket euch, daß wir bloß eine Niederfahrt in unser Herz machen. Und da werden wir unsere Himmel und das wahre, ewige Leben finden!“ – [RB.02_278,06]

„Wenn nun der hochtrabende Verstand, das Eitle seiner törichten Bemühung einsehend, seinen vorbezeichneten Arm – der da ist seine Vernunft, oder noch deutlicher gesprochen, sein Vernehmvermögen, anstatt denselben in die Unendlichkeit hinauszustrecken und das Unerreichbare erreichen zu wollen – demütig und bescheiden zurückzieht (gleich wie eine Schnecke ihre mit Augen versehenen Fühlhörner vor der Sonne zurückzieht) und diesen Arm dann nicht mehr eitel in die Unendlichkeit hinausstreckt, sondern in das Herz als die Wohnung Meines Geistes im Menschen lenkt und leitet – so macht man die von Mir bezeichnete drei Spannen lange Reise und gelangt auf solchem Wege zum wahren, ewigen Leben, zu der wahren, seligen Ruhe desselben und findet dann allda alles beisammen, was die ganze Unendlichkeit enthält. „Dieses (endlose Innenreich) wird dann freilich erst nach und nach und Teil um Teil offenbar, gleichwie das Gewächse aus dem kleinen Keime, der im Zentrum des Samenkornes verborgen ist, ob aber auf diesem im Geiste vorliegenden Keime früher oder später, reicher oder minder reich die Saat Meiner Werke zu voller Entwicklung und Reife aufgehen wird, das hängt lediglich von der Stärke der Liebe zu Mir wie auch von der Liebe zum Nächsten ab. Denn die Liebe des Herzens zu Mir ist gleich dem Lichte und der Wärme der Sonne, und die Liebe zum Nächsten ist der notwendige, fruchtbare Regen. So aber Sonne und Regen in gerechter Ordnung miteinander wirken, so wird sicher jede Saat bestens gedeihen und in Bälde zur Reife gelangen. – [RB.02_279,06]

„Mein Reich ist daher in eines jeden Menschen kleines Herz gelegt. Wer da hineinkommen will, der muß also in sein eigen Herz eingehen und sich da ein Plätzchen der Ruhe gründen, das da heißet Demut, Liebe und Zufriedenheit. Ist er mit diesem Plätzchen in der Ordnung, so ist auch sein Glück für ewig gemacht. Er wird dann auf diesem Plätzchen gar balb sehr viel mehr finden, als er je erwartet hatte. – [RB.02_278,04]

Das bejahende Lebenskämmerlein im Herzen ist, was die Leibesteile betrifft, sicher auch das unansehnlichste Partikelchen des ganzen Leibes, ist finster und wird nie von den Strahlen der Sonne erleuchtet und wird selbst von den Menschen, denen es doch das Leben schafft und gibt, gar nicht erkannt und geachtet. Ja, wenn man davon zu den Weltweisen redete, so würden sie mit den Achseln zucken und sagen: ,Wie möglich kann das mächtige allgemeine Leben eines Menschen wohl nur von einem kaum sichtbaren kleinen Pünktlein abhängen?!‘ Aus dem aber geht ja doch klar hervor, daß selbst die größten Weltweisen ihren eigenen Lebensgrund nicht von fernehin kennen, geschweige erst ein anderer Tagesmensch. Und doch muß ein jeder Mensch, der sich selbst und Gott wahrhaft erkennen will, in dies sein allerunansehnlichstes Herzlebenskämmerlein auf dem Wege der äußersten Demut und Fügsamkeit eingehen und das aus demselben empfangene Leben geistig wieder zurückgeben! Wenn ein Mensch das tut, so erweitert er das Lebenskämmerlein und erleuchtet es durch und durch. Ist aber das geschehen, so wird dann das ganze Herz und vom Herzen aus der ganze Mensch erleuchtet und erkennt sich selbst und dadurch auch Gott, weil er da erst gewahren und erschauen kann, wie das Leben in diesem Kämmerlein aus Gott einfließt, sich da sammelt und zu einem freien, selbständigen Leben ausbildet. In diesem Kämmerlein wohnt sonach der eigentliche Geist aus Gott, und so die Seele des Menschen in dies Kämmerlein durch die rechte Demut, Fügsamkeit, wie die Liebe des rechten Menschen zur ewigen, unerschaffenen Liebe Gottes eingeht, so einigt sich dadurch die Seele mit dem ewigen Geiste aus Gott und dieser mit der geschaffenen Seele, und das ist dann eben die Wiedergeburt der Seele im Geiste aus Gott. Wie aber ein rechter Mensch das tun muß, um in sich zur vollen Herrlichkeit des Lebens einzugehen, also habe es nun auch Ich Selbst euch allen zum wahren Muster und zu einem wahrsten Wegweiser im Großen Schöpfungsmenschen getan und bin darum auf diese Erde, weil sie nach Meiner ewigen Ordnung eben, wie schon gezeigt, dem bejahenden Herzenskämmerlein entspricht, gekommen, um so zu Meiner eigenen und dadurch auch zu eurer größten Herrlichkeit einzugehen in alle Gewalt im Himmel und auf allen Erden. – [GEJ.08_057,10]

Je inniger sich ein Mensch mit dem Herrn verbindet, desto glückseliger wird er. Aber in der Welt zeigt sich das selten, weil der Mensch hier in einem naturlichen Zustand lebt und das Naturliche nicht in stetig fortlaufender Weise mit dem Geistigen in Gemeinschaft steht, sondern durch Entsprechungen. Darum wird diese Gemeinschaft nur durch eine gewisse Seelenruhe und einen Seelenfrieden empfunden. – 41. „Die Weisheit Der Engel“ ,Band 2, „Die Gottliche Vorsehung“ durch Emanuel Swedenborg

Je inniger sich der Mensch dem Herrn verbindet, desto bestimmter hat er den Eindruck, als ob er sich selbst angehöre, desto klarer erkennt er aber auch, das er in Wirklichkeit dem Herrn angehort. Es scheint, das der Mensch umso weniger sich selbst angehöre, je enger er mit dem Herrn verbunden ist. – 42. „Die Weisheit Der Engel“ ,Band 2, „Die Gottliche Vorsehung“ durch Emanuel Swedenborg

Daraus folgt: die Verbindung mit dem Herrn bewirkt, daß sich der Mensch als frei und sich selbst gehörend erscheint, und je enger diese Verbindung, desto freier und deutlicher (distinctius) sein eigen fühlt er sich, weil es zum Wesen der göttlichen Liebe gehört, zu wollen, daß das Ihrige dem anderen, also dem Menschen und Engel angehören möge. Das ist das Wesen aller geistigen Liebe, und ganz besonders der göttlichen. Dazu kommt, daß der Herr niemanden zwingt, weil alles, wozu jemand gezwungen wird, ihm nicht als sein eigen erscheint und darum nicht zu seiner Liebe werden, ihm also nicht als etwas zu ihm Gehörendes angeeignet werden kann. Deshalb leitet der Herr den Menschen beständig in der Freiheit, und in Freiheit wird er auch umgebildet und wiedergeboren. Hierüber in der Folge mehr. – 43. „Die Weisheit Der Engel“ ,Band 2, „Die Gottliche Vorsehung“ durch Emanuel Swedenborg

Sage Ich: Оh, da bist du sehr in der Irre! Gerade das Gegenteil! Je enger ein Menschengeist mit Meinem Geiste in Verbindung steht, desto freier ist er im Geiste und Willen, da Ich Selbst die allerhochste und unbegrenzteste Freiheit und Macht in Mir berge. Nur der wird sich selbst in seiner Freiheit insoweit beschranken, inwieweit er sich mit Mir nicht einet; der aber ganz eins sein wird mit Mir, der wird auch alles das vermogen, was Ich vermag. Denn auser Mir gibt es ja nirgends eine unbeschrankte Macht und ein unbeschranktes Wirkungsvermogen. Die vollste Vereinigung mit Mir aber benimmt niemandem irgend auch nur ein Atom von seiner Selbstandigkeit. Welch groseren und seligeren Lebensvorteil aber kannst du dir wohl denken als den, mit Mir, das heist, mit Meinem Geiste, gleich Mir allmachtsvoll tatkraftig und dabei doch vollkommenst selbstandig zu sein?! – Sage es Mir nun, wie dir diese Sache gefallt!“ – [GEJ.05_217,08]

Der Friede sei mit dir, das Reich Gottes ist dir nahegekommen! Laß ab von deinem lasterhaften Leben, liebe Gott über alles und deinen Nächsten wie dich selbst! Suche die Wahrheit, suche das Reich Gottes in deines Herzens Tiefen! Laß ab von der Welt und ihrer losen Materie, und suche zu wecken in dir des Geistes Leben! Bete, forsche und handle in der Ordnung Gottes! – [GEJ.04_230,06]

Ja, es sollen die Menschen mit Maß und Ziel ja alles haben und sich errichten die mannigfachen Bequemlichkeiten fürs irdische Leben und sollen schonen ihre Hände vor schweren Arbeiten, um desto mehr Zeit zu gewinnen für die Bearbeitung und Veredlung ihrer Herzen und Seelen, und sollen sein alle gleich voll Freudigkeit in Meinem Namen durch ihr ganzes Leben; aber unter ihnen soll es keinen Leidenden und Traurigen geben, außer einen mutwilligen Sünder wider jede gute bestehende Ordnung in Meinem Namen! – [GEJ.05_108,05]

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[HiG.03_54.02.24,06] Von der Qualität dieses Lebensäthers, der wie gezeigt die Außenlebenssphäre eines Menschen bildet, hängt auch zumeist die geschlechtliche Liebe ab. Es geschieht darum auch öfter und leichter, daß ein Mann in ein Weib, als umgekehrt, verliebt wird, weil eben das Weib stets einen größeren und kräftigeren Außenlebensätherkreis um sich gebildet erhält als der Mann, der seinen Lebensäther-Überfluß häufiger zu seiner inneren intelligenten Lebensausbildung verwendet und darum nach außen hin nur einen dürftig notwendigen und seltener einen überflüssigen Lebensätherkreis unterhalten kann.

[HiG.03_54.02.24,07] Wird aber ein Weib sehr hochgebildet und gelehrt, so wird es auch weniger Anziehendes darzubieten imstande sein, weil ihr äußerer Lebensätherkreis darum ein magerer wird, weil ihr innerer sich gleich dem männlichen zu ihrer intelligenten inneren Seelensättigung verwenden lassen muß.

[HiG.03_54.02.24,08] Es wird aber ebenso ein Mann, der sich mit geistigen Dingen wenig oder gar nicht abgibt, einen kräftigen Außenlebensätherkreis um sich erhalten und dadurch das weibliche Geschlecht um vieles mächtiger zur geschlechtlichen Liebe an sich ziehen als ein geistiger Mann. Und das alles ist Wirkung des Lebensäther-Überflusses einer Menschenseele, aus dem ein stärkerer oder schwächerer Außenäther-Lebenskreis beim Menschen, natürlich ohne ihr besonderes Zutun, gebildet wird.

[HiG.03_54.02.24,09] Wenn aber oft Männer, die zwar für ihre innere intelligente Seelenbildung viel getan und dadurch unwillkürlich die Robustierung ihres Leibes beiseite gesetzt haben, in ein vorgerückteres Alter kommen, wo sie für die weitere Ausbildung ihrer Seele aus einer gewissen Bequemlichkeitsliebe nichts Besonderes mehr tun, so bildet sich dadurch bei ihnen auch wieder ein starker Außenlebensätherkreis, aus dem heraus und durch den sie dann viele Fähigkeiten besitzen,

besonders auf das Weib od-psycho-elektromagnetisch einzuwirken, und das Weib kann durch die Berührung in den sogenannten magnetischen Schlaf gebracht werden. Der Mann wird aber dadurch sicher zur geschlechtlichen Liebe erregt und am Ende bis über die Ohren verliebt, besonders wenn er durch öfteres und anhaltendes Verweilen im weiblichen Außenlebensätherkreis seinen eigenen Außenlebensätherkreis zu sehr mit dem weiblichen amalgamiert hat.

[HiG.03_54.02.24,10] Würde ein solcher Mann in einer solchen Periode sich möglichst zurückziehen, so würde am Ende ein solch mächtig angewachsener Außenlebensätherkreis die Seele sehr stark anziehen gleichwie ein gut gedüngter Boden den Keim zur künftigen Lebensfrucht, und der in der Seele ruhende Gottesfunke – Atma, Geist – würde in der Seele frei und voll göttlicher Tatkraft. Und das wäre dann die für das ewige Leben der Seele des Menschen bedungene Wiedergeburt im Geiste. Der Mensch würde dadurch erst zu einem vollkommenen Menschen, dem die ganze Natur in allem und jedem ohne irgendeinen möglichen weiteren Schaden für sein ganzes Wesen zu Gebote und zum vollen Genusse stünde. Aber diesen endlos großen Vorteil alles Lebens beachten solche Menschen nicht. Sie schwelgen lieber im Vollmaße ihres Außenlebensäthers, verpuffen ihn gewisserart, und lassen dadurch ihr Atma verkümmern.

[HiG.03_54.02.24,11] Da wäre denn gezeigt, warum eigentlich beim Menschen sich fortwährend ein äußerer psycho-od-ätherischer Außenlebensätherkreis bildet. Aus diesem Kreis nimmt die Seele ihre substantielle Seelenleibes-Nahrung. Und ist in dem Fleischleibe der Seelenleib vollends ausgebildet und lebenskräftig, dann erst geht die weitere Lebensausbildung auf den Geist über. Denn in der großen Gottesschöpfung geschieht nirgends ein Sprung, sondern es zeugt immer sukzessive eins das andere, und eines geht aus dem andern hervor.

[HiG.03_54.02.24,12] Der Mensch beginnt aus dem Samenkeime im Mutterleib zu werden und zu wachsen. Sind nach Verlauf der ordnungsmäßigen Zeit alle Bedingungen erfüllt, so wird der gewordene Mensch von den Banden seiner engen Werdenswelt gelöst und ausgeboren in die große Außenwelt. Im Augenblick verändern sich auch alle früheren Lebensverhältnisse. Der Mensch fängt an, Nahrung zu sich zu nehmen von der Außenwelt, und das doppelt: für das Wachsen und Gedeihen des Leibes und dessen zum Gebrauche notwendigen Naturleben durch den Magen – und für das Wachstum und das Gedeihen der Seele durch alle die am Leibe befindlichen Sinnesorgane, die ihre ihnen zusagende Kost aus dem odpsycho-ätherischen Außenlebenskreise nehmen.

[HiG.03_54.02.24,13] Anfangs wird freilich das meiste zum Gedeihen des Leibes und dessen Naturleben verwendet, das hauptsächlich im fleischlichen Herzen seinen od-elektromagnetischen Sitz hat und so lange fortdauert, als die kleine od-elektromagnetische Lebensbatterie die gerechte und hinreichende Nahrung hat. Ist der Leib einmal ausgebildet, dann erst wird die Seele freitätiger und verwendet den Außenlebensätherkreis zu ihrer eigenen freien Ausbildung.

[HiG.03_54.02.24,14] Geht nun die Seele nicht in eine gewisse träge Genußsucht über, sondern arbeitet tätigst an ihrer inneren Ausbildung, so belebt sie den Keim des Atma in sich, und dieser wächst dann schnell, wird endlich in der Seele selbst ausgeboren und nimmt sodann die ganze Seele in sich auf und wird eins mit ihr. Die also veredelte und vergöttlichte Seele wirkt dann auf den Leib zurück, veredelt dessen ätherische Lebensteile und macht sie zu den ihrigen, was dann eine wahre Auferstehung des Fleisches ist.

[HiG.03_54.02.24,15] Ein solcher Leib, der schon bis auf seine allergröbsten Materieteile mit der Seele vollends unsterblich ist, veredelt und vergöttlicht dann aber auch den jeden Menschen von außen her umgebenden Lebensätherkreis, wodurch dieser dann zum intelligenten Leben wird und sich, wie die Fäden einer Spinne, nach allen Richtungen als intellektuell-lebendig fühlend ausdehnt.

[HiG.03_54.02.24,16] Durch diesen Lebenskreis kann dann die Seele sich in die weitesten Fernen hin gewisserart intellektuell ausdehnen und alles fühlen, hören und sogar schauen, was selbst die entferntesten Schöpfungsräume für sie vordem verborgen hielten.

[GEJ.02_226,01] (Der Herr:) „Und Ich sage es nun euch allen darum, daß ihr alle unnötige Sorge von euch verbannen sollet; denn jede Sorge der Welt wegen ist eben ein materielles Band, durch das sich eine Seele aus der alten adamitischen Narbe mit der Materie verbindet! Je mehr sich aber die Seele mit der Materie ihres Fleisches verbindet, desto mehr muß die Ausbildung des eigentlichen Geistes Gottes in ihr verkümmern; und je mehr sich dann die Seele durch ihre Sorge verbindet mit dem Leibe, der in sich nur ein Gericht, eine leidige Notwendigkeit und somit der Tod selbst ist, desto mehr verliert sie dann auch das Bewußtsein und die Erkenntnis des ewigen, unverwüstbaren Lebens in ihr. Je mehr sie sich aber ablöst von diesem Bande, desto freier wird sie wieder in allem, und je mehr sie sich dann verbindet mit dem göttlichen Geiste in ihr, desto lebendiger und stets heller wird darauf das Bewußtsein und die Erkenntnis des ewigen Lebens in der Seele werden.

[GEJ.02_226,02] Wer daher noch irgendeine große Furcht vor dem Tode des Leibes hat, dessen Seele steht noch in einem starken Verbande mit dem Fleische und in einem äußerst schwachen mit dem Geiste; denn eine große Liebe zum Leben auf dieser Welt ist ein sicheres Kennzeichen, daß die Seele sich noch sehr wenig bekümmert hat um das ewige Leben ihres Geistes in ihr, und daran schuldet die alte Narbe, die Adam sich selbst und dadurch allen in sein Fleisch eingezeugten Seelen geschlagen hat.

[GEJ.02_226,03] Aber dennoch kann sich jede Seele, so sie es recht will, auch völlig heilen von solch einer bösen Narbe. Denn dafür hat Gott schon gleich in der Gegenwart Adams die sicheren Vorkehrungen getroffen, und Adam selbst ist in seiner letzten Zeit nahezu ganz wieder heil gemacht worden. Henoch aber ist davon vollends heil gemacht worden; daher er auch in seinem Fleische umgewandelt worden ist, so wie noch einige der Urväter der Erde. Aber da sich deren Nachkommen dennoch gemischt haben mit den Kindern nicht geheilter Väter, so blieb das alte adamitische Übel dennoch, mehr oder weniger mächtig auftretend, unter den Menschen gleichfort zu ihrer Qual.

[GEJ.02_226,04] Daher stammen auch die schmerzlichen Geburten der Weiber, und daher die meistens sehr schmerzlichen Todesarten bei den Menschen. Denn eine schon durch des Mannes Samenstrom verwundete Naturseele verbindet sich gleich recht hartnäckig zuerst mit dem Fleische der Mutter und muß hernach bei der Ausgeburt stets gewaltsam unter allerlei Bandzerreißungen in die Welt hinausgeboren werden. Kinder aber, wie ein Isaak und dergleichen noch eine Menge in der Welt, sind bei voller Schmerzlosigkeit der Mutter aus ihr in die Welt hinausgeboren worden.

[GEJ.02_226,05] Also ist es auch mit dem Sterben der Fall. Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und bei denen alle ihre Sorge auf dasselbe gerichtet ist, haben schon während ihres kurzen Erdlebens sehr viel zu leiden, werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend, und vor dem Scheiden aus dem Leibe haben sie stets mit oft unerträglichen Schmerzen zu kämpfen und scheiden in einem höchsten, alles betäubenden Schmerze aus dem Leibe, der gar oft nach der Löse vom Leibe einen langwährenden Nachhall findet, besonders bei jenen Seelen, denen es auf der Welt in ihren Leibern so recht wohl und behaglich erging. Dagegen jene Seelen, die auf der Welt zu der heilsamen Überzeugung gelangt sind, daß alle Schätze der Erde der Seele nichts nützen, weil sie in den Tod sinken müssen wie der Leib, und sich darum von der alten Narbe Adams so frei als möglich gemacht, aber dafür ihren Geist, das Atma Gottes, in sich gefunden und mit aller der wahren Sorgfalt gepflegt haben –, haben fürs erste wenig mehr eine irgend wie immer geartete Krankheit des Leibes zu bestehen.

[GEJ.02_226,06] Ist das Leben der Seele einmal mit ihrem Geiste verbunden, so wird denn auch nach und nach ihr Leib eine geistigere Richtung annehmen und darum gefühlloser werden für die Eindrücke von seiten der äußeren Materiewelt; denn eine jede Krankheit des Leibes entsteht gewöhnlich aus dem Zerreißen irgendeines Bandes mit der Welt. Kurz, der Leib wird durch die lebenshungrige Seele mit tausend der verschiedenartigsten Bedürfnisse angestopft. Kann er zufolge klimatischer und tausend anderer Verhältnisse wegen nicht zufriedengestellt werden, so muß darum ein und das andere Band abgerissen werden, und der Leib wird darauf bald krank und sehr leidend, und mit ihm auch die Seele, welche am Ende mit ihrem Leibe die gleiche und eigentlich die vorzügliche Schmerzträgerin ist.

[GEJ.02_226,07] So aber die Seele ihren Leib und dadurch sich selbst an möglichst viele Entbehrungen aus dem Todesbereiche der Welt gewöhnt hat, so werden am Ende eben nimmer viele Bande zwischen den toten Gütern der Erde und dem Leibe vorhanden sein, und es wird da denn auch wenig mehr zum schmerzlichen Zerreißen sich vorfinden. Ist aber dadurch möglichst aller Grund zu den Krankheiten des Leibes behoben, so möchte Ich dann nachher doch Selbst wissen, woher diese noch in den Leib und in die empfindsame Seele kommen sollten.

[GEJ.02_226,08] Ja, bei solchen Menschen fühlt der Leib selbst dann von irgendeinem Schmerze nicht leichtlich mehr etwas, wenn er auch durch äußere arge Mittel gemartert und gepeinigt wird. [GEJ.02_226,09] Sehet die bekannten Jünglinge in dem Feuerofen an! Sie sangen in aller Lebenslust und priesen Gott. Und wenn schon ihre Leiber mit der Zeit von der äußeren bösen Gewalt verzehrt wurden, so empfanden sie aber dennoch keinen Schmerz dabei; denn sie waren schon lange vorher aller Bande mit der Welt ledig und waren eins mit ihrem göttlichen Geiste. Und so fühlt denn fürs zweite eine solche

vollends mit ihrem Geiste vereinte Seele beim Lostrennen vom Leibe, mit dem sie schon lange in keinem festen materiellen, sondern nur in einem überzarten, geistigen Bande verbunden stand, auch durchaus keinen Schmerz, sondern nur eine all ihr Wesen durchzuckende selige Wollust und verliert beim Trennen unmöglich weder das Bewußtsein, noch das Licht der seelisch geistigen Sehe, und ebensowenig das Gehör, den Geruch, den Geschmack und den edelsten und allerfeinsten Tastsinn, wie solchen nun unser Engel Raphael besitzt.

[GEJ.02_226,10] Aber, wie gesagt, um das zu erreichen, muß der Mensch sich zuvor die alte adamitische Sünde vom Leibe schaffen, und das geht auf keine andere Weise, als auf die nur, die Ich euch soeben gezeigt habe: die Weltsorgen müssen von der Seele freitätig über Bord geworfen werden, ansonst gibt es kein Mittel! Werden aber diese hinweggeschafft, dann tritt beim Menschen wieder alles in die alte göttliche Ordnung zurück, und der Mensch ist dann wieder ganz Mensch nach der Ordnung Gottes. Und sieh, das ist es, was man mit Recht die ,Erbsünde‘ nennt! An und für sich ist es offenbar das Fleisch, das man mit Fug und Recht die Erbsünde nennt; entsprechend geistig genommen aber ist eben die vielfache Sorge um das Fleisch die schwer vertilgbare Sünde Adams bei allen seinen Nachkommen.

[HGt.02_056,03] ,Sehet euch in euren Herzen um; und was ihr darinnen werdet finden, das gebet treulich Mir kund!‘ Also war der Sinn der überheiligen Rede. [HGt.02_056,04] Es hat aber auch der allerheiligste Vater gar wohl gesehen, daß ihr diesen Sinn nicht fassen werdet; darum gab Er mir heimlich im Herzen die Weisung, daß ich euch geleiten soll in euer Herz und also auch in den verborgenen Sinn dieser Seiner letzten Worte, die Er da am Schlusse an euch alle gerichtet hatte.

[HGt.02_056,05] Solches nimmt euch zwar ein wenig wunder; aber ihr werdet es alle gar bald ersehen, wie es eben nicht zu leicht ist, alsogleich seine Augen in sein eigenes Herz zu richten und dann dasselbe vollkommen zu beschauen.

[HGt.02_056,06] Denn sehet, bis jetzt war bei euch allen nur vorzugsweise der Verstand eures Kopfes die Leuchte eurer Seele, aber der ewig lebendige Geist, der da wohnt im Herzen der Seele, und der da ist das alleinig wahre, innerste, lebendige Licht des Lebens, der ist bei euch noch nie geweckt worden!

[HGt.02_056,07] Ist aber dieser nicht geweckt, dann ist es auch umsonst, in sein Herz zu schauen; denn wo kein Licht ist, was sollte da wohl gesehen werden?! Oder kann da jemand bei einer allerstockfinstersten Nacht nur eine Spanne weit vor sich hin sehen?!

[HGt.02_056,08] Also aber ist es auch um so mehr mit dem Geistesschauen im eigenen Herzen, daselbst niemand etwas zu erschauen vermag, so da nicht vorher lebendig geweckt wurde sein Geist.

[HGt.02_056,09] Aber, werdet ihr nun fragen, wie und wodurch kann denn der Geist geweckt werden?

[HGt.02_056,10] Sehet, eben darum erhielt ich die Weisung, euch alle zu geleiten hierher; da wir aber schon bis hierher glücklich gelangt sind, da werden wir mit der Hilfe Dessen, der uns allen diese heilige Weisung gab, auch dahin gelangen, wohin wir alle nach dem allerhöchst besten und allervollkommensten heiligsten Willen Dessen gelangen müssen, der uns allen diese Weisung gab!

[HGt.02_056,11] Also aber ist der Weg, und das ist das alleinige Weckmittel des Geistes, daß ihr alle euch im Herzen, das heißt in der allervollkommensten Liebe, an den allerheiligsten Vater wendet voll Vertrauen und voll gerechter, uneigennütziger Treue.

[HGt.02_056,12] Wenn ihr aber gewahren werdet, daß es da in eurem Herzen heißer und heißer wird, dann achtet auf euer Herz; denn dann ist die Entzündungs- und Lichtzeit auch schon da. Und so dann eure Herzen alle erbrennen werden zu Gott, dem allerheiligsten, liebevollsten Vater, da schauet in euch, und ihr werdet die Wunder des ewigen Lebens in euch erschauen!

[HGt.02_056,13] Aber solches merket euch gar wohl hinzu, daß ihr etwa ja nicht darum allein den allerheiligsten Vater zu lieben beginnet; denn der allerheiligste Vater will Seiner Selbst willen geliebt sein. Und daß eure Liebe nicht also sich gestalte, als möchte sie nur dauern von heute bis morgen; denn mit einer sich nur zeitlich gestaltenden Liebe ist ja nicht einmal das schwache Weib zufrieden, geschweige erst der ewige Gott!

[HGt.02_056,14] Es wird aber das Leben beschaffen sein, wie da beschaffen ist die Liebe. Ist die Liebezeitlich, so wird auch das Leben ein vergängliches sein gleich der Liebe, welche da ist die alleinigeBedingung des Lebens; in solcher Liebe aber ist kein Licht.

[HGt.02_056,15] Ist aber die Liebe für ewig gestaltet, so ist auch das Leben gleich ihr; und sehet, solche ewige Liebe ist erst das lichte Wachwerden des ewigen Geistes, der da selbst nichts als pur Liebe ist.

[HGt.02_056,16] Nun wisset ihr alles; tuet danach, so werdet ihr euch gar wohl und bald innerlich zu

beschauen vermögen! Amen.“

[HGt.02_066,08] Ich sage dir, Mein geliebter Horidael, lasse solche alten, nichtssagenden Gewohnheiten, welche nur in die Tiefe hinab gehören, und erhebe dich zu einem freien Menschen!

[HGt.02_066,09] Wer da aber seine Knie beugt vor Mir, der beuge sie im Geiste und aller Wahrheit, was da bezeichnet die allzeit gerechte Demut des Herzens, – aber nicht die Knie seines Leibes, an denen wenig gelegen ist, ob sie gerade oder krumm gehalten werden!

[HGt.02_066,10] Denn daß jeder sein fleischliches Knie beugen kann, wann er will, das zeigt er ja beim

Gehen; wenn es sonach Mir gedient wäre mit dem Beugen der fleischlichen Knie, da wäre ja des Gebetes

in großer Genüge, so jemand hin und her ginge, ohne sich dabei um etwas Weiteres bekümmern zu

dürfen.

[HGt.02_066,11] Aber was soll das Kniebeugen und das Erdliegen denn Mir sein von euch Kindern,

denen allen Ich gegeben habe einen lebendigen Geist?!

[HGt.02_066,12] Sehet, auch die Tiere können die Gelenke ihrer Füße gar wohl beugen und können sich

auch auf die Erde niederlegen!

[HGt.02_066,13] So ihr Mich aber damit ehren wollet, darinnen kein Unterschied ist zwischen euch und

den Tieren, welch Unterschied ist dann wohl zwischen euch und den Tieren selbst?!

[HGt.02_066,14] Siehe somit, du Mein lieber Horidael, und sehet ihr alle, wie eitel töricht ist da nicht

solch ein äußerer Dienst Mir, dem lebendigen, ewigen Gotte; eine tote Verehrung, Liebe und Anbetung

Mir, eurem heiligen, liebevollsten Vater, der Ich Selbst euch gab eine lebendige Seele und in die Seele

einen ewigen Geist aller Liebe und Wahrheit aus ihr!

[HGt.02_066,15] Daher unterlasset also das in alle Zukunft, das zu nichts taugt, gebrauchet weise euren

Leib und all seine Glieder zu eurer Notdurft; aber wenn es sich um Mich handelt, da lasset ihr eure

Glieder ruhen, als hättet ihr keine!

[HGt.02_066,16] Mir könnet ihr mit eurem Leibe nichts Wohlgefälliges tun; denn Ich bin ein Geist.

[HGt.02_066,17] So ihr aber schon auch euren Leib samt eurem Geiste zu Mir erheben wollet, da gebrauchet eure Glieder aus Meiner Liebe in euch zum Mir allein wohlgefälligen Bruderdienste, und Ich werde da die Werke eures Leibes ansehen als Werke der Liebe eures Geistes und werde euch dafür geben den verdienten Lohn!

[HGt.02_066,18] Aber des seid vollkommen versichert: Mit euren Gliedern allein möget ihr alle nichts tun, das Mir wohlgefällig wäre, sondern nur allein mit eurem Herzen und dem lebendigen Geiste im selben!

[HGt.02_066,19] Wahrlich, sage Ich nun euch allen, wer aber da gibt seinem Bruder ein Stück Brot, oder einen Apfel, eine Birne, eine Nuß, eine Traube, oder ein Schaf, oder eine Kuh, oder einen Stier, oder einen Esel, oder ein Kleid, oder ein Haus, gibt ihm aber dieses nicht aus dem Herzen, sondern aus einer gewissen notwendigen Pflicht, der hat vor Meinen Augen seinem Bruder nichts gegeben, und Ich werde seiner nimmer achten, noch seiner Gabe, – und wäre diese größer denn ein Berg!

[HGt.02_066,20] So aber jemand wenig hat, gibt aber das aus der Fülle seiner Liebe übergerne dem Bruder, – Ich sage euch, und wäre es nur eine halbe Nuß, so will Ich sie ansehen, als wäre sie eine Erde! [HGt.02_066,21] Jetzt wisset ihr alle zur Genüge, was da zu tun ist in dieser Mich ehrenden Hinsicht; kehret euch danach, so werdet ihr euch ewig nimmer zu beklagen haben, als ließe Ich jemands Bitte unerhört!

[HGt.02_066,22] Und so lasset uns denn den Purhal rufen und vernehmen, was alles er in der Zeit gesehen und treulich vernommen hatte! Amen.“

Ich sage dir: Eher, als ein Zehntel der Menschen dieses alten großen Erdteils sich im Vollsegen Meiner Lehre befinden wird, wird der schlechteste Teil von Europa in Meiner Lehre gesegneter sein, als in diesem alten Erdteil der kleinste und beste; denn da wird es noch viel Feuers benötigen, bis die übervielen Menschen dieses Erdteils sich wirksam in den Strahlen Meiner Lebenssonne befinden und zum ewigen Leben erwärmen werden.“ (…) Siehe, dort im sehr fernen Osten geht die Sonne viel früher auf denn in dem weit entlegenen Westen; aber darum wird gerade dort, wo die Sonne um vieles früher aufgeht, auch um vieles früher Nacht, und die bleibt dann so lange, bis die Sonne wieder aufgeht.

Es ist dies ein für dich begreifliches naturmäßiges Bild nur, – hinter dem aber steckt auch das geistige.
In Mir ist die geistige Sonne für euch auch zuerst und am frühesten aufgegangen; aber dafür wird sie auch für euch am frühesten untergehen. Wenn sie aber wieder aufgehen wird, so wird sie zu euch nicht etwa vom Westen her aufgehen, sondern abermals von einem von hier aus sehr tief gelegenen Osten;  denn bei Mir geschieht alles in einer gewissen Ordnung, und wider diese Ordnung geschieht nichts, weder materiell noch geistig.

 Jetzt verstehst du die Sache noch nicht, aber es wird bald die Zeit kommen, in der du sie verstehen wirst“ – [GEJ.10_158,10]

[GEJ.08_175,15] Du hast nun ein leichtes, das ganz klar einzusehen, wie die alte sogenannte Zeremonie der Juden im Grunde keine gottesdienstliche, sondern nur eine den Menschen allein wohldienliche war; daß mit der Zeit auch sie in ein völliges Götzentum überging, das sieht nun schon ein jeder nur einigermaßen heller sehende und denkende Heide ein, geschweige ein reiner, von Gott erleuchteter Jude. Übrigens aber geschieht in dieser Welt schon alles unter einer gewissen Zeremonie, wie Ich das schon vorerwähnt habe. Die Zeremonie ist an und für sich zwar wertlos, geht aber dennoch stets einem jeden Hauptfaktum voran und begleitet dasselbe und folgt ihm auch als sein wertloser Schatten nach.

Betrachte nur einmal so recht aufmerksam einen werdenden Tag! Der erste Vorbote des Tages ist ein Grauen im Osten und gewisse bekannte Sterne, die vor der Sonne über den Horizont emporsteigen. Dem ersten Tagesgrauen folgt bald eine hellere Morgendämmerung, dieser die Morgenröte und noch so manches mehrere. Alle diese Morgenvorangänge sind denn gewisserart doch auch Zeremonien, die an und für sich wahrlich keinen Wert haben, und schon gar keinen erst dann, wenn die Sonne vollends aufgegangen ist.

Und Ich sagte darauf: „Darum lasset euch denn auch nicht mehr von irgendeiner Weltzeremonie gefangennehmen! Bleibet alle bei und in der Wahrheit; sie allein ist das Licht des Lebens und wird euch frei machen von jeglichem Wahne und Truge!“

[BM.01_044,03] Im Hintergrunde, scheinbar in großer Ferne, ersiehst du noch fünf kleinere Erden. Das sind Nebenerden dieses Planeten und haben alle eine von dem Planeten ganz verschiedene Einrichtung, die aber dennoch in voller Harmonie mit dem Planeten selbst steht.

[BM.01_044,04] Dieses Planeten Geister dienen im Menschen entsprechend dazu, daß er wachse in allen seinen Teilen, auf der Welt körperlich und hier geistig wesenhaft. Jedoch nur, was die Ausbildung der Außenform betrifft oder das Wachstum des Menschen sowohl physisch als auch psychisch der Form nach, wird durch das eigens geordnete und zugelassene Einfließen dieses Planeten bewirkt.

Wie aber natürlich das Vermögen zu wachsen im Menschen vorhanden sein muß, ansonst er nicht wachsen könnte, ebenso müssen auch diese Geister in entsprechender Weise im Menschen und an jener Stelle vorhanden sein, die der Hauptgrund des Wachsens ist. Darum ist auch wieder alles das, was du hier erschaust, in und nicht außer dir. Es befindet sich aber dieser Planet samt seinen Bewohnern und andern Dingen in der Wirklichkeit auch irgendwo außer dir; allein dies kannst du noch lange nicht schauen.

[BM.01_044,06] Wirst du aber in dir selbst zur Vollreife des ewigen Lebens gelangen, dann wirst du auch die große Schöpfung außer dir schauen können, wie Ich Selbst sie schaue – was aber auch nötig ist. Denn so Ich Meinen vollendeten Kindern, die da Engel sind, eine ganze Welt zur Hut und Obsorge anvertraue, so müssen sie so eine Welt doch auch genauest sehen. Denn ein Blinder kann kein Hirte sein. Aber zur Beschauung der wirklichen großen Schöpfung außer dir bist du noch lange nicht reif genug! Daher mußt du nun schon dich mit dem begnügen, was du nun siehst; denn du siehst das Wirkliche in entsprechender lebendiger Abbildung in dir so, als wäre es außer dir.

[BM.01_044,07] In dieser inneren Beschauung mußt du groß werden und reif dein Geist und wohlgenährt in aller Liebe zu Mir und aus dieser Liebe in der Liebe zu allen Brüdern und Schwestern. Diese Liebe wird dann erst jener Segen sein, den Ich dir verheißen habe, als du die schöne Merkurianerin zu sehr lieben wolltest!

[BM.01_044,08] Dieser Segen, eine rechte Brücke hinaus in die endlose große Wirklichkeit, wird dir dann ewig nimmer genommen werden. Auf seinen Pfeilern erst wirst du in aller Fülle erkennen, wo du bist, und w er du bist, und woher du kamst.

[BM.01_044,09] Nun weißt du für diese Tür auch, was dir da zu wissen nottut. Das alles weißt du nun von Mir und aus Mir Selbst. Und da du nun das alles weißt, so denke in dir wohl darüber nach und folge Mir wieder weiter hin zur achten Tür! Dort werden wir wieder eine andere und für dich völlig neue Welt kennenlernen samt ihren denkwürdigen Bewohnern. Es sei!“

[GS.02_005,05] Nun habet acht! Die Liebe zum Herrn und daraus zum Nächsten empfindet demnach das Bedürfnis nach dem Herrn und nach allem dem, was des Herrn ist.

„Böse Liebe“ aber ist, wie ihr wißt, in allem das Gegenteil. Wenn nun die gute, edle Liebe in sich die stets wachsende Erfüllung mit dem empfindet, was ihr ein einziges Bedürfnis ist, so fühlt sie in sich eine Sättigung. Und diese Sättigung ist das sich wonniglich selbstbewußte Gefühl, welches eben durch seine Sättigung und die aus dieser Sättigung bewirkte Lebenstätigkeit das Licht der Liebe in sich hervorbringt. In diesem Lichte wird alles in sich Aufgenommene wie plastisch und geht in harmonische Formen erhabenster Art über.

[GS.02_005,07] Aus dem Bewußtsein der Sättigung und aus der Anschauung der lebendigen Formen insich geht dann erst jenes wonnige Gefühl hervor, welches ihr unter dem Begriffe: Die Seligkeit des ewigen Lebens kennet.

[GS.02_005,08] Nun gebet ferner acht! Wenn die lebendige Liebe einmal auf diese Weise gesättigt und in ihr Licht übergegangen ist, so findet sie dann ein zweites Bedürfnis, nämlich die Mitteilung. Und diese Mitteilung ist dann gleich der Nächsten- oder Bruderliebe, welche aber nie eher vollkommen dasein kann, als bis der Mensch in seiner Liebe zum Herrn eben vom Herrn diese gerechte Sättigung überkommen hat.

[GS.02_005,09] Daher ist auch die wahre Ordnung der Nächstenliebe nur diejenige, so jemand seinen Bruder aus dem Herrn liebt. Im Gegenteil aber, wenn jemand den Herrn liebt aus seinen Brüdern, ist das dann eine umgekehrte Ordnung, welche mit der ersten Ordnung in keinem harmonischen Zusammenhange steht. Warum denn? Weil es doch hoffentlich natürlicher ist, in dem, in dem alles ist, auch alles zu suchen, als in dem, da noch bei weitem nicht alles ist, das vollkommenste Alles zu suchen. Oder noch deutlicher gesprochen:

[GS.02_005,10] Es ist doch sicher geordneter, in Gott alle seine Brüder zu suchen, als in seinen Brüdern den unendlichen Gott! In Gott wird sogar ein jeder alles finden, aber in seinem Bruder dürfte es wohlmanchmal sehr stark im Zwielichte stehen, das allerhöchste Wesen Gottes zu finden. Er findet es wohl auch; aber es ist ein großer Unterschied zwischen dem Finden und Finden.

[GS.02_005,11] Diesen Unterschied könnet ihr irdischermaßen also bemessen, als so ihr da hättet ein gutes Fernrohr. Sehet ihr am rechten Orte durch dasselbe, d.h. daß ihr das große Objektivglas nach außen wendet und die kleinen Okulargläser ans Auge setzet, so werdet ihr damit die Gegenstände, die ihr beschauet auch in der natürlichen Vergrößerung finden; denn hier schauet ihr wie aus dem Zentrum des Objektivglases Strahlenweite hinaus. Wenn ihr aber das Fernrohr umkehrt, so werdet ihr zwar wohl auch die Gegenstände erblicken, welche ihr früher erblickt habt; aber diese Gegenstände werden ums eben so Vielfache verkleinert erscheinen, als sie ehedem vergrößert dastanden, und ihr werdet euch eine ganz entsetzlich große Mühe nehmen müssen, wenn ihr nur einigermaßen entfernte Gegenstände werdet erblicken und dieselben völlig erkennen wollen.

[GEJ.04_034,04] So siehst du Völker auf der Erde in aller Verdorbenheit stecken, was die Seele betrifft; aber ihre Gestalt bleibt, und so du sie ansiehst, mußt du bekennen, daß es Menschen sind. Ihre Seelen zwar sind verzerrt durch allerlei Lügen, Falschheit und Bosheiten; zur rechten Zeit aber lasse Ich irgend mehr Wärme in den Lebenskeim dringen, und er fängt an zu wachsen, verzehrt die alte Unordnung der Seele wie die Graswurzel den auch schon faul gewordenen Wassertropfen, und es geht dann ein ganz gesunder, lebenskräftiger und in allen Teilen reiner Grashalm mit Blüte und Samen hervor. Aus dem Grunde sollet ihr nicht und nie über ein verdorbenes Volk ein zu hartes Urteil fassen! Denn solange die Form bleibt, bleibt auch der reine Keim im Menschen, bleibt aber der, da kannauch noch ein Teufel zum Engel werden!

Gewöhnlich sind irrige Lehrer, Herrsch- und Habsucht einiger Mächtigeren und eine

zeitweilige Besitznahme von bösen Geistern, die das Fleisch und den Nervengeist der Menschen

beschleichen, die steten Ursachen der Verderbung der Menschen und ihrer Seelen. Aber von einer

gänzlichen Verderbung etwa auch des innersten Lebenskeimes kann keine Rede sein.

[GEJ.04_034,07] Sieh an den Mathael und seine vier Gefährten; wie waren sie von den argen Geistern

zugerichtet! Ich erlöste die fünf davon und erweckte den Lebenskeim in ihnen, und siehe, was für

vollkommene Menschen das nun sind!

[GEJ.04_034,08] Freilich gibt es Unterschiede unter den Menschen! Einige Seelen sind von oben her.

Diese sind kräftiger, und die argen Geister dieser Erde können ihnen weniger oder auch nichts anhaben.

Solche Seelen können denn auch eine stärkere Fleischlebensprobe aushalten, ohne irgendeinen

bedeutenden Schaden zu erleiden. Wird bei denen der Geist, das ist der verborgene Urlebenskeim,

erweckt, und durchdringt er dann mit seinen ewigen Lebenswurzeln die Seele durch und durch, so wird

das nur wenig Verdorbene an solch einer Seele sogleich ausgeheilt, und der ganze Mensch steht vollendet

da, – wie du solches an Mathael, Philopold und noch etlichen anderen ersehen kannst.

[GEJ.04_035,01] (Der Herr:) „Daneben gibt es auch noch Unterschiede der Seelen, die von oben her sind,

in der Art, daß da einige aus den vollkommenen Sonnenwelten stammen. Diese sind kräftiger als solche,

die aus den kleinen, dieser Erde ähnlichen Planeten hierherkommen, um auf dieser Erde die Kindschaft

Gottes zu erreichen.

[GEJ.04_035,02] Je unvollkommener aber irgend ein Planet ist, desto schwächer sind auch seine

Auswanderer. Diese haben zwar eine geringere Lebensprobe zu bestehen, können aber an der Seele schon

einen größeren Schaden bekommen. Sie haben aber dennoch einen kräftigen Urlebenskeim in sich; wird

der in rechter Art erweckt, so sind die Seelen dann auch bald wieder in der vollen Lebensordnung.

[GEJ.04_035,03] Endlich, am häufigsten, gibt es Seelen, die aus dieser Erde von Uranbeginn abstammen.

Diese sind am eigentlichsten zur Kindschaft Gottes berufen, sie sind die Schwächsten und könnten für

sich am ehesten total verdorben werden; aber es ist solches wieder darum nicht leicht möglich, weil je

unter hundert sicher ein oder zwei Starke von oben sich befinden, durch die die schwachen Seelen vor

einem gänzlichen Verderben gehindert und geschützt werden. Gibt es darunter auch schon sehr verlorene

Schafe, so werden sie zu seiner Zeit doch wieder aufgefunden werden.

[GEJ.04_035,04] Jede Seele aber – ob in sich noch so schwach, ohnmächtig, zertragen und verdorben –

hat in sich den Urlebenskeim, der nimmerdar verdorben werden kann. Ist die Seele mit der gerechten

Länge der Zeit nur dahin gebracht worden, daß ihr innerster Urlebenskeim in ihr erweckt werden kann, so

ist sie dann aber auch gleich selig und in allen Dingen liebe- und weisheitskräftig und ist dann so gut ein

Kind des Allerhöchsten wie ein menschgewordener Engelsgeist oder eine Seele aus einer Zentralsonne,

aus einer minderen Planetarsonne oder aus irgendeinem außerirdisch anderwärtigen dunkeln und für sich

lichtlosen Erdkörper, deren es im weiten Schöpfungsraume mehr gibt als des Sandes im Meere und des

sämtlichen Grases auf der Erde.

[GEJ.04_035,05] Wer zum Beispiel von euch ein schon mehr vollendeter Mensch ist, der mag einem

noch so dummen und abergläubischen Sünder von einem ordentlichen Tiermenschen seine Hände

auflegen oder ihm sanfte Striche geben von der Nasenwurzel über die Schläfen hinab bis in die

Magengrube, so wird der Mensch dadurch in einen verzückenden Schlaf gebracht. In diesem Schlafe wird

dessen wenn noch so verstörte Seele frei von Plagegeistern ihres Leibes, und der Urlebenskeim tritt dann

sogleich auf eine kurze Zeit wirkend in der Seele auf.

[GEJ.04_035,06] Fraget dann solch einen Verzückungsschläfer, und ihr werdet da Antworten bekommen,

über die sich eure Weisheit höchst erstaunen wird!

[GEJ.04_035,07] Wird nach einer kurzen Zeit ein solcher Mensch nach seiner eigenen Verordnung, die

zu beachten ist, wieder ins irdische Leben herüber erweckt, so ist der Urlebenskeim wieder in seine alte

Ruhe zurückgekehrt, und die Seele tritt dann wieder in ihre alten Fleischbande zurück und erinnert sich an

nichts, was mit ihr in dem verzückenden Schlaf ihres Leibes vor sich gegangen ist. Sie weiß kein Jota von

all dem Weisen, was sie geredet hat durch des Fleisches Mund, und ist dann für sich wieder so dumm und

abergläubisch, wie sie früher war.

[GEJ.04_035,08] Dieses diene euch als ein Beweis, daß im Grunde keine Seele so verdorben werden

kann, daß sie nimmer zu heilen wäre.

[GEJ.04_035,09] Freilich wird bei so mancher Seele eine geraume Zeit entweder hier und noch mehr

jenseits erforderlich sein, bis sie jene selbständige, gesunde Festigkeit erreichen wird, die dazu

erforderlich ist, um den Urlebenskeim in sich vollends zu erwecken und sich vom selben in allen Teilen

durchdringen zu lassen. Aber diesen Lebensakt sich als unmöglich und nie erfolgbar zu denken bei einer

Seele, die im Grunde und Boden schon gänzlich verdorben zu sein scheint, wäre eine ebenso grobe Sünde

gegen die Liebe und Weisheit Gottes, wie die als verdammt geglaubte Seele in sich selbst als ein Auswurf

der Hölle erscheint und vor den richtenden Weltaugen als ein bergegroßer und dichter Sündenknäuel

dasteht.“

  1. Kapitel

[GEJ.04_036,01] (Der Herr:) „Darum sollet ihr die Menschen nicht richten, auf daß ihr dadurch am Ende

nicht zu Richtern über euch selbst werdet!

[GEJ.04_036,02] Wäre es denn nicht eine allerunmenschlichste Torheit, einen leiblich kranken Menschen

deshalb richten und über ihn eine gewissenlose Strafe verhängen zu wollen, weil er krank und elend

geworden ist?! Eine um wie vieles größere und um gar vieles unmenschlichere Torheit aber ist es erst

dann, so ihr einen seelenkranken Menschen darum richtet und verdammet, weil seine Seele aus den früher

angeführten Gründen schwach und krank geworden ist!

[GEJ.04_036,03] Ihr nennet solche Menschen nach euren Gesetzen und Bestimmungen Verbrecher und

unterziehet sie der unerbittlichen, harten Strafe; was tuet ihr aber dadurch? Ihr strafet eine Seele, weil sie

im Grunde ohne ihr Verschulden krank geworden ist! Fraget euch selbst, wie sich vor Gott eure Gerichte

ausnehmen müssen.

[GEJ.04_036,04] Frage dich aber selbst, du Mein menschenfreundlicher Cyrenius, was du ohne Mich mit

den fünf Hauptverbrechern als oberster Richter Roms und als Gewaltträger über Leben und Tod gemacht

haben würdest!? Siehe, du hättest dir die ruchlosen, argen Taten vorerzählen lassen und endlich alle fünf

dem Kreuzestod übergeben! Wäre es dir je in den Sinn gekommen, zu denken, daß hinter diesen fünfen

solche Geister zu Hause sein könnten? O nein! Das wäre dir nimmer in den Sinn gekommen!

[GEJ.04_036,05] Du hättest, ganz ergrimmt über ihre Untaten, sie mit dem kältesten Blute von der Welt

zum Tode verurteilt und würdest dabei noch der beruhigenden Meinung geworden sein, Gott und der

Menschheit einen guten Dienst erwiesen zu haben! Welchen Schaden aber hättest du der Menschheit

bereitet, solche Geister von der Erde vertilgt zu haben, die nun als vollkommen geheilt – seelisch und

leiblich – den Menschen der Erde wie Frühlingssonnen leuchten und viele tausendmal tausend

Menschenherzen zum Guten und Wahren erwärmen und beleben werden! Von jetzt an wirst du freilich

wohl anders verfahren; aber früher wärest du unerbittlich gewesen!

[GEJ.04_036,06] Und siehe, so steht es mit allen weltlichen Gerichten auf der lieben Erde! Für die

leiblichen Krankheiten und Gebrechen finden sich Ärzte und bereiten allerlei Arzneien; nur für die

Krankheiten der armen Seelen gibt es keine anderen Ärzte und Arzneien als zuerst ein ganzes schweres

Buch voll der oft schwerst zu haltenden Gesetze – und hinter den Gesetzen das richtende Schwert!

[GEJ.04_036,07] Wäre es denn nicht feiner, klüger und menschlicher, mehr Ärzte und Arzneien für krank

gewordene Seelen als für deren Leiber zu errichten, die in kurzer Zeit eine Speise der Würmer werden?!

[GEJ.04_036,08] Daß da eine weit gediehene Seelenkrankheit schwerer zu heilen ist denn so manche des

Leibes, das weiß Ich wohl am besten; aber keine ist völlig unheilbar, während es doch für jeden Leib

endlich eine letzte Krankheit gibt, für deren Heilung auf der ganzen Erde kein Kraut gewachsen ist! Und

doch tut ihr Menschen des Verkehrten so viel!

[GEJ.04_036,09] Für den morschen, total sterblichen Leib errichtet ihr Heilanstalten über Heilanstalten,

Apotheken und Bäder, Salben und Pflaster und heilsame Getränke; aber für die unsterbliche Seele habt

ihr noch nicht auch nur eine Heilanstalt errichtet!

[GEJ.04_036,10] Du sagst bei dir im Herzen nun freilich wohl: ,Wie wäre das ohne Dich, o Herr, möglich

gewesen?! Wo hätten wir es hernehmen sollen und von wem es erlernen?!‘ Das ist allerdings wahr, –

diese Kenntnis verlangt freilich wohl ein tieferes Erforschen der gesamten Menschennatur, als bloß aus

der alten Erfahrung zu wissen, was für ein Kräutersaft die Beschwerden eines überschoppten Magens am

ersten heilt; aber die unsterbliche Menschenseele ist es auch wert, daß man sich um ihre mannigfache

Beschaffenheit ein wenig mehr kümmert als um die Beschaffenheit eines aus Fraßsucht überfüllten

Magens!

[GEJ.04_036,11] Es sind aber wohl zu allen Zeiten auch wahre, von Gottes Geist erfüllte Seelenärzte in

diese Welt gesandt worden und haben den rechten Weg zur Heilung der Seelen gepredigt. Manche haben

sich daran gekehrt und wurden auch unfehlbar geheilt; aber die sogenannten Großen und Mächtigen der

Erde hielten sich ohnehin für ganz seelengesund, mißachteten die von Mir auf die Erde gesandten

Seelenärzte, verfolgten sie am Ende und verboten ihnen, das Heilwerk für kranke Seelen zu betreiben, –

und so geschah es immer durch der Erde Große und Mächtige, daß die Gnadenlehre zur Genesung der

kranken Seelen bei den Menschen nie diejenigen Wurzeln fassen konnte, durch die sie dann zu einem

vollkräftigen Heilbaum erwachsen wäre.

[GEJ.04_036,12] Und ist irgendwo auch ein ganz gesunder und kräftiger Same gelegt worden, so wußten

die selbstsüchtigen und herrschgierigen Menschenkinder dieser Erde den Baum so lange zu putzen, ihm

die ihnen überflüssig scheinenden Äste und Zweige zu nehmen und ihm die notwendige Rinde so lange

abzuschaben, bis der ganze Baum endlich verdorren mußte. Und so ist denn auch für die Heilung der

kranken Seelen bis zur Stunde keine andere Heilanstalt als allerschärfste Gesetze, Arreste,

Untersuchungsgefängnisse, erschreckliche Strafkerker, das scharfe, allerunbarmherzigste Schwert und

allerlei qual- und martervolle Hinrichtungs- und Tötungsinstrumente errichtet und brauchbar hergestellt

worden. Es sind das Produkte von zwar auch lauter kranken, aber starken Seelen; denen muß vor allem

geholfen werden, so es mit der Heilung der kleinen, schwachen und untergebenen Seelen zu irgendeinem

glücklichen Erfolg auf dieser Erde noch kommen soll.“

  1. Kapitel

[GEJ.04_037,01] (Der Herr:) „Ich habe ebendarum Selbst auf diese Erde kommen müssen, um für alle

kranken Seelen eine bleibende und für alle Zeiten wirksame Seelenheilanstalt zu errichten, weil die

Menschen eine solche nimmer zustande gebracht haben würden.

[GEJ.04_037,02] Aber es wird noch, alles dessen ungeachtet, stets schwer gehen mit der bleibenden

Errichtung einer in Rede stehenden Heilanstalt für kranke Seelen, weil gewisse Menschen sich dadurch in

ihren Scheinweltrechten werden beeinträchtigt zu fühlen anfangen.

[GEJ.04_037,03] Die Selbst- und Weltliebe, die ein Hauch der Hölle in des Menschen Brust ist, wird da

immer sich dagegen sträuben und von ihrer argen Krankheit nicht geheilt werden wollen und wird nicht

lassen von ihren Weltmitteln, als da sind die schwer zu erfüllenden harten Gesetze, deren Gerichte und

Strafen.

[GEJ.04_037,04] Aber dennoch werden nach Mir allenthalben stets viele sein, bei denen diese Meine nun

errichtete Seelenheilanstalt bleiben wird für viele, die sie werden benützen wollen. Zwar werden solche

echten Heilanstalten um Meines wahren und lebendigen Namens willen von den zwar weltlich mächtigen,

aber in sich erzkranken Seelen manches und oft vieles zu erdulden haben; aber Ich Selbst werde sie zu

schützen wissen!

[GEJ.04_037,05] Sollten jedoch zu selbstwillig arg krank gewordene Weltmenschenseelen aus einem

förmlichen Wahnsinn eine und die andere Seelenheilanstalt ganz zugrunde zu richten beabsichtigen, so

werde Ich sie dann schon durch ein zweckdienliches außerordentliches Gericht zu ergreifen und ihre

Seelenheilung in jenseitigen Heilanstalten zu verordnen verstehen, wo bis zur nur sehr langsam

vorwärtsschreitenden Heilung viel Heulens und Zähneknirschens vernommen werden wird!

[GEJ.04_037,06] Schon auf dieser Welt schmeckt eine sehr wirksame Leibesarznei gewöhnlich sehr

bitter; aber noch bitterer werden die jenseitigen Seelenheilungsarzneien schmecken, weil sie sehr kräftig

sein müssen, um eine gefährlichst kranke Seele sonach dort zu heilen, weil für sie hier keine Heilung

mehr möglich war. Ja, geheilt werden sie wohl werden, aber lange und sehr verzweifelt bitter wird es

hergehen! Darum wohl dem, der seine Seele in diesen irdischen Heilanstalten gesund machen wird!

[GEJ.04_037,07] Aus allen den bisher angezeigten Gründen aber seid ihr mächtigen Richter wahre

Seelenärzte in aller Zukunft, und richtet über jede kranke Seele ein rechtes Gericht zu ihrer Heilung und

nicht zu ihrer noch größeren Verkümmerung!

[GEJ.04_037,08] Wahrlich, um wieviel ihr durch ein eigens selbst seelenkrankes Gericht eine ohnehin

schon äußerst kranke Seele noch kränker gemacht habt, um ebensoviel werdet ihr selbst an eurer Seele

elender und kränker werden, und es wird drüben eure Heilung dann eine um sehr vieles bitterere als die

der von eurem bösen Gericht noch elender gewordenen Seele! Denn solch eine Seele ist und bleibt trotz

eures bösen und unsinnigen Gerichtes dennoch einfach krank und wird auch jenseits mit einer einfachen

Heilung wiederhergestellt werden können; eine unsinnige Richterseele aber wird nach jedem ungeratenen

und bösen Gericht stets einmal ins Doppelte in jener Seele Krankheit verfallen, die sie arg gerichtet hatte,

und wird dadurch auch ihr höchst eigenes Grundseelenübel notwendig ums Doppelte erhöhen. Daß es

dann jenseits mit der Heilung solch einer höchst elend und krank gewordenen Richterseele auch höchst

bitter und langwierig hergehen wird, läßt sich bei nur einigem Nachdenken leicht von selbst verstehen!

[GEJ.04_037,09] So du als ein ungeschickter Arzt selbst krank zu einem sehr gefährlich Kranken verlangt

wirst, und du gehest des Gewinnes wegen dahin und gibst ihm in deiner Ungeschicktkeit eine Arznei, die

ihm nicht hilft, sondern hie und da noch elender macht, – welchen Nutzen hast du davon?! Denn hast du

ihm nicht geholfen, so bekommst du auch keinen Lohn – wie es bei euch Sitte ist –; du bist aber dabei

auch noch von des gefährlich Kranken Übel angesteckt worden und hast nun erstens keinen Lohn und

zweitens an dir selbst statt einer einfachen eine doppelte Krankheit zu bestehen!

[GEJ.04_037,10] Wenn nun an deiner Stelle ein kluger Arzt kommt, wird er nicht deinen früheren

Kranken mit einer tauglichen einfachen Arznei heilen, während er bei dir, weil du nun von zwei Übeln

behaftet bist, auch sicher eine doppelte Arznei wird in Anwendung bringen müssen, um dir

möglicherweise zu helfen?! Und solche doppelte Arznei wird in deinem leidigen Fleische auch sicher

wenigstens eine doppelt so große Revolution bewirken als die einfache bei deinem früher behandelten nur

einfach Kranken.“

  1. Kapitel

[GEJ.04_038,01] (Der Herr:) „Ich meine, daß dieses euch nun klar sein dürfte, und so führe Ich das Wort

weiter und sage: Es ist damit nicht an dem, als solltet ihr darum nun, weil Ich solches zu euch geredet

habe, alle Gefängnisse und Verwahrungsorte, die dennoch ein notwendiges Übel gegen das große Übel

sehr kranker Seelen sind, zerstören und zerbrechen alle Fesseln und alle Schwerter; o nein, das soll damit

gar nicht gesagt sein! Denn sehr ansteckend kranke Seelen müssen sogar sorgfältig von den gesunden

abgesondert und so lange in Gewahrsam gehalten werden, bis sie von Grund aus geheilt sein werden.

[GEJ.04_038,02] Aber nicht euer Zorn und euer Rachegefühl halte sie in festen Gemächern in

Gewahrsam, sondern eure große Nächstenliebe und die damit engst verbundene innigste Sorge um ihre

mögliche gänzliche Heilung! Wird es euch der rechte Geist der Liebe anzeigen, daß bei einem oder dem

andern Schwerkranken eine bitter schmeckende Arznei vonnöten ist, so enthaltet sie ihm nicht vor, weil

das ein sehr unreifes und unzeitiges Erbarmen wäre! Aber nur in der wahren Liebe müsset ihr dem

Schwerkranken eine bittere Arznei verabreichen, so wird sie ihm auch sicher die erwünschte Heilung

verschaffen, und ihr werdet dann viel des Segens über euch bekommen!

[GEJ.04_038,03] Die Arznei, die Ich anfangs am Abend den fünfen verordnete, war sicher nicht süß und

fein schmeckend; aber Meine große Liebe zu ihnen erkannte sie für unvermeidbar nötig zu ihrer völligen

Heilung, und so war jene bittere Arznei auch ein höchster Akt Meiner Liebe zu ihnen. Sie wurden am

Morgen dadurch von allen Übeln um so leichter geheilt, und sie sollen reden, ob Mir einer wegen der

genossenen bittern Arznei gram sein kann!

[GEJ.04_038,04] Aber so jemand, nur durch Zorn und Rachedurst geleitet, den vermeintlichen

Verbrecher auf die unbarmherzigste Art quält und martert, so ist er dadurch schon der vielfach größere

Verbrecher und wird dereinst auch desto mehr des Bittersten zum Verkosten bekommen.

[GEJ.04_038,05] Mit welchem Maße ihr ausmesset, mit demselben Maße wird es euch dereinst

wiedervergolten werden! Wer mit wahrer Liebe mißt, dem wird es auch also zurückgemessen werden;

wer aber in Zorn und Rache mißt, dem wird dereinst zu seiner Heilung ganz dieselbe Arznei im sehr

verdoppelten Maße wiedergereicht werden, und er wird nicht um eine Sekunde eher aus der jenseitigen

bittersten Anstalt entkommen, als bis jede harte Fiber an seiner Seele weiß und weich wie Wolle gemacht

worden ist!

[GEJ.04_038,06] Ich habe euch nun die durchgängig wahre Natur und Beschaffenheit des Menschen

gezeigt, und ihr möget nun nicht mehr sagen: ,Solches haben wir nicht gewußt!‘ Da ihr solches nun aber

wohl kennet und wisset, so handelt auch danach und lehret solches auch diejenigen, die unter euch stehen

und bis jetzt als selbst Kranke nicht wissen, was sie tun, so werdet ihr als wahre und gesunde Mitarbeiter

an Meinem Reich auf dieser Erde im rechten und besten Maße tätig sein, und Mein Wohlgefallen wird

euch begleiten auf allen euren Wegen und Stegen; werdet ihr aber irgendwo wieder nach eurem alten

Sinne arbeiten, da denket, daß eure Seele wieder von einem Übel befallen ist, und bittet dann, daß Ich sie

davon heile und ihr nicht verfallet in ein doppeltes Selbstleiden!

[GEJ.04_038,07] O ihr, die ihr richtet und mit euren Urteilen die armen kranken Seelen noch kränker

machet, als sie ehedem waren, bedenket doch ernstlich, was ihr seid und sein sollet der Wahrheit gemäß,

und was ihr tun sollet der Ordnung Gottes zufolge! Ihr Richter und Obergewaltträger über die Schwäche

der Völker, die am Ende doch wieder auch alle eure Gewalt, Macht und Ansehen sind, sollet wahre Väter

eurer Völker sein, und als solche sollet ihr sehr um die volle Gesundheit der euch anvertrauten vielen

Kinder und mit aller Liebe und wahrer väterlicher Sorgfalt um deren Seelenwohl bekümmert sein!

Leibesärzte brauchet ihr nicht zu sein – aber um desto mehr wahre Seelenärzte!

[GEJ.04_038,08] So ihr aber eure Kinder sehet, wie sie öfters eure elterlichen Gebote nicht beachten und

sich dann und wann auch recht stark an ihnen versündigen, würde es euch wohl anstehen, so ihr darum

ein und das andere Kind gewisserart zum abschreckenden Beispiele martern und am Ende gar ans Kreuz

hängen ließet?! Dies kann vielleicht einmal ein herrschsüchtigster Vater getan haben; doch viele Beispiele

derart wird die Welthistorie nicht aufzuweisen haben! Ihr besseren Eltern aber werdet eure fehlenden

Kindlein wohl wenigstens scheinernstlich zurechtweisen und im dringendsten Falle sie auch mit der

heilsamen Zuchtrute strafen. Werden sich die Kinder darauf bessern, so werdet ihr sicher eine große

Freude daran haben; denn eine rechte Lust wird es für euch sein, eurer Kinder Seelen frisch und gesund

vor euch zu sehen.

[GEJ.04_038,09] Also seid ihr mächtigen Richter auch gegen alle Menschen, und eurer Freuden wird

nimmer ein Ende sein! Denket euch an die Stelle derer, die euch billigermaßen gehorchen müssen und

annehmen und beachten eure Gesetze! Würde es euch nicht wohl tun, so sie als eure Richter mit euch

barmherzig wären und möglichst schonend mit euch verführen?! Was ihr vernünftigerweise wünschen

könnet, daß sie euch tun möchten, so ihr mit kranken Seelen vor ihnen stündet, das tut ihr auch ihnen, so

sie mit ihren kranken Seelen vor euch stehen!

[GEJ.04_054,08] Nun hast du aber durch die Erzählung des Zorel sicher gesehen oder vielmehr so recht

lebendig wahrgenommen, daß in seiner Seele noch ein innerster Lichtmensch aus dem Herzen der Seele

aufzukeimen angefangen hat, zu dem sich das Wesen der Seele nahe also verhält, wie zur Seele ihr

materieller Leib. Nun, dieser Lichtmensch hatte zuvor in dieser seiner Seele, als seinem gegliederten

Gewande, noch nie eine wie immer geartete Stärkung erhalten; er lag so im Herzen der Seele wie das Ei

im Weibe ohne eine männliche Belebung, Erregung und Erweckung. Durch diese eigenste Behandlung ist

der eigentliche Urlebenskeim durch Mein und durch des Zinka Wort für den Moment belebt, erregt und

erweckt worden, und da das mit ihm vorgenommen ward, so fing er an zu wachsen so lange, bis er seine

ganze Seele, das ist sein Kleid, erfüllt hatte mit seinem rein geistigen Wesen.

[GEJ.04_054,09] Die Seele aber, obschon so viel als für den Moment möglich gereinigt, hat doch noch so

gewisse materielle Teile in sich, die für den reinen Geist zu beschwerlich sind, da er früher nie ein solches

Joch zu tragen eingeübt ward. Dieser gewisserart nur auf eine künstlich geistige Weise erweckte und zum

Schnellwachstume genötigte Geistmensch ist zur Tragung der schwerfälligen Seele noch viel zu schwach

und sehnt sich nach Ruhe und Stärkung. Dieser Scheinschlaf der Seele auf dem Gebirgsrasen ist sonach

auch nichts anderes als eine Entkleidung des Geistes von den materiellsten Teilen seiner Seele; nur das

ihm Ähnliche in der Seele behält er, das andere muß derweil also ruhen, wie der Leib ganz stumm ruht,

wenn die Seele sich stärkt, oder wie dein Rock ruht, wenn du deinem Leibe in einem Bade eine

erquickliche Stärkung gönnest.

[GEJ.04_054,10] Aber es besteht bei solcher zur Stärkung der edleren Menschensphäre erfolgten Zur-

Ruhe-Legung der gröberen und unedleren Außenteile dennoch immerdar eine Verbindung. So jemand

käme, wenn du im Bade dich erquickst, und nähme dein ausgezogenes Kleid und begänne es zu zerstören,

da würde deine natürliche und notwendige Liebe zu deinem Kleide sogleich ein ganz gewaltiges und

grimmiges Veto einlegen. Eine noch intensivere Verbindung besteht zwischen dem Leibe und der Seele;

wer vor der Zeit den Fleischrock nehmen und zerstören wollte, den würde sie dann ganz kurios

behandeln.

[GEJ.04_054,11] Aber die Verbindung zwischen Seele und Geist ist eine allerintensivste, weil die Seele,

besonders eine ganz reine, selbst ein ganz geistiges Urelement ist, und der Geist würde eine ganz

entsetzliche Bewegung machen, so man ihm seinen Leib und sein Kleid ganz entreißen wollte. Er würde

dann gleich ins höchste Feuer geraten und alles zerstören, was sich ihm nahen würde.

[GEJ.04_054,12] Aber das Materielle muß die Seele zuvor doch ganz ablegen, bis der Geist das ihm

Verwandte in ihr als sein Selbstisches anziehen kann und werden mit demselben ein vollkommenes Ich.

Das Materielle der Seele ist für den Geist ersichtlich in dem, womit die Seele bekleidet ist. Du hast

gehört, wie Zorel von einem schmutzigen Hemde redete, das er selbst reinigte im See, dann ausbalgte und

als ein noch feuchtes Vestiment anzog. Siehe, dies Vestiment ist eben die noch materielle Außenseite der

Seele, die zuvor ab- und zur Ruhe gelegt werden muß, bevor der innerste, göttliche Geistmensch völlig in

seine ihm nun sehr verwandte Seele übergehen und mit ihr eins werden kann.

[GEJ.04_054,13] Das braucht stets eine kleine Zeit für den Moment des Überganges, weil alles, was in

den eigentlichen Bereich des freien Lebens gehört, erst mit dem neuen und edleren Wesen in eine volle

Verbindung (geistige Ehe) treten muß, bevor das neue Wesen oder der neue, himmlische Mensch als in

allem selbst fühlend, denkend, sehend, hörend, riechend, schmeckend und aus sich heraus selbsttätig

auftreten kann. In dem gewissen Schlafe geschieht solche notwendige geistige Übersiedlung; ist die

Übersiedlung geschehen, so ist der neue Mensch fertig und braucht zu seinem nur ganz rein geistigen

Bestehen fürder ewig keine weitere Umwandlung mehr.

[GEJ.04_222,01] (Der Herr:) „Ihr begreifet nun nur das noch lange nicht lebensklar zur Genüge, was im

Grunde des Grundes so ganz eigentlich die Außenlebenssphäre der Seele ist, und wie diese Kraft wirkend,

fühlend, hörend und sogar sehend sich äußern kann! Es ist dieses wohl für euer Verständnis ein bißchen

schwer zu begreifen, weil sich in der äußern, für eure Fleischaugen beschaulichen Welt gar kein recht

taugliches Beispiel aufstellen läßt, weil alles Geistige sich nur höchst schwer in irgendein materielles Bild

einkleiden läßt. Aber da ihr diese äußerst wichtige Sache denn doch ein wenig zu schwach einsehet, so

will Ich euch dies noch ein wenig mehr erhellen. Aber ihr müßt alle eure Sinne so recht kernfest

zusammennehmen, sonst fasset ihr diese allerwichtigste Lebenssache abermals nicht tief genug!

[GEJ.04_222,02] Daß dies aber ein Allerwichtigstes ist, möget ihr daraus ersehen und gar wohl erkennen,

daß Ich die Erklärung dieses Urlebensgeheimnisses zur Letzt unseres hiesigen Beisammenseins erläutere.

Wie Großes Ich euch aber auch schon zum voraus die sieben Tage hier und früher auch anderorts gezeigt

habe, so bleibt aber dieses dennoch das Größte, und alles andere ist euch dieses bis jetzt Größten wegen

gezeigt worden, weil ihr es ohne solche wunderbare Vorgänge und Vorbereitungen unmöglich nur dem

geringsten Teile nach begriffen hättet.

[GEJ.04_222,03] Warum bezeichne Ich aber eben dieses nun als ein Wichtigstes? – Das ist sehr leicht zu

erraten und einzusehen! Wer sein Leben wahrhaft bessern und zum eigentlichen Leben erheben will, der

muß es zuvor in allen seinen Teilen erkennen, wie es besteht, sich äußert, wie es unter gewissen

Bedingungen und Vorgängen sich so oder so äußert; wie es, so es verdorben und verkehrt wurde, wieder

zu bessern ist und ein vollends gebesserter Lebenszustand zu erhalten und auch auf die Nebenmenschen

übergehend zu verpflanzen ist, damit am Ende ein Hirt und eine Herde werde.

[GEJ.04_222,04] Daß aber für den wahren Menschen die volle Erkenntnis des Lebens das Allerwichtigste

ist, das haben zu allen Zeiten die weisesten Männer aller Völkerschaften eingesehen und behauptet; nur

fanden sie den Weg nur sehr mühsam und schwer oder zumeist auch gar nicht dazu. Nun aber bin Ich, als

ein Herr und Meister alles Lebens und Seins von Ewigkeit, Selbst zu euch gekommen und habe

wunderbar alles hierher auf diesen von der Welt noch zuallermeist abgetrennten Ort beschieden, um euch

das wahre Lebenssein so beschaulich und handgreiflich als möglich vor die Augen zu stellen, und so

werdet ihr es mit der Weile und rechter Geduld wohl begreifen; aber dann wird es auch eure Pflicht sein,

das von euch Begriffene auch euren Nebenmenschen soviel als möglich begreiflich zu machen!

[GEJ.04_222,05] Denn so in einem Lande das nur ein oder zwei Menschen für sich einsehen, begreifen

und davon den Gebrauch für sich machen, so wird ihnen das ebensowenig von einem besonderen Nutzen

sein wie einem Weisen in einem Narrenhause unter lauter Narren oder in einem Esel- und Ochsenstalle!

Werden diese den Weisen wohl verstehen, so er ihnen aus seiner innersten Weisheitstiefe die erhabensten

Lehren mit den freundlichsten Worten vortragen wird?!

[GEJ.04_222,06] Ein Weiser kann ja nur wieder von Weisen erkannt und verstanden werden! Aus dem

Leben der Tiere und der rechten Narren läßt sich nichts machen, denn was daraus zu werden hat, dafür ist

schon durch Meine ewige Ordnung gesorgt; aber aus dem Leben der Menschen könnet ihr alles zeihen

auf dem rechten Wege der Wahrheit, Liebe, Geduld und Weisheit!

[GEJ.04_222,07] Und habt ihr aus den Menschen euch wahre Brüder und Freunde gezeihet, die mit der

Zeit in der Erkenntnis des Lebens euch gleichen werden, so werdet ihr auch eine wahre Freude und

Seligkeit untereinander genießen und stark werden in allem Guten, das ihr leicht ausführen werdet! Denn

hundert Arme richten mehr aus als einer, hundert Augen, nach allen Seiten gerichtet, sehen mehr als zwei,

und die Außenlebenssphäre von Tausenden vereint, ist ein ganz kurios mächtiger Hebel zur Abwendung

von allerlei Gefahren und Übeln, von welcher Seite sie auch immer kommen möchten, und welches

Namens sie auch seien.“

[GEJ.08_061,08] Aber tut darum auch gern und mit großem Eifer, was Ich euch nicht befohlen, sondern

als Vater nur angeraten habe, und ihr werdet es in euch bald gewahren, welch ein Lohn euer harrt!

[GEJ.08_061,09] Saget es aber selbst, und denket darüber recht wohl nach: Wäre ein Kaufmann, der da

wüßte, daß er um einen annehmbaren Preis eine der allergrößten Perlen von einem sicher unschätzbaren

Werte zu kaufen bekäme, nicht ein allergrößter Narr, so er, wenn er auch eben nicht soviel Geld besäße,

nicht sogleich alle seine wenig werten Güter verkaufte und dafür dann die unschätzbare Perle sich

ankaufte? Denn die unschätzbare Perle ist doch vor den Augen der Menschen unaussprechbar mehr wert

denn alle seine früheren Güter zusammengenommen.

[GEJ.08_061,10] Und sehet, also steht es auch mit dem Werte der Wiedergeburt der Menschenseele in

ihrem Urlebensgeiste aus Mir! Ist diese nicht wert, daß ein rechter Mensch auf alle Weltschätze verzichtet

und aus allen seinen Kräften nur nach der größten Lebensperle, nämlich nach der Wiedergeburt der Seele

im Urlebensgeiste, nach allen seinen Kräften trachtet? Oder ist es nicht besser, für das ewige Leben der

Seele zu sorgen denn um alle vergänglichen Schätze der Welt, die vergehen und verwesen, und zum

ewigen, klaren Leben ihrer Seelen wohl nahe niemals völlig wieder zurückkehren?

[GEJ.08_061,11] Es ist wohl wahr, daß während des Lebens auf dieser Erde die Seele aus ihrem Fleische

das ihr Verwandte sich aneignet und es in ihr Wesen verkehrt und nach dem gänzlichen Abfalle des

Leibes, und zwar aus dem Verwesungsäther nach und nach auch noch das ihr Entsprechende sich zu ihrer

Bekleidung aneignet; aber das ist darum kein Lebensschatz einer Seele, sondern nur eine in Meiner

Ordnung begründete Lebenseigentümlichkeit einer jeden Seele, die niemals zu ihrem Verdienste

gerechnet werden kann, weil das nur Meiner Sorge Sache ist.

[GEJ.08_061,12] Aber das ist auch dabei als etwas Sicheres und Wahres anzunehmen, daß bei einer

reinen und nach Meinem Willen gelebt habenden Seele mehr von ihrem irdischen Leibe in sie übergehen

wird denn bei einer unreinen und sündigen Seele; denn war ein keuscher Leib hier schon eine Zierde der

Seele, so wird er es in einem verklärten geistigen Zustande sicher noch desto mehr sein.

[GEJ.08_061,13] Aber auch selbst das gehört nicht zum eigentlichen Lebensverdienst der Seele, sondern

es ist auch eine die Seele lohnende Anordnung von Mir, und es wäre selbst da eine eitle Torheit einer

Seele, so sie sich um diesen ihr auch im Jenseits bleibenden Erdenschatz, der doch zu ihrem Ich gehört,

nur einen Augenblick lang sorgen möchte. Ja, es wäre diese Sorge jener von gar sehr törichten Eltern

ganz zu vergleichen, die sich vor allem nur darum kümmern, ob ihre Kinder wohl eine höchst schöne und

anmutige Gestaltung überkommen werden, und wie sie es machen sollen, daß ihr eitel törichter Wunsch

in Erfüllung ginge, bedenken aber dabei nicht, daß das Wachstum und die Gestaltung nur allein von dem

Willen Gottes abhängen und kein Mensch daran etwas ändern kann.

[GEJ.08_061,14] Für eine jede Seele ist darum ganz allein nur das einzige notwendig, daß sie in sich

suche und auch finde Mein Lebensreich im kleinen Grundlebensherzenskämmerlein; alles andere wird ihr

ja ohnehin als eine freie Zugabe von Mir werden.

[GEJ.08_061,15] Darum sagte Ich auch schon mehrere Male zu euch, daß ihr euch nicht ängstlich sorgen

sollet, was und wo ihr etwas zu essen und zu trinken bekommen und womit ihr euren Leib bekleiden

werdet, sondern suchet vor allem nur Mein Reich und seine wahrste Gerechtigkeit in euch! Alles andere

wird euch schon so hinzugegeben werden; denn der Vater im Himmel weiß es, wessen ihr zu eurem

irdischen Unterhalte bedürfet.

[GEJ.10_171,01] (Der Herr): „Hast du schon in deinem Leben je einmal eine wirkende Kraft gesehen?

[GEJ.10_171,02] Du sagst: ,Mitnichten! Die Kräfte sieht und fühlt man zwar immer wirken, – aber sie

selbst zu sehen, ist noch niemandem geglückt. Wir sehen wohl, daß große Stürme und Orkane eine große

Gewalt ausüben, – worin aber diese Kraft und Gewalt besteht, das wissen wir nicht. Es muß uns

Menschen auch eine gewisse Kraft an den Boden der Erde fesseln, ansonst könnten wir uns ja auch, wo

wir nur wollten, ohne Anstand frei in die Luft erheben, – was aber nicht der Fall ist, wie uns die tägliche

Erfahrung lehrt. Diese Kraft wirkt in einem fort; aber noch keines Menschen Auge hat je gesehen, wie sie

aussieht, und wie sie wirkt.‘

[GEJ.10_171,03] Gut; nun weiter frage Ich dich, ob du schon je einen Träger gesehen hast, der das Licht

von der Sonne bis zu dieser Erde herabbringt! Oder hast du schon das Band gesehen, mit welchem die

Weltkörper derart miteinander verbunden sind, daß sie sich gleichfort in den gleichen Distanzen um ihre

größeren Weltkörper bewegen müssen? Oder hast du schon einmal jene Kräfte gesehen, welche in den

Pflanzen wie in den Tieren wirken und allerlei produzieren?

[GEJ.10_171,04] Siehe, das sind dir alles weltfremde Dinge, lauter Fragen, die du dir an der Seite deiner

Rechtsphilosophie schon lange hättest geben können, und auf die du vielleicht auch schon irgendeine viel

gescheitere Antwort bekommen hättest, denn auf deine philosophisch kritischen Rechtswitzeleien!

[GEJ.10_171,05] Siehe, keine noch so kunstvoll konstruierte Lebensmaschine kann aus mehrfachen

Gründen für eine ewige Dauer geschaffen werden; denn solche dauerhaften materiellen Lebensmaschinen

erschaffen, hieße für den Schöpfer, Sich Selbst in unendlich viele Teile zerteilen, nach und nach

schwächer und schwächer werden und sich des weiteren Schöpfens unfähig machen!

[GEJ.10_171,06] So Er aber eine Lebensmaschine nur zu dem Behufe schafft, auf daß sich ein Funke

Seines Urlebens für die eigene gottähnliche Freiheit und Selbständigkeit stärke und festige, dann die

Lebensmaschine ablege und sich durch die Liebe und Weisheit in ihm vollkommen einige, so geht

dadurch von dem urschöpferischen Grundleben nicht nur nichts verloren, sondern der Schöpfer und das

Geschöpf gewinnen dadurch Unendliches, für dich jetzt freilich Unbegreifbares.

[GEJ.10_171,07] Wenn du aber in deiner Seele in dem wahren Geiste Gottes wiedergeboren wirst, so

wird dir das klarwerden, wie die Liebe Gottes durch die Liebe Ihrer Kinder zu Ihr in Sich stets mächtiger

wird, und ebenso auch die Liebe Gottes in den Kindern.

[GEJ.10_171,08] Gott aber war von Ewigkeit ein reinster und vollkommenster Geist und kann daher

nichts anderes wollen, als daß mit der Zeit alle Seine Geschöpfe auf den vom Schöpfer vorgesehenen

Wegen wieder das werden, was Er Selbst ist, – nur mit dem Unterschied, daß sie vor ihrer gewisserart

materiellen Ins-Dasein- Rufung nichts anderes waren als pure große Gedanken und Ideen des Schöpfers,

die Er dann mit den Zeiten der Zeiten mit der Macht Seines Willens gewisserart wie außer Sich als für

sich bestehend hinausstellte und ihnen eine Umhülsung gab, innerhalb welcher sie sich nach und nach

selbst mehr und mehr beschauen und erkennen mußten und den Sinn für die Selbständigkeit und für die

Freiheit in sich durch Meine sie dennoch noch immer durchdringende Kraft erkeimen lassen mußten.

[GEJ.10_171,09] Freund, wenn solch ein Keim nicht auch in dir bestünde – von dem du als äußerer

Sinnenmensch freilich wohl nichts weißt –, so würdest du dem Schöpfer deine Vorwürfe nicht gemacht

haben; denn nur der unzerstörbare Lebenssinn in dir hat dich, dir unbewußt, dazu aufgefordert, und Ich

bin darum auch hauptsächlich deinetwegen in diese Gegend gekommen, um dir mit Wort und Tat zu

zeigen, wie weit und tief du dich noch hinter dem Lebens- und Lichtpfeiler befindest! Und nun haben wir

vorderhand gegenseitig an den Worten zur Genüge und wollen deinetwegen auch zu einigen Tatsachen

übergehen.“

  1. Kapitel

[GEJ.10_172,01] (Der Herr): „Du hast behauptet, daß man mit den Menschen, die einmal verstorben sind,

keine Rücksprache mehr führen könne; allein da bist du sehr irrig daran.

[GEJ.10_172,02] Menschen deiner Art ist das wohl nicht leicht möglich; denn sie sind von Anbeginn zu

diesweltlich gebildet, haben mit allem möglichen wohl ihre natürliche Seh- und Begriffskraft geschärft,

aber dadurch auch in den Hintergrund gestellt ihre innere geistige Sehe. Denn es geht ihnen mit dieser

inneren geistigen Sehe ungefähr ebenso wie einem Menschen, der an seinem Hause gläserne

Fensterscheiben angebracht hat. Er befindet sich aber außerhalb des Hauses und vernimmt auf einmal ein

tüchtiges Geräusch im Hause. Er eilt demnach zu einem Fenster hin und will in das Innere des Hauses

sehen; aber trotz aller seiner Anstrengung kann er nahezu gar nichts entdecken, denn des Tages

Widerschein aus den Fensterscheiben hindert ihn daran. Wenn er denn weiter die Ursache des inneren

Geräusches erfahren will, so bleibt ihm nichts anderes übrig, als das Haustor und alle Nebentüren

aufzumachen und hineinzugehen, um nachzusehen, was die Ursache des Geräusches war; oder er muß

eine Fensterscheibe durchstoßen, und tut es sich mit einer nicht, auch mehrere, um dann ins Haus

wirkungsvoller hineinsehen zu können, was etwa das Geräusch verursacht habe.

[GEJ.10_172,03] Hätte sich der betreffende Hausherr im Moment des vernommenen Geräusches statt

außerhalb des Hauses im Hause selbst befunden, so wäre er auch eher und leichter auf den Grund des

vernommenen Geräusches gekommen; da er sich aber außerhalb befand, so konnte er in dem Augenblick

nicht gegenwärtig sein, als das Geräusch geschah, sondern erst später, und das in jeder Beziehung

unvollkommener, weil die Ursache samt der Wirkung sich schon verloren hatte. Er mußte dann lange alle

Winkel im Innern des Hauses mühsam durchsuchen und am Ende ein zerbrochenes Geschirr finden, von

dem er dann mutmaßen mußte, daß es durch irgendeine Bewegung von der Höhe hinab auf den Boden

gestürzt sei, dabei zerbrach und den Lärm verursachte. Aber dennoch hat er selbst über diese Annahme

keine volle Gewißheit, weil das zerbrochen gefundene Geschirr wohl auch schon früher hatte zerbrochen

werden können, – daher seine Annahme dessenungeachtet keine Gewißheit, sondern nur eine Vermutung

ist, und das alles bloß darum, weil er im Moment des vernommenen Geräusches sich nicht innerhalb,

sondern außerhalb seines Hauses befand.

[GEJ.10_172,04] Und siehe, durch dieses Bild will Ich dich darauf aufmerksam machen, wie ein Mensch,

der bloß äußerlich verstandesmäßig gebildet ist, von dem, was in ihm geistig vor sich geht, entweder gar

nichts oder nur sehr weniges und Unbestimmtes vernehmen und begreifen kann!

[GEJ.10_172,05] Der Leib ist der Seele Haus und der Geist in ihr dazu von Gott aus gegeben, daß er die

Seele in allem unterweise und erwecke, was da geistig ist, und sie mit demselben auch in Verkehr setze.

[GEJ.10_172,06] Wie kann aber der Geist das, wenn die Seele im Vollbesitze ihres freien Willens sich

zuallermeist nur außerhalb des Hauses befindet und sich erquickt und erlabt am Weltlichte? Durch dieses

aber wird sie derart geblendet und betäubt, daß sie dann nichts mehr sieht und wahrnimmt, was in ihrem

Hause vor sich geht.

[GEJ.10_172,07] Mit der Zeit, so sie etwas gemahnt, will sie sich freilich in ihrem Hause umsehen und

wird sehr bekümmert um dasselbe; sie findet es schon hie und da schadhaft, will es ausbessern und

haltbar machen und vereinigt sich dann endlich selbst mit der Materie ihres inneren und äußeren

Wohnhauses.

[GEJ.10_172,08] Sie sucht dann freilich den Geist in ihrem Hause, der sie durch einen dann und wann

veranstalteten Lärm im Wohnhause zu sich ins Haus rufen wollte; aber oft überhörte sie solchen Lärm vor

lauter Weltgetümmel. Dann und wann machte sie wohl einen flüchtigen Blick in das Innere ihres Hauses,

fand aber nur weniges und Unzuverläßliches und kehrte sich dann bald wieder nach einer kleinen

Untersuchung nach außen, wo es ihr besser gefiel als in den dunklen Gemächern ihres Hauses, in denen

sie darum nichts Entschiedenes mehr auffinden konnte, weil ihre Sehe vom Außenlicht zu geblendet und

ihr inneres Vernehmvermögen von dem lauten Weltgetümmel zu übertäubt war.

[GEJ.10_172,09] Da gibt es aber hie und da, den Kindern ähnlich, furchtsame Seelen, die sich vor dem

Weltlicht und dem Weltgetümmel fürchten. Diese bleiben dann lieber im Hause und unterhalten sich mit

dem, was sich im Hause befindet. Geschieht nun ein Lärm, so können sie gar wohl von innen nach außen

durch die durch ein äußeres Licht ungeblendeten Fensterscheiben schauen und bald und leicht

dahinterkommen, was den Lärm verursacht hat, und können von mancherlei, was auch im Hause

geschieht, sicher richtiger und eher innewerden als diejenigen, die sich außerhalb des Hauses befinden.

[GEJ.10_172,10] Also ist das geistige Seh- und Hörvermögen stets innerhalb des Menschen und nie

außerhalb in seinen weltlichen Sinnen. Wenn du demnach mit einer oder der andern Seele dich

besprechen und sie sehen möchtest, so kann das nur in dir, nie aber außer dir bewerkstelligt werden.

[GEJ.10_172,11] Wärest du mehr in dir zu Hause geblieben, so hättest du schon lange dieselben

Lebenserfahrungen gemacht wie gar viele andere, die dir davon wohl erzählten, deren Erzählung du aber

stets für eine leichtgläubige Selbsttäuschung erklärtest, und du hast dich dadurch auch stets mehr und

mehr nur außer deinem Hause aufgehalten und nur sehr selten einen flüchtigen Blick in dasselbe

geworfen, wo es dich denn allzeit mehr und mehr geärgert hat, weil du infolge der Überblendung deiner

inneren Sehe durch das äußere Weltverstandeslicht immer weniger und schlechter ausnehmen konntest,

was sich in deinem Lebenshause vorfand, und du hast dich dadurch selbst gestraft, indem du mit deinem

äußeren Weltlicht den ewigen Tod und das ewige Nichtsein als die größte Wohltat für ein einmal in ein

selbstbewußtes Dasein gerufenes Wesen ansahst und noch ansiehst.

[GEJ.10_172,12] Siehe aber, Ich habe als ein wahrer Herr des Lebens die Gabe, dich in dein Inneres

zurückzuführen und auf einige Momente deine innere Sehe zu stärken, und du wirst dich dann alsogleich

überzeugen, was es mit dem Fortbestehen der Seele nach ihres Leibes Tod für eine Bewandtnis hat!

[GEJ.10_172,13] Sage Mir, wen aus deiner früheren Zeit du nun sehen und sprechen willst, und er wird

im Augenblick kommen und dir Rede und Antwort geben, und du wirst ihn auch als den erkennen, als

den du ihn bei seinen Lebzeiten gekannt hast!“

[GEJ.04_176,02] Hier aber wird nicht nur des Tempels Innerstes allen Menschen als vollkommen

zugänglich eröffnet, sondern Gott, als der ewig Unzugängliche, offenbart Sich Selbst persönlich ganz, wie

Er war, ist und sein wird ewig, den Menschen. Daher ist es aber andernteils auch notwendig, Gott nicht

etwa nur teilweise, sondern ganz in sich leiblich, seelisch und geistig aufzunehmen durch die

ausschließlich alleinige Liebe zu Ihm. Ein solches Entgegenkommen, wie das des Schöpfers zum

Geschöpfe, also auch das des Geschöpfes zum Schöpfer, muß ja am Ende notwendig eine volle

Identifizierung zwischen dem schöpferischen Ursein und dem geschöpflichen Nachsein zur Folge haben.

[GEJ.04_176,03] Gott wird eins mit uns, und wir werden eins mit Ihm ohne die geringste Beschränkung

unserer persönlichen Individualität und der vollkommensten Willensfreiheit! Denn ohne die vollendetste

Identifizierung des Geschöpfes mit dem Schöpfer ist ewig nie an eine vollendetste Willensfreiheit zu

denken, weil nur des Schöpfers Wille in der vollendetsten Unbeschränktheit sich befinden kann und des

Geschöpfes Wille nur dann, wenn er vollkommen eins mit dem Willen des Schöpfers geworden ist.

[GEJ.04_176,04] Wollen wir das, was der Herr will, so ist unser Wollen ein vollkommen freies, weil des

Herrn Wille auch ein vollkommenst freier ist; wollen wir aber das nicht oder nur zum Teil, so sind wir die

elendsten Sklaven unserer eigenen unendlichen Blindheit. Nur in Gott können wir vollkommen frei

werden; außer Gott gibt es nichts als Gericht und Tod!

[GEJ.04_176,05] Herr, Du siehst, daß ich mich nicht scheue zu reden; und ich glaube, diesmal auch

wieder den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben! Du aber gib nun Deinen allmächtigen Segen dazu,

auf daß dies herrlichste Weizenkorn, das Du, o heiligster Vater, Selbst aus Deinem ewigen Himmel

hierher auf diese leider sehr magere Erde verpflanzet hast, im Erdreiche unserer noch blöden Herzen

tausendfältige Früchte tragen möge! O heiligster Vater, werde eins mit uns, Deinen Geschöpfen, mit

Deinen noch armseligen Kinderchen, auf daß wir dereinst, Dir ähnlich, auch eins mit Dir werden

können!“ – Hier bricht Simon ganz ergriffen in Weinen aus.

[GEJ.04_176,06] Ich aber erhebe Mich nun und sage zu Simon: „Komme zu Mir her, du Mein geliebter

Bruder, und umarme in Mir nicht mehr deinen Schöpfer, sondern deinen Bruder, auf daß du der erste

seist, der mit Mir eins geworden ist!“

„Cyrenius, da kommt es nicht auf das Alter und auf das Erlernen an, sondern was für einen Geist man hat! – Lernen muß nur der Leib und die Seele; aber der Geist hat schon alles in sich aus Gott! – [JJ.01_055,23]

[GEJ.03_175,08] Glaubt es Mir, die zahllosen Wunder, die da in eben für euch unmeßbaren Räumen herumkreisen und bahnen, hat ein jeder Mensch in seinem Geiste ruhend verborgen; trachtet daher nur vor allem, daß euer Geist völlig erweckt werde, und ihr werdet das, was kein Auge je geschaut und kein Sinn je empfunden, in euch selbst in größter Klarheit allzeit schauen und durch alle anderen Sinne auch getreust empfinden können.

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QUELLE:

TEXTE durch Lorber von www.jesusoffenbarungen.ch

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ZITAT-SAMMLUNGEN aus: Lorber-Index

[Dokument: Stichwortverzeichnis_Lorber.pdf, auch: Lorber-Index.doc, Verfasser/Ersteller: Anselm, 25.08.2005]

Auf Seite 97-98 (von 160)

Meditation in stiller Stunde,Hi.01.295;19
Meditation, Ruhe des Sabbats ist der höchste Segen
Meditation, begebt euch zur Ruhe
Meditation; Andachtszeit der Sammlung,Hi.02.26;13-14
Meditation; Auge des Geistes,GS.02.44;14-18
Meditation; Bedeutung vom In-sich-gehen,GEJ.09.Anhang S.329

Meditation; Bleibet daheim in eurem Kämmerlein,Ste 5;19

Meditation; Das Reich Gottes ist inwendig,GEJ.08.18;3

Meditation; Ein geistiges Rezept als Wunder ?,GS.02.18;20-23

Meditation; Erlebnisse bei sich behalten,GEJ.02.153;6

Meditation; Gebet eines Gotteskindes,GEJ.03.123;3/5

Meditation; Gewissenserforschung,GEJ.07.163;17-18

Meditation; Gottesausbildung im Herzen,HG.02.259;14

Meditation; Gottesbegegnung in der Stille des Gemütes,GEJ.??.8;95

Meditation; Gottesreich im eigenen Herzen,HH.02.278;4

Meditation; Herr über sich selbst werden,GEJ.05.133;9

Meditation; Herzensreinheit durch Säuberung,Hi.02.315;4

Meditation; Herzensschau,HG.02.056;5-8+11-12

Meditation; Herzensverkehr mit seinem Schutzengel,GEJ.02.39;6

Meditation; In sich auf dem rechten Weg sein,GEJ.10.120;14

Meditation; Innere geistige Ruhe,GEJ.01.194;2

Meditation; Inneres erkennen lernen,GEJ.08.87;9

Meditation; Jesu Name im Herzen bewegen,GS.02.13;1-2 +16

Meditation; Lebensreich im Herzenskämmerlein,GEJ.08.61;14

Meditation; Sabbatruhe ein paar Stunden amTag,GEJ.02.150;1

Meditation; Sammlung in der Liebe zum Herrn,Hi.02.26;13-14

Meditation; Schöpfungsschönheiten nicht unvorbereitet sehen,GS.02.34;13

Meditation; Seelenerforschung nach Untugenden,GEJ.11.51

Meditation; Segen der Selbstbeschauung,GEJ.01.226;1-3

Meditation; Selbstbeschauung wahre Sabbatfeier,GEJ.02.166;18

Meditation; Selbstbeschauung,GEJ.01.224;8-13

Meditation; Selbsterforschung,GS.02.30;12-15 + 18

Meditation; Selbsterkenntnis durch Selbstbeschauung,GEJ.02.188;15-16

Meditation; Selbstprüfung,GEJ.05.125;2/4

Meditation; Selbstschau,Lwo S.69

Meditation; Suche in dir,Hi.01.408;5

Meditation; Sündenerforschung,GEJ.07.163;17-18

Meditation; Tagtägliche Geistesruhe,GS.02.44;16-17

Meditation; Theorie und Praxis,GEJ.04.86;3

Meditation; Täglich drei Stunden der Ruhe in Gott,Ste 8;14

Meditation; Verinnerlichung,GEJ.11.54-55

Meditation; Verinnerlichung; Einkehr im Herzen,GEJ.03.61;1-3/8

Meditation; Versenken in das Innere des Geistes,GEJ.11.52

Meditation; Versuchung der Meditierenden,GEJ.01.225

Meditation; Visualisation eines Sternes,GS.02.11- /15;25

Meditation; Vollkommenheit durch Selbstentdeckung,GEJ.04.63;10

Meditation; als wahre Sabbatruhe,GEJ.02.148;9-12

Meditation; der Weg ist so wie wir ihn haben wollen,GS.02.29;10 + 21-22

Meditation; die Ruhe in Gott,DW S.155/70

Meditation; die geistigen Kräfte üben,GEJ.11.S.311

Meditation; die innere Welt des Menschen,BM 84;12

Meditation; eine Stunde am Tag,Ste 5;15

Meditation; geistige Höhen erklimmen,GS.02.39;2

Meditation; geistiges Fortschreiten,GS.02.35;1-13

Meditation; im Geiste nicht wankelhalft sein,GS.02.18;2-3

Meditation; im Schauen üben,GEJ.07.160;4

Meditation; in die Stille gehen,DW S.223/71

Meditation; in sich auf dem rechten Weg sein,GEJ.10.120;14

Meditation; in sich gehen,GEJ.11.S.329

Meditation; in sich gekehrte stehen mit Jenseits inVerbind.,GEJ.04.40;5

Meditation; indisch-theosophische,GL. S.297.ff

Meditation; innere Gemütsruhe,GEJ.05.218;1-2

Meditation; innerliche Erforschung,GEJ.11.15

Meditation; nützliche Betrachtungen,GEJ.07.64;11

Meditation; ohne praktische Übung nutzt keine Theorie,GS.02.105;1

Meditation; sammle dich,Hi.02.26;13
Meditation; stille Stunde der Selbstprüfung J.K. ?,Lwo S.117

Meditation; täglich 7 Viertelstunden zurückziehen,Hi.03.S.62;43;WzW S.8

Meditation; unterlaß nie die Ruhe des Herrn zu feiern,GS.02.48;11

Meditation; weiße Tafel im inseitigen Haus,GS.01.100;8

Meditation; werdet wie die Kindlein,GEJ.01.133;11

Meditation; ~erlebnisse nicht weitererzählen,GEJ.01.163;8-11

Meditation; über der inneren Beschauung,BM 44;6-7

Meditation; äußere Ruhe zur Erweckung des Geistes,GEJ.03.60;21

Meditation; Übung im Gebet,GEJ.09.87;4

Meditation; Übung im Herzensdenken,HH.01.035;6-9

Meditation; Übung in den Geisteskräften,GEJ.11.311

Meditation; Übung macht den Meister,GEJ.04.86;5

Meditation; Übung macht den Meister,GEJ.10.17;10

Benutzte Abkürzungen im Lorber-Index (alphabetisch):

BJ = Briefwechsel Jesu mit Abgarus Ukkama

BM = Bischof Martin

DTT = Drei Tage im Tempel

-DW = Das Wort – Zeitschrift für ein vertieftes Christentum

EM = Erde und Mond

Fl = Die Fliege

GEJ = Großes Evangelium Johannes

-GL = Grundfragen des Lebens (Dr. Walter Lutz)

GS = Geistige Sonne

Gg = Der Großglockner

-Gr.Adv. = Großer Advent

-HDw = Heil- und Diätwinke

HG = Haushaltung Gottes

HH = Von der Hölle zum Himmel (Robert Blum)

Hi = Himmelsgaben

-HuG = Heilung und Gesundheitspflege

JJ = Die Jugend Jesu

JdS = Jenseits der Schwelle

-KuZ = Kennzeichen unserer Zeit

LGh = Lebensgeheimnisse

-Lwi = Lebenswinke

-Lwo = Lebensworte

NS = Natürliche Sonne

-Nz = Naturzeugnisse

Ps. = Psalmen und Gedichte

SGh = Schöpfungsgeheimnisse

Sat = Der Saturn

Ste = Schrifttexterklärungen

-WzW = Weg zur Wiedergeburt

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KARL DVORAK – Vortrag

  1. Neuordnung seit der Menschwerdung Jesu Christi

Was bedingt jetzt der Geist Gottes der neuen Liebe im Herzen ?
Einfluß des Gottwortes
Was ist ein Energiefeld Sseiner Liebe
Positives Denken
Gestaltung des neuen Reiches durch Anwesenheit des Urichgeistes
Wie geschieht die Umwandlung der neuen Erde ?
Wir sollen diesen Gott in uns verwirklichen
Umwandlung der Erde
Bildung neuer Energiefelder
Verbindung in allen Menschen durch unser Kollektivbewußtseins
Herzenssonne
Wie suchen wir Gott im Liebegeist und in der Wahrheit,
also im Weisheitgeist ?
Meditationsübung
Anschluß an drei Prinzipien
Meditation ist ein inniges Gebet, in dem wir uns
mit Gott verbinden
Selbstbeschau
Wie können wir uns selbstbeschauen ? Verstandes-
und Seelenbilder
Welchen Wert hat die Selbstbeschau für uns ?
Was ist das tausendjährige Reich ?
Antennen unserer Körpersinne
Selbstbeschau-Übung

Herzenssonne

In der Liebe aber suchen wir Gott in der eigenen Sonne des Herzens. Wir haben Zugang dahin. Die Sonne steht nicht außerhalb von uns. Sie ist in uns, im Zentrum unseres Herzens. Dort brennt und flammt diese Sonne.

Diese Herzenssonne wird der nicht erleben, der nicht freiwillig Jesus sucht. Wir werden lebendig, wenn wir uns im Segen-Austragen zum Nächsten üben. “Wer Mich sucht im Geiste und in der Liebe, der hat Mein Reich gefunden. Wer Mich alsdann so gefunden hat, der sucht Mich im Geiste und in der Wahrheit.“ Im Geiste suchen wir Ihn im Urichgeist. In der Wahrheit suchen wir Ihn im Geburtsgeist. Denn der Geburtsgeist ist der Geist der Wahrheit.

Wie suchen wir Gott im Liebegeist und in der Wahrheit, also im Weisheitsgeist?

Schließen wir unsere Augen und versenken wir uns in die tiefste Tiefe unseres Herzens, dort wo die Liebe Gottes zu Hause ist. Dort flammt die Liebe Gottes, wir erblicken die Flammen und können unsere Finger daran wärmen.

Den Geist der Weisheit erschauen wir da oben im Gehirn als gotterleuchtete Vernunft und Verstand. Wir erblicken ihn wie eine Sonne, die in unserem Gehirn zwischen den Augenbrauen kreist.

Nun versuchen wir, die Liebesonne des Herzens und die Weisheitssonne im Gehirn zu verbinden. Diese Aufgabe hat uns unser Jesus gestellt. Viele Hinweise habe ich hierzu in meinen beiden Büchern „Mystik der Neuoffenbarung“ gegeben. Der erste Teil enthält die Grundübungen, der zweite Teil Hinweise zur Erweckung der Gottes- und Nächstenliebe. Hierzu gibt es Meditationskassetten. Aber wohlgemerkt: Übungsanleitungen dienen nur der Vorschulung. Den Weg in das Innerste unseres Herzens gehen wir allein. Hier lassen wir uns nur von unserer inneren Liebe leiten.

Meditationsübung:

Wir bitten unseren Vater, daß Er mit Seiner Liebe und Seinem Lichte in uns einflute. Wir bitten Dich, Du unser Vater, hilf uns dabei. O heiliger Vater, Dein Name werde geheiligt, denn Du bist unser Vater. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden. Dein Reich komme in göttlicher Liebe und Weisheit. Vater, wir danken Dir. O heiliger Vater, so erbarme Dich unser. Laßt uns tief ein- und ausatmen. Laß uns in die tiefste Tiefe unseres Herzens Deine Liebe spüren und schauen als eine lichte Wolke, strahlend wie das Licht der Sonne. Wir fühlen die Süße Deiner Liebe, Vater. Sie quillt wie eine lebende Rose in unserem Herzen, wie eine Flamme auf dem Altare. Wir verweilen in dieser Herzensliebe für einige Augenblicke ruhig und still. Nichts stört uns. Wir schauen das Licht der Gnadensonne in unserem Herzen. Es ist uns als greifen die geliebten Finger unseres Jesus in unser Herz. O Vater, wir danken Dir. Wir schauen auf das lebendige Feuer der Liebe in unserem Herzen. Wir legen in das Feuer das dürre Holz all unserer Zweifel, Sorgen, unserer Schwermut und Trauer. Wir sehen, wie das Holz von den Flammen Deiner Liebe mächtig ergriffen wird. Wir spüren den Kuß Deiner Liebe, Du unser geliebter Bräutigam. Wir haben für Dich die Kammer geöffnet. Komm, Herr Jesus, bleibe, wir brauchen Dich. Unser Herz verschmachtet ohne Deine Nähe. Deine Liebe lassen wir durch unsere Brust fluten, durch unsere Schultergelenke, durch unsere Arme und Hände und durch unsere Fingerspitzen flutet sie hinaus auf alle Menschen, die bereit sind, Dich zu empfangen, geliebter Bräutigam. Vater, wir wollen unser Herzblut geben, wie Du Dein Herzblut uns geschenkt hast. Jesus, Deinen Namen hast Du in unser Herz geschrieben und hast ihn eingeschrieben in das Buch unseres Lebens. Du hast ihn eingeritzt in die Rinde unseres Lebensbaumes. O Jesus, wir danken Dir, Du unser geliebter Bräutigam. Siehe, Deine Braut verschmachtet über Deine Liebe. Komm, tritt ein in die Kammer.

O Vater, meine Gedanken steigen auf aus dem Herzen und ich schaue sie als lichte Sonne in meiner Stirne. Das goldene Band Deiner Liebe verbindet Herz und Hirn zu einem Körper. Er ist Deine Wohnung, Vater. Du hast sie geöffnet und eingerichtet. O Jesus, wir danken Dir und wir verweilen im Sehnen der Liebe und im Schauen des Lichtes. Herz und Stirne, Hände und Füße werden zu den Sendern Deiner Liebe und Deines Lichtes. Sie fluten hinaus und verkünden Deine Wünsche allen Seelen, die nach Liebe und Licht hungern. Wir blicken den Gedanken aus Liebe und Licht nach wie sie sich verlieren im Blau des Himmels als lichte Wolke Deines göttlichen Segens. Wir sehen die Wolke über den goldenen Ährenfeldern, über das Grün der Wiesen und Wälder, über Berge und Täler. Es verlieren sich die Strahlen über Bäche und Flüsse, über die Seen und Meere und fluten und flammen hin zu den Menschen, die Dich lieben wollen. Die Sterne aller Herzen, die von Deinem Lichte erleuchtet und von Deiner Liebe entflammt worden sind, formen sich zu einem unendlichen Himmelszelt mit prangenden Sternen und leuchtenden Sonnen zu Deinem Reich der Liebe und Deines Lichtes.

Inmitten des Weltgewühles kann uns im Gebet und in der Liebe zu Dir nichts stören. So kehre Deine Liebe zurück, o Vater, und erfülle unser Herz immer wieder neu. Wir atmen tief ein und aus. Noch sind wir im Körper, noch sind wir erdgebunden. Wir kehren langsam wieder in unser Wachbewusstsein zurück. Es war eine kleine Reise in unser Innerstes, dorthin, wo Gott zu Hause ist. Wir öffnen unsere Augen und strecken behutsam unsere Hände und Füße und sind wieder ganz da.

Anschluß an drei Prinzipien

Hier leben wir in einer natürlichen Welt, die aber zugleich an drei verschiedene Prinzipien angeschlossen ist., an drei verschiedenen Ebenen des göttlichen Seins. Es sind die Ebenen des göttlichen Seins in Seiner höchsten Qualität als Geisteskraft oder als spirituelle Kraft. Sie bildet auch unseren innersten Gottfunken und ist die Kraft unserer Seele, die zweiteilig ist. Der eine Teil unserer Seele neigt sich dem Körperlichen zu, der andere Teil dem Geiste. Diese Kräfte lösen unseren Lebenskampf aus.

Unsere Lüste, Begierden und Triebe, Leidenschaften sind mehr dem Körperlichen verbunden. Es ist nicht sträflich, wenn wir sagen, daß sie mehr mit dem Körper verbunden sind. Wir brauchen den Körper, über ihn sind wir erdverbunden und sind dadurch fähig, die Erdinkarnation sozusagen als Startrampe in die höheren Regionen zu benutzen. Wir alle stehen im gewissen Sinne auf einer Startrampe, abschussbereit, um in die Gefilde der Göttlichkeit zu kommen. Die drei Prinzipien sind also unsere Körperlichkeit, unsere Seelen- und unsere Geistebene.

Das pur Körperliche mit der Niederseele und das Seelische selbst ist mit dem Geist verbunden. In diesen drei Prinzipien leben wir und sie greifen alle ineinander. Wir können nicht sagen, wo der Körper endet und die Seele beginnt. Teile unseres Körpers im Nervensystem sind z.B. über die Meißnerschen Körperchen unserer Handflächen und unserer Fußsohlen mit unserer Seele vermischt. Sie sind fähig, seelische Schwingungen wahrzunehmen. Wir müssen es nur lernen, diese Körperchen auf den Handflächen, auf den Fußsohlen, in den Lungen oder in den sieben Zentren zu öffnen. In unseren Gebeten und Meditationen lernen wir es, sie zu öffnen.

Meditation ist ein inniges Gebet, in dem wir uns mit Gott verbinden;

Der Herr hat das Modewort Meditation nicht verwendet. Dieser Ausdruck ist erst in der jüngsten Zeit entstanden. Ein Inder hat gesagt: „Es ist so schade, daß wir unsere Erkenntnisse unseres Pfades zu Gott den Europäern verkündet haben, sie haben daraus die Meditation gemacht. Der Europäer meditiert ganz fremd, fast feindlich gegenüber Gott.“ Was wir heute in europäischen Kreisen als Meditation verzapfen und weitergeben, ist eigentlich nicht eine Meditation, die ein Sri Aurobindo oder seine Schüler verwirklicht haben. Es ist ein ganz anderer Weg.

Wir Europäer sind durch unsere vielen Erbgene nicht in der Lage, auf diesem Wege fortzuschreiten. Wir sind anders gelagert. Wir hatten eine andere Erziehung und unsere Erbgene haben uns im Laufe der Jahrtausende anders geprägt. Je älter wir in unserem Bewusstsein werden, , sagt ein Gottwort, desto jünger werden wir. Durch das Älterwerden werden wir jünger. Dies ist ein Paradoxon. Unser Älterwerden ist ein Reifezustand. Um das Alter unseres Körpers sollen wir uns nicht kümmern. Der Körper ist uns nur für das Erdenleben gegeben worden.

Die neue Erde, die Gott durch uns schafft, beinhaltet die uns gegebene Möglichkeit, uns mit Seinem Geist der Liebe und Seinem Geist der Weisheit, diesen beiden Gnadengaben, durch Harmonisierung unseres Menschlichen Verstandes und Wollens zu verbinden. Dies haben wir täglich zu üben.

Selbstbeschau

Diese Aufgabe heißt auch Selbstbeschau. Selbstbeschauung ist etwas, das die meisten Menschen nicht ganz richtig verstehen können.

Der Herr sagt uns zu der Selbstbeschau in 1. GEJ 224 folgendes:

Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Sichselbstbeschauung.! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muß sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen… Ruhet und denket im stillen lebendig nach über den euch wohlbekannten Willen Gottes, und ob ihr demselben nachgekommen seid zu den verschiedenen Zeiten eures Lebens, so habt ihr euch innerlich selbst beschaut und dadurch stets mehr und mehr dem Eindringen des Satans in euch den Weg erschwert. Denn dieser sucht nichts emsiger, als durch allerlei äußere, nichtsagende Gaukeleien den Menschen an seiner inneren Sichselbstbeschauung zu verhindern.“

Wie können wir uns selbst beschauen? Verstandes- und Seelenbilder

Der göttliche Geist flutet in uns getrennt ein, mit Seiner göttlichen Liebe und Seiner göttlichen Weisheit. Seine Weisheit flutet in unser Gehirn und Seine Liebe flutet in unser Herz ein. Aus diesem göttlichen Einfluß können wir Impulse bilden. Wir können etwas beschauen, zu dem wir Zugang haben, zu den Bildern unseres Verstandes. Alles, was der Mensch erlebt hat, haben wir in unserem Gehirn einprogrammiert. Aufgrund unserer Erinnerung haben wir hierauf einen Zugang. Unser Geist blickt in unsere Erinnerung hinein und erkennt dort manche Bilder.

Auf unserer Zeitspur gibt es unterschiedlich angeordnete Bilder. Je weiter wir zurückblicken, desto nebulöser werden die Bilder. Es hat sich darüber eine Nebeldecke gelegt. sodaß wir nur noch wenig und spärlich erkennen werden. Je näher die Bilder in der Gegenwart stehen, desto klarer sind sie noch. In der Selbstbeschau werden wir kennenlernen, woran wir uns noch genau erinnern können und woran nicht mehr. In der Zeitzspur liegt es aber auch oft so, daß selbst zeitferne Bilder noch ganz klar sind. Dies ist dann der Fall, wenn sich unsere Liebe damit beschäftigt hatte. Wir befinden uns dann in einem Bild, in dem sich Liebe und Weisheit verbunden hatten. Dann leuchten Bilder der Jugendzeit klar und strahlen.

In der Selbstbeschau sollen wir deswegen mit den Bildern beginnen, die für uns am leichtesten erkennbar sind. Ein Bergsteiger erklimmt auch erst die Berge, die für ihn noch leicht sind. Für uns sind dies die Bilder, die ein sonniges Erinnerungensvermögen haben, denn sie werden von der Liebe durchleuchtet. Je deutlicher sie sind, je besser eignen sie sich für die Selbstbeschau.

Welchen Wert hat die Selbstbeschau für uns ?

Sie ist ein Liebesgebot des Vaters. Er sagt uns, daß wir uns am Tage des öfteren selbst beschauen sollen. Denn wer sich besser erkennt, der erkennt auch Gott besser. Erkenne dich und du wirst Gott erkennen!

Was geschieht, wenn ich ein Bild der Vergangenheit betrachte ? Zukunftsbilder unserer Phantasie sind für unsere Selbstbeschau untauglich, es sei denn, wir benützen sie als ein Visualisationsobjekt. Visualisieren heißt, sich geistige Bilder vorzustellen in der Hoffnung und Zuversicht, daß Gott das vorgestellte Wunschbild erfüllen möge. Denn dies ist eine Form des Gebetes und keine Selbstbeschau. Jeder Gedanke über unsere Zukunft ist ein Wunschgedanke und kann zum Gebet werden. Dieser Wunschgedanke kann in uns noch latent ruhen, ein Gefühl für die Zukunft sein, die wir uns wünschen oder erwarten. Dieses zarte Gefühl ist schon Gebet. Wenn Menschen sagen, daß sie nie beten, dann stimmt dies nicht. Es gibt im Grunde keinen Menschen, der nicht betet. Ihm ist nur nicht bewusst, daß er betet. Unsere Gebete sollen immer eine Bejahung sein, verneinende Gebete wirken zerstreuend und vernichtend auf unsere Seelensubstanz.

In unserer Selbstbeschau wollen wir ein Lebensbild erwecken, daß richtig sonnig war, beleuchtet von vielen Gefühlen und Farben und belebt von starker Erinnerungskraft. Dieses Bild wollen wir uns in allen Einzelheiten vor unserem Gesichtsfeld führen. Wir können es nicht nur sehen, sondern wir vergegenwärtigen uns die Stimmen und Geräusche oder wir riechen den Duft der aufgetragenen Speisen und schmecken sie. Wir achten auch auf unsere damalige Körperhaltung. Je deutlicher unsere Vorstellungskraft ist, desto größere Einflußbereiche eröffnen sich. Mein Bewusstsein von heute hat sich gegenüber dem von damals erweitert. Unser Bewusstsein hat Grade. Bei unserer Geburt hatte unser Bewusstsein den Grad Null. Danach ist es stetig angewachsen. Unser Vergangenheitsbild liegt also auf der Skala unserer Bewusstheit weit unten. Heute ist unser Bewusstsein gottnäher. Zu der Vergangenheitsszene haben wir heute einen Bewusstseinsvorsprung. Diesen Vorsprung tragen wir in dieses Bild. Dadurch verbessern wir die Situation von damals zu einem schöneren Geschehen.

Welchen Sinn und Wert hat dies für uns?

Unser Vergangenheitsbild, unserem Gesichtsfeld kraft unseres göttlichen Geistes vorgestellt, ist nicht nur ein Erscheinungsbild, sondern zugleich ein Kraftfeld. Tragen wir in dieses Kraftfeld noch mehr Bewusstheit hinein, dann verstärkt es sich, d.h. ein altes Bild wird durch die höhere Bewusstheit verklärt. Alten Erinnerungsbildern geben wir hierdurch einen Verklärungs- oder Verherrlichungscharakter.

Haben wir da nicht viel zu tun, um unsere alten Bilder zu verherrlichen? Ja, dies ist eine umfangreiche Arbeit, die sich im Mittelreich nach Ablegung des Körpers fortsetzt. Das Mittelreich befindet sich in den Luftringen unserer Erde.

Was ist das tausendjährige Reich?

Es müssen sich auch drei Nullen für unsere Bewusstheit öffnen, für unser körperliches, für unser seelisches und für unser geistiges Bewusstsein. Null Grad Bewusstsein ist völlige Abwesenheit Gottes. Tausend Grad Bewusstsein ist Jesus im Geiste, in der Seele und im verklärten Körper. Die Null steht auch für die völlige Selbstverleugnung. Hier erkennen wir, daß wir aus uns nichts können und hier sind wir bereit, alles Gott zu übergeben. Erst dann kann das göttliche Bewusstsein in die Bilder einfließen. Wenn wir etwas im Auftrage Gottes tun, so kann es passieren, daß unser Bewusstsein auf der Gradskala bei 999 steht und uns nur noch ein Punkt fehlt. In der Selbstbeschau gibt es kaum einen Menschen, der 1000 Grad schafft. Würden wir 1000 Grad schaffen, dann wäre die Selbstbeschau in uns so bewusst, daß wir dann die damalige Szene völlig bewusst ohne Schmerz und Wehmut , nur in den Wonnen der göttlichen Erfahrung noch einmal erleben würden. So muß sich einmal unser ganzes Leben von menschlichen Irrungen und Begrenzungen entblättern. In dieses tausendfache Bewusstsein werden wir einmal kommen, spätestens dann, wenn wir einmal ledig aller Eigenbilder im Urbild der Göttlichkeit, im Herzen unseres Vaters erwachen. Dann werden wir erst sehen, was diese Bilder alles wert waren. Der Herr sagt, daß wir uns dann auch nicht mehr über unsere Sünden und Verfehlungen kränken werden. Sie werden uns nicht mehr schmerzen, denn wir werden dann in Wärme , Liebe und Freude über alles sein, was wir erleben durften. Dies ist im Grunde in uns ein Werk des göttlichen Sohnes, der in uns durch uns den Vater, Sich Selbst verwirklicht hat. Ist es nicht wunderbar, was wir bei der Selbstbeschau alles erleben dürfen? Wenn wir es heute nicht schaffen, so müssen wir es einmal im Jenseits nachholen, bis diese Bilder aufgearbeitet sind.

Antennen unserer Körpersinne

Unsere Körpersinne haben Antennen zu unserer Seele und zu unserem Geist.Durch den Augen- und Gesichtssinn kann unser Verstand erweckt und erleuchtet werden. Das Gehör erweckt in uns die Vernunft. Unser Gefühl erweckt die Liebe in unserem Geiste. Über den Nervengeist haben wir zur Seele Zugang. Dies hat auch unser Gesichtssinn, nur ganz fein. Wenden wir uns nun an Jesus und bitten wir Ihn um Seine Gegenwart und darum, daß Er uns ein Spiegelbild vorhalten möge. „Vater, nun führe Du in meine Bewusstheit ein Bild der Vergangenheit..“ Dann kann es geschehen, daß wir plötzlich ein Vergangenheitsbild vor Augen haben, an das wir zuvor nicht gedacht haben. Ein Bild kommt und hat mit uns Kurzweil, weil es darauf wartet, verklärt zu werden.

Selbstbeschau-Übung

Hören wir Musik und bitten um ein Bild der Vergangenheit. Mit leichten Schritten wandeln wir zurück. Wir lockern und entspannen unseren Körper. Schauen wir dieses Bild und lieben wir es so als hätte es uns unser Vater geschenkt. Es ist wahrhaftig ein Geschenk Gottes, jeder Augenblick unseres Lebens ist doch Sein Geschenk. Nichts geschieht ohne Seinen Willen. Geliebter Vater durchstrahle bitte dieses Bild mit Deiner Liebe und mit Deinem Lichte. Führe es bitten vor meinen Seelenaugen und laß mich schauen, was ich damals erlebt habe. Es ist ein Wachtraum, doch Wirklichkeit. Ich gehe in dieses Bild ein wie in eine Landschaft. Ich achte auf den Boden, auf den Himmel. Ich schaue all die Farben, sie strahlen in der Herrlichkeit des Himmels. Lauschen wir und versetzten wir uns in unsere damalige Haltung und Stimmung. Betrachten wir uns, wie wir ausgesehen haben, sehen wir unsere Unerwachsenheit. Wir stehen inmitten des lebendigen Geschehens von damals., hören all die Geräusche und Stimmen. Wir nehmen die Düfte wahr, die damals in unsere Nase stiegen. Wir achten auf unsere Gefühle, verweilen darin. Wir erfreuen uns über unsere damaligen Empfindungen. Wir danken Gott in Jesus Christus für das damalige Ereignis. Du hast uns ein Stück Deiner Seele erleben lassen. Einen winzigen Teil davon konnten wir nur aufnehmen. Unser Bewusstsein war damals noch so schwach, die Fülle Deiner Liebe und Weisheit zu erfahren. Jetzt, geliebter Vater, fließt Du mit Deiner Liebe durch unser Herz. Wir fühlen die Wärme Deiner Liebe. Wir lenken Deine Bewusstheit, Vater, als Licht in die Finsternis unserer Erinnerung. Liebe und Licht verbinden sich zum Heiligen Geiste. Wir sehen, wie sich dieses Bild in Deiner Liebe verherrlicht und strahlend wird. Das Bild unserer Seele verklärt sich von damals in ein göttliches Bild. o welch ein heiliges Wunder der Gegenwart Gottes. So verwandelst Du die Finsternis in Dein göttliches Licht der Liebe und verwandelst damit einen Teil von uns selbst. Vater, wir danken Dir. Wir schauen mit Andacht Dein Bild in unserem Geschehen von gestern. Dein Bild breitet sich aus, umfängt uns ganz, bildet ein kleines Universum göttlichen Lichtes und göttlicher Liebe um uns herum. So baut sich der Himmel in uns. Wir danken Dir, Vater. Langsam kehrt das Bild zurück in Dein Vaterherz. Ein Sohn ist heimgekommen und der Vater weint eine Träne der Vergebung und wäscht mit dem Wasser Seiner Träne die Schuld von unserem Bilde. Danke Vater. Unsere Seele kniet sich nieder vor Dir und wir danken Dir. Jetzt nimmt unser Bewusstsein langsam wieder unseren Körper wahr. Behutsam kehren wir wieder zurück in das Heute. Wir lassen den Dank und die Liebe durch unser Herz und unsere Hände auf all unsere Geschwister strahlen. Wir öffnen unsere Augen und kehren zurück in das Hier und Heute.

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Jesus spricht weiter zu Nikodemus: „Und wie Moses in der Wüste eine Schlange erhöht hat, also muß des Menschen Sohn erhöht werden“.

Zur Historie: Moses war mit den Hebräern in der Wüste, von Ägypten ausgezogen durch das Schilfmeer, vom Pharao verfolgt. Sein Heer wurde von den Wogen vernichtet und der zurückkehrende Ramses beweinte seinen Sohn und das vernichtete Heer. Moses zog dem gelobten Lande durch die Wüste Sinai entgegen . In der Wüste mussten die Hebräer die Gesetze und das Wort Gottes kennenlernen. Diese Wüstenwanderung machen wir alle mit. Unser irdisches Leben ist diese Durststrecke, diese Wüstenwanderung, bevor wir zum Worte Gottes kommen. Dann kommen Schlangen auf uns zu und beißen die Hebräer. Schlangen sind die sinnlichen Gedanken. Mit diesen sinnlichen Gedanken waren die Hebräer nicht mehr fähig, das Wort Gottes aufzunehmen. Sie verstanden das göttliche Wort nicht, das ihnen von Moses verkündet wurde. Wer von einer Schlange gebissen wurde, ist getötet worden, denn es waren Giftschlangen. Da fragte Moses. „Herr, warum strafst Du Dein Volk ? Du hast es erlöst und nun sollen sie in der Wüste totgebissen werden. Hilf Deinem Volk !“ Und Gott gab zu verstehen, dass Er schon helfe, bevor die Bitte ausgesprochen werde. Er sprach: „Errichte ein ehernes Kreuz und hänge eine tote Schlange daran. Wer dann auf die Schlange blickt, soll sofort geheilt sein.“ Moses tat danach und wer nun auf die Schlange blickte, wurde geheilt.

Dieses Geschehen hatte der Eskulabstab zum Vorbild. Die Heilkunst bedient sich des Eskulabstabes, es ist der Stab der Mediziner. Wie Moses die Schlange in der Wüste erhöhte, so muß des Menschen Sohn erhöht werden.

Jesus von Nazareth ist die Schlange, von der hier die Rede ist. Schauen wir uns den Namen JESUS an. Darin gibt es mit dem S sogar zwei Schlangen. Gott hat sich in drei Ebenen offenbart, im Geist, in der Seele und in der Körperlichkeit. Was Körperliches ist, wird Satana oder die Schlange genannt.

Indem sich der Vater im Urgrunde des Lebens oder des Seins für die Schlange öffnete, wurde auch aus der Schlange der Sohn Gottes im Körperkleid. Er hat es am Kreuze erhöht und verklärt als Er dort Sein Leben aushauchte. Dort war Er nur noch der Sohn des Menschen, denn Er sprach: „Vater, warum hast Du mich verlassen!“ Dort war Er pur Menschensohn, denn der Sohn Gottes transzendierte ja in den Geist und stand mit dem Vater auf.

Schon in dem Namen Jesus liegt also das Wunder. Und wie Moses die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß des Menschen Sohn erhöht werden, damit alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben erhalten. ‚Also hat Gott die Welt geliebt, dass Er Seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an Ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben’, steht auch in der Bibel. Der Sohn, der uns geboren wurde, ist die erhöhte Schlange.

Was ist die Kunde der Kundalini ?

Die Schlange, die in unserer Emotionalseele ruht, muß erhöht werden. Sie ruht im Wurzelzentrum, dort, wo sich unser Steißbein befindet. Unsere Wirbelsäule ist mit dem Kreuz zu vergleichen. Genauso wie die Schlange von Moses in der Wüste erhöht wurde, so muß unsere Schlange Jesus Christus auf dem Kreuze in uns erhöht werden. Dazu ist es erforderlich, dass unsere Lebenszentren, unsere Kundalini geweckt werden.

Ist dies nicht höchst gefährlich ? Wo kommen wir da hin ? Es wird ja so viel gesagt, was auf diesem Gebiet geschieht. Doch Gott lässt es in Liebe geschehen, ohne dass wir uns besonders anstrengen müssen. Denn wenn wir uns noch anstrengen, die Kundalini zu wecken, scheitern wir in der Regel. Wer mit der Absicht meditiert, um ein Vollendeter zu werden, dem wird die Meditation nicht helfen. Doch wer in der Meditation zu den Füßen von Jesus hinsinkt und sagt, jetzt weihe ich Dir diese Zeit, da wird Gott eine Freude haben und die Schlange erhöhen und zwar in den Stand, den wir gerade ertragen können.

Wenn die Schlange aus ihrem Schlaf hochsteigt, werden auch die Lüste und Begierden geweckt, nachzulesen in den Himmelsgaben oder in dem Buch ‚Der Weg der geistigen Wiedergeburt’, wo der Herr sagt: „Seht, wenn Meine Sonne in eurem Herzen aufgeht, dann wird nicht nur die Pflanzenwelt belebt, sondern auch die Schlangen in eurem Wamste“, sodaß die Begierden und Leidenschaften belebt werden.

Die meisten Menschen, so sagt uns der Herr durch Meister Eckehart, sind ohne diese Triebkräfte wie die Ochsen, ihre Liebe ist kastriert worden und sie kann nicht mehr belebt werden, sie hat sich vielmehr eingekerkert, auch durch die Klausur oder das Zölibat. Aber so wird die Sexualität nicht überwunden, auch keine Sünde, indem man sich von ihr abschließt und in eine Burg flüchtet. Wer mitten in die Menge hinausgestoßen wird, kann die Sünde überwinden. Die Flucht vor der Frau kann einen Mann nicht heilig machen und umgekehrt. Es gibt viele, die sehr lange keusch leben, doch sie haben ihre Sexualität noch nicht überwunden. Sie werden einmal damit konfrontiert werden müssen, denn sie haben sie nur verdrängt, aber nicht überwunden. Sie haben sie in irgendeine Seelenniesche verdrängt und darüber Sand des Vergessens gestreut. Doch damit sind sie noch nicht geheiligt. Sicher gehört Selbstüberwindung auch dazu. Jede Sünde müssen wir auch durch Selbstüberwinden angehen. Doch damit sind wir noch nicht am Ziel. Es gibt nur einen, der die Schlange erhöht : Jesus Christus. Moses war nur ein Helfer. Doch er hat die Schlange mit dem Jesu-Rat erhöht.

Moses ist mit unserem Geburtsgeist zu vergleichen. Er ist bereit, Gott zu dienen. Doch mit seinem israelitischen Volk kommt er nicht weiter, auch nicht in das gelobte Land. Der Geburtsgeist Moses durfte nicht in das gelobte Land. Er musste zuvor dem Jonas alles übergeben.

Auch unser Geburtsgeist kommt nicht in das gelobte Land, es sei denn, er verschmilzt mit dem Liebegeist, dem Urichgeist. Erst dies ist die eigentliche Überwindung. Es ist also Jesus, die Gottliebe, der die Schlange erhöhen kann.

Erst, wenn sich das Wasserreich zum gläsernen Meer oder zu einem festen Boden gestaltet hat, auf dem wir gehen können, wird uns der Geist der neuen Schöpfung, nämlich der Geist der Liebe entgegenkommen. Wenn uns der Geist der göttlichen Liebe entgegenkommt, so sind wir in der grünen Aue, von der schon David gesungen hat: „Und so kommt der Herr zu den lebendigen Wassern“. Das lebendige Wasser wird bei Jakob Lorber zum ersten Mal genannt, es ist der Demutsstrom.

„Die Demut ist das Einzige, was ihr Mir geben könnt !“

Was ist Demut ? Es ist der Mut, der neuen Obrigkeit zu dienen. Mein Verstandeswissen hat versagt, mein Geburtsgeist hat sich neutralisiert und die Sternenerkenntnisse haben sich um den Geburtsgeist wie das Volk Israel gesammelt. Trotzdem fehlt uns die Demut, der Mut, der höheren Autorität zu dienen, die wir Jesus nennen oder Gott oder Jehova oder Vater. Diese Dienstbereitschaft ist die Scheidewand zwischen Reinkarnation und Wiedergeburt.

Was sich unter dem Demutsstrom abspielt, das nennt man Reinkarnation. Denn wenn wir im Geiste nicht wiedergeboren werden und auch Jesus nicht annehmen, der uns das Fehlende noch in den Stufen bis zum Demutsstrom geben kann, so besteht die Möglichkeit, daß wir immer wieder wie die Menschen, die östlichen Religionen angehören, den Weg der Reinkarnation beschreiten.

Die seelische Wiedergeburt reicht nur bis zur grünen Aue. Hier ist der Mensch eine vollendete Seele. Aber den Zustand der seelischen Wiedergeburt schafft man ohne Jesus mit einer Inkarnation unmöglich, weil wir aus unseren Seelenentwicklungszuständen noch sehr viel Tierisches in uns haben. Aus den Mineral-, Pflanzen- und Tierseelen sind wir langsam zu einer Naturseele gestaltet worden und erst dann zu einer Menschenseele. In der Naturseele sind viele ungebändigte Kräfte, die erst gezügelt werden müssen. Die seelische Wiedergeburt schaffen nur Wenige, wie Henoch oder Elias.

Erst die Demut ist eine Kraft, die unser Tun nicht für ausreichend hält. Sie erkennt, dass alle meine Selbstverwirklichkeitsarbeit ja vom Herrn kommt, von dem geliebten Jesu-Geist der Liebe, die auch in mir ist, wenn auch zunächst nur keimhaft. Jesus wirkt durch mich, denkt durch mich, Er will durch mich, lebt und wünscht durch mich. Ist eine Seele zu dieser Einsicht gekommen und handelt danach im Aufblick zu Gott, dem Vater, den wir Jesus nennen, dann kommt Jesus. Er wird uns an diesem Ufer der grünen Aue begegnen und wird uns in unserer Demut die göttliche Demut lehren. In der göttlichen Demut erfahren wir, dass kein Mensch aus sich denken, wollen und tun kann, sondern dass durch ihn gedacht gewollt und getan wird.

Natürlich kommt es dann auf unsere noch bestehenden Seelenbilder an, welche Geister an unsere Seele noch herankommen und schließlich darauf, wie wir bereit sind, sie anzunehmen. Der Gedanke ist die erste Kontrolle, an dem wir erkennen, welcher Geist an uns herankommt und welchen Sinnes er ist. An der Qualität des Gedankens erkennen wir, ob sich dahinter ein Teufel oder ein Engel verbirgt oder Gott Selbst. Im höchsten Sinne natürlich denkt keiner aus sich, sondern Gott denkt. Doch fragt man sich immer wieder, wie kann der schöne Gottgedanke aufgrund seiner vielen Umhüllungen so grauenvoll werden und zu uns kommen ?

…….

Auch der Wille konnte noch nicht das wahre Leben insgesamt erreichen und sammeln. Es musste eine vierte Kraft hinzukommen, die nun das fixierte Wesen aus Liebe, Licht und Willen in eine gewisse Ordnung setzte. Die Ordnung als vierter Geist gestaltet das neue Wesen so, dass es in der fixierten Form bleibt, ohne sich zu verändern. Diese Ordnung verhindert, dass sich das geschaffene Wesen, z.B. das Pferd nicht plötzlich in eine Kuh verwandelt. Deswegen musste der Geist der göttlichen Ordnung nacheilen. Hätten wir diesen Geist der Ordnung nicht in uns, so könnte der Zellhaushalt nicht aufrechterhalten werden. Es wäre nicht möglich, alte Zellen abzubauen, neue zu strukturieren, aus der Materie Seelensubstanz zu gestalten und später zu vergeistigen. Jesus Christus hat uns diesen Prozeß der Vergeistigung vorgelebt. Ihm war es gelungen, seinen gesamten Zellkörper vollkommen in die Geistigkeit Gottes überzuführen. Aber Jesus hat dies nicht nur für Sich allein gemacht. Bei diesem Akt hat er bewirkt, dass jeder Zellkern, der der geschaffene Geist aus Satana ist und den wir Geburtsgeist nennen, in die pure Göttlichkeit erhöht worden ist. Dieser Geist wurde also gereinigt, wie weiter oben schon bemerkt worden war. Jesus hat das Satanische transformiert in die pure göttliche Jesu-Liebe. Er hatte also die gesamte Lichtstruktur mit Seiner Liebe geschwängert. Im Geistkern jeder Zelle ist dies geschehen.

Die Inder stellen Yin und Yan als Kreis dar, das durch ein S geteilt wird. Ganz dasselbe sagt die Offenbarung. Wir haben einen väterlichen oder männlichen Geist in uns, den wir Jesus nennen und einen weiblichen Geist, den wir Satana nennen. Seit der Jesu-Zeit haben wir im Zellkern das männliche Prinzip. Doch können wir den Zell-Lebenspunkt nur dann wecken oder öffnen, wenn wir an Jesus glauben und lieben. Dann wird die Weisheitssphäre in mir als Mutterboden geschwängert, weil der Zellkern zu strahlen beginnt.

Wie können wir diesen Prozeß beleben?

  1. Durch das echte Gebet.

Das echte Gebet oder die Meditation nennt der Herr wahrhaft, wenn wir in Seinem Namen beten, in Seiner Liebe, in der urgöttlichen, opfernden, selbstlosen Liebe sind, die alles verschenkt und alles gibt. Diese Liebe allein ist fähig, unser weibliches Gottheits-Prinzip-Fünklein in jeder Zelle zu beleben.

  1. Durch die Erweckung unseres Liebewillens. Wenn ich an Jesus denke, dann erwecke ich die Liebe oder den Willen.
  2. Durch die Erweckung der Tathandlung. Das Beschreiten der äußeren Wege helfen uns, das Innere zu erwecken.

Wenn wir das göttliche Wort als einen Gedanken aufnehmen, so können wir unsere Persönlichkeit umbilden, wenn wir sie unter die Autorität Gottes stellen. Aber wir sollen sie nicht einer äußeren Autorität unterstellen oder einer dogmatischen Gemeinschaft, sondern völlig der Autorität Gottes. Wer noch nach außen läuft, seine Informationen von außen holt, der muß wissen, dass dies nur ein Weg ist. Das Zentrum unseres Bewusstwerdens liegt allein in uns. Wir müssen es wagen, über jeden Satz der Bibel oder der Neuoffenbarung im Gebet niederzusinken und zu sagen: ‚Vater, Du gibst mir dieses Wort von außen, hilf mir nun, dass dieses lebendige Wort in mir eine aufgehende Saat wird. Entblättere es von der Scheinbarkeit, von den Scheinwahrheiten der äußeren Lichtstruktur-Darstellungen, die ja unter Satana fallen. Erlöse uns von dem, damit Dein Ich in mir lebendig wird.’

Eckehart von Hochheim hat dies so formuliert: ‚Solange wir noch Kinder sind und lernen gehen, sitzen wir noch im Schoß der Mutter. Dann steigen wir zaghaft hinunter und stützen uns an Stuhl und anderen Gegenständen. Aber wenn der Geist dann erwacht ist, lachen wir Gott entgegen, dem Vater, und laufen zu Ihm.’

Wie lange wir uns stützen, bleibt jedem einzelnen überlassen. Aber Gott wartet darauf, dass wir Ihm entgegenlachen. Er beantwortet es mit einem Lächeln. Lassen wir endlich das süße Lächeln Seiner Gottliebe lebendig werden. Das können wir im Gebet und im Gesang. Am wirksamsten können wir es in der Nächstenliebe, in der selbstlosen, opfernden Nächstenliebe, wie sie uns von Jesus vorgelebt worden ist.

Liebe, Weisheit, Wille und Ordnung reichen immer noch nicht aus. Wenn aus den ersten vier Geistern eine Form gebildet und erhalten wird, so darf das Leben auch nicht erstarren. Der hinzueilende Ernst will die Tiefe vermitteln. Dieser Geist versucht nun, die Form in der Weise und in die Fassung zu bringen, dass sie den Ernst des Lebens erkennt. Das Leben ist die Liebe, sie wird erfasst in ihrem Licht und ihrem Willen, in ihrer Ordnung und in ihrem Ernst, der uns dann, wenn wir einmal schwach werden in der Liebesübung, von außen zu Hilfe kommt, mit Leid und Leiderfahrung. Da drückt es uns einmal irgendwo oder wir kommen in einen Lebensumstand, der uns einen Konflikt mit liebenswerten Menschen bringt oder ein anderes Ungemach, Leid oder Sorge schafft. Wir werden mit dem Ernst des Lebens konfrontiert, wenn wir die Liebe zu wenig in die Zellkörper einfließen lassen.

Wenn wir in unserer Gebets- oder Meditationsübung mit Musik im Gleichklang mit der Musikschwingung kommen und wir unsere Türen öffnen , können wir die Vibrationen der fließenden göttlichen Liebe empfinden. Sind wir bereit, Gott unsere Zeit hierfür zu opfern. Es war schon bei den Hebräern Sitte, Gott den Zehent zu opfern. Das gleiche Opfer verlangt Gott auch heute von uns, aber nicht mehr als Abgabe, sondern als Zeitopfer. Jesus hat durch Jakob Lorber gesagt, dass wir 7/4 Stunden täglich in die Stille gehen sollen (Weg zur geistigen Wiedergeburt). Dies sind auch 10 Prozent unserer gewöhnlichen Wachzeit. Rechnen wir 6,5 h Schlafzeit ab, verbleiben 17,5 h Wachzeit. 10 % von 17,5 h sind 1,75 h oder 7/4 Stunden. Wir können Jesus auch jeden Augenblick unserer Wanderschaft schenken, wenn wir zu perfekten Mystikern wie Bernhard von Clairvaux werden.

Seien wir bereit anzunehmen und unsere Kanäle zu öffnen. In unseren Handflächen und Fußsohlen befinden sich die Meißnerschen Körperchen. Es sind die Endfasern unserer Nerven. Über diese Enden wird unser Nervengeist erregt, wenn wir die Handflächen nach oben in der Meditation öffnen und uns mit den Fußsohlen erden. Wir öffnen uns dann für den kosmischen Einfluß, der in diesen Tagen auch in unseren Breitengraden aufgrund des Auftreffens der geladenen Sonnenpartikelchen auf Sauerstoffatome ein farbiges Polarlicht-Schauspiel bot. Dieser kosmische Einfluß ist normalerweise nur nicht sichtbar. Wir können uns auf ihn aber jederzeit einstellen und ihn in uns aufnehmen. Diesen kosmischen Einfluß können wir auch Odkraft nennen, Lebenskraft, heiliger Geist.

Wenn wir unsere Kanäle öffnen, so öffnen wir uns nicht nur für den Himmel, sondern auch für die niederen Wesenheiten und Geister. Wir müssen es lernen, sie zu beherrschen. Treten wir ihnen mit unserer Willenskraft entgegen, dann können sie nicht mehr einströmen.

Dies hat uns der Herr schon in der Bibel gesagt. Jakob kam an einen Fluß. Ehe ihm die Himmelsleiter erschien und er die Engel auf- und absteigen sah, wurde ihm eine Hüfte ausgerenkt. Die Hüfte stellt die Verbindung zwischen dem natürlichen und geistigen Menschen dar. Wir verrenken uns, wenn im Zellhaushalt noch Schlacken sitzen. Dann empfinden wir noch Schmerzen, denn hierdurch sollen wir in der Liebe Leid ertragen lernen. Von außen erlangte Heilung ist keine innerlich erlebte Heilung. Hierfür sind wir alle prädestiniert. Nur Jesus in uns, in jeder einzelnen Zelle ist ihr wahrer Heilfaktor. Er muß unsere Schatten oder Lieblosigkeiten, die wir gebildet haben, mit dem Blute Seiner Liebe wieder reinwaschen. Seine Tat am Kreuz vollzieht Er noch in jedem Augenblick, wir sind nicht zu spät gekommen. In der göttlichen Allgegenwart erleben wir alles wieder im echten Gebet. Halten wir nicht fest, sondern lassen wir die Liebe fließen, durch uns und auf unsere Nächsten und unsere Umwelt.

Hierzu verhilft uns Sein Ernst. Der göttliche Ernst stellt uns den Ernst der Lage vor Augen, was alles mit uns geschieht, entweder in Liebe oder Leid.

Auch mit Hilfe des Ernstes schaffen wir dies alles noch nicht. Aus der Gottheitssphäre kommt uns der Geist der göttlichen Geduld zu Hilfe. Wenn es nach uns geht, kann es uns nicht schnell genug gehen. Ganz klar sagt uns der Herr durch Swedenborg, dass die Wiedergeburt die Zeit von der Geburt bis zum physischen Tod umspannt und ewig fortdauert. Die Vollkommenheit unseres himmlischen Vaters können wir als Geschöpfe nie erreichen (3.HGT 68,9).

Wir haben drei verschiedene Ebenen zu erneuern oder zu öffnen.

Die innerste Ebene unserer Wiedergeburt ist die unseres Geburtsgeistes. Dann kommt die Seelenebene und schließlich der stoffliche Körper mit den Restseelenpartikelchen.

In jeder stofflichen Zelle befinden sich noch Teile der grobstofflichen Seele. Unsere sündhafte Denkweise, unsere triebhaften Willensregungen und unsere Taten aus unseren Begierden äußern sich in der Härte unseres Körperlichen, in den Knochen und Zähnen oder Nägeln. Nach der Entsprechungslehre ist dies das Natürlich-Äußerste. Je feiner die Wesenheiten sind, je mehr sammeln sie sich im Inneren des Körpers. Die feineren Organe wie unser Herz haben eine andere Funktion als die Haut oder die Muskeln, die den göttlichen Ernst in einer anderen Qualität aufnehmen. Das Gehirn und das Blut bilden die Feinmaterie und sind der Übergang zu unserer Seele.

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DAS WAHRE GEBET

EINKEHR MEDITATION STILLE

Gewidmet allen Gottsuchern,

denen kein Berg zu hoch

und kein Tal zu tief ist,

als dass man sie aufhalten könnte

ihrer Sehnsucht zu folgen.

Möge diese kleine Schrift euch als

Wegzehrung dienen, auf eurem Weg zurück in des Vaters Haus

Vorwort

Gebet und Verinnerlichung oder Meditation. Die beiden Kräfte jeglichen religiösen, oder spirituellen Lebens!

Wir werden aus den folgenden Texten, welche der Mystiker Jakob Lorber (1800 -1864) von Gott in die Feder diktiert bekam belehrt, dass das wahre Gebet zwei Ebenen der Ausübung beinhaltet.

Die erste Ebene ist die der Tätigkeit, auf welcher der Mensch durch die praktische Ausübung der Lehre Jesu, all sein Handeln im Alltag zu einem Gebet – in Form der Nächstenliebe – machen soll. Hierbei kann einem alles zur Begegnung mit Gott werden; nicht nur der Mensch, sondern die ganze Schöpfung. Kein Geschöpf Gottes ist zu gering und keine Arbeit zu niedrig, in welcher die Liebe nicht ihren Geliebten finden und sich mit Ihm vereinigen kann. Gott ist Geist, in Seinem innersten der Geist der Liebe, und die welche Ihn anbeten oder ehren wollen, können dies folgerichtig nur im Geist der Liebe tun. Darum hob Jesus das Gebot der Nächstenliebe auf die gleiche Bedeutsamkeit empor, wie das Gebot der Gottesliebe. Der Liebedienst am Nächsten ist die uns gegebene Möglichkeit, unsere Liebe zu Gott ganz praktisch im Alltag zu beweisen! Denn keiner liebt die Menschen – alle Menschen – mehr als Er. Und Gott Selbst hat uns zu einem wesentlichen Faktor in Seinem Plan, die Welt zu vollenden, gemacht! Das tätige Gebet ist tätige Nächstenliebe, an der gesamten Schöpfung Gottes. Auch die Wahrnehmung der Sorgepflicht für unsere Natur und die Tierwelt. Wobei jedoch der arme, oder leidende Mensch (seelisch oder physisch) immer unser eigentlicher Nächster ist.

Jegliches Lippengebet aus Tradition oder aus einer religiöser Verpflichtung heraus, ist vor Gott wertlos und erreicht Sein Vaterherz nicht.

Alleine das in der Liebesflamme brennende Herz vermag in kindlichen, oft stammelnden Worten, seiner Liebe zum Vater Ausdruck zu verleihen. Doch kommt man hier selten über den dritten Satz hinaus, da die im Herzen aufsteigende Gottesliebe sogleich durch einen Strom der Wonnetränen gekühlt werden muss, ansonsten die Seele ihre sie schützende Abgrenzung – vor der Zeit – verlieren würde. Dieser intime Bereich ist wie ein Kuss zwischen zwei Liebenden; er ist im Grunde nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Aber es ist eine Gnade, solch einen Augenblick selbst zu erleben, oder miterleben zu dürfen. Man sollte solch einen Augenblick wie einen heiligen Raum betreten und auch genau so wieder verlassen; still und ohne Worte!

Bei dieser Form, oder auf dieser Ebene des Gebetes, spricht die Seele des Menschen durch Liebetätigkeit an der Schöpfung, oder durch das in Liebe entflammte Herz zu Gott. Hier ist es Gott der zuhört und Seine Kinder in Wonne „wahr-nimmt“.

Aber auch ein in Liebe und Demut, durch den Einzelnen oder mehrere Menschen, von Herzen vorgetragenes Bittgebet wird von Gott gehört und verfehlt seine Wirkung nicht. Hier denkt man ja nicht an das eigene Wohl, sondern an das Wohl eines anderen. Auch dies ist eine Form der Nächstenliebe. Bei allem Bitten sollte man aber sagen: „Nicht mein/unser Wille, sondern Dein Wille geschehe!“ Denn wir wissen nicht warum das Eine oder Andere über einen Menschen kommt und kommen muss, um seine Seele zu befreien; das weiß alleine die Weisheit Gottes und der, dem Er es offenbaren will. All die wohlgeformten und weise klingenden Gebete dagegen, selbst wenn sie in den höchsten Tönen dargeboten werden, sind meistens nur eine Selbstdarstellung des Wortgewandten. Man betet für den begrenzten Raum, in welchem man die Zuhörer weiß. Diese für die Menschen gesprochenen Lippengebete werden im Himmel nicht erkannt und wahrgenommen (da nicht vom Wahren gekommen).

Die zweite Ebene ist die der Verinnerlichung, oder Meditation. Hier atmet der Pilger ein auf seinem Weg in die himmlische Heimat, während er bei der Liebetätigkeit unter den Menschen ausatmet. Auf der ersten Ebene ist es der Mensch der handelt und Gott wird stille zum Lauscher. Hier auf der zweiten Ebene jedoch, wird der Mensch stille und lauscht in seine inneren Welten und Gott spricht und wirkt in ihm.

Keiner sollte sich hierbei an dem Wort „Meditation“ stören, da hierdurch am besten auf den Punkt gebracht wird, was diese Form der Andacht oder Verinnerlichung beinhaltet. Es ist das stille werden der Seele – des Seelenspiegels – vor dem Geiste Gottes. Nur wenn wir es lernen, uns von all unseren Alltagssorgen und Gedanken in Zeiten der Andacht/Meditation zu lösen, können wir uns für eine andere Welt, für eine andere Wirklichkeit öffnen. Es ist eine Welt der geistigen Wahrheiten, die Welt oder das Reich Gottes, in welcher Er alles in Allem ist. Vor dem Hintergrund, das die eigentliche Realität die des Geistes ist, ist die gesamte materielle Schöpfung nur der unwirkliche Schatten dieser Wirklichkeit. Dieser Schatten steht jedoch zwischen uns und einer klaren Sicht der Dinge, er steht letztlich zwischen uns und Gott. Er steht auch als verzerrender Spiegel zwischen unserem irdischen Dasein und unserer wahren göttlichen Bestimmung und Natur. Denn wir sind ja einst aus Gott geschöpft, von Ihm ausgegangen in ein gesondertes Dasein und haben uns letztlich in der Welt der Schatten und Illusionen verlaufen und verloren. Der uns von Jesus anempfohlene Weg zurück zur Wirklichkeit des Reiches Gottes, also „zu unserer geistigen Wiedergeburt ins schattenlose Licht“ besteht darum auch in einer Tätigkeit auf diesen zwei Ebenen der Liebetätigkeit und der Meditation.

Meditation, als der täglich zu beschreitende Weg, um wieder in eine Verbindung und Harmonie mit der geistigen Wirklichkeit zu treten. Nur hierdurch kann unsere Wahrnehmung und Gedankenwelt wieder auf jenen Punkt gebracht werden, von dem aus wir einen ungetrübten Einblick in das Wesen des Reiches Gottes und unsere eigene Natur erhalten. Durch die Einhaltung der uns von Jesus anempfohlenen Meditationszeiten, in welcher wir uns in unser stilles Herzenskämmerlein zurückziehen sollen, nähren wir das göttliche Kind in uns, das durch diese Zuwendung zur vollen Mannes/Frauengröße emporwachsen kann. Hierzu sollen wir uns von allen weltlichen Geschäften, Gedanken und Einflüssen abschließen (die Fenster und Türen der nach außen gerichteten Sinne schließen), damit das Licht des göttlichen Geistes, ungetrübt von unserer Seele widergespiegelt werden kann. Erst hierdurch werden wir zu wirklichen Weggefährten Jesu, der diesen Weg bis zur völligen Vereinigung mit Seinem Vater gegangen ist. Wir jedoch werden durch die beharrliche und fortschreitende Nachfolge Jesu, in Sein Bild und Wesen übergehen.

Ein- und ausatmen: Das Tätigsein aus dem Motiv der Liebe, als Gebet in unserer gefallenen Welt und das sich versenken in die geistige Wirklichkeit, sind wie das Ein- und Ausatmen der Seele! Beides muss sie tun, um in einem gesunden Gleichgewicht zu leben. Jedes einseitige Vorgehen führt zur Atemnot und hindert die Seele am Voranschreiten auf dem geistigen Pfad ihrer Berufung: „Bruder und Schwester Christi zu werden, als ein vollkommenes Abbild der Vater-Liebe Gottes, für welches Ziel alle Schöpfungsräume ins Dasein traten.“

Erhard Gaiduk

Teil 2

Stille Einkehr

Der Leibesstimme Hauchgewimmer

Das dringt zu Meinem Ohren nimmer

Und ein Gebet- nur von dem Munde

Sei niemals eurer Bitten Kunde.

Im Herzen nur soll reden lernen,

Auf Erden so wie in den Sternen,

Wer da mit Mir will Rede führen,

Ansonsten wird er sich verirren.

Denn einmal pfleg‘ ich laut zu reden,

Hört‘s wohl, ihr allzeit Herzensspröden!.

Nur so in heiliger Stille leise

Ich rede stets in liebster Weise.

Und wenn ihr möcht‘t Mein Wort vernehmen,

Sollt ihr an Stimme euch nie stemmen,

Im Herzen müsst ihr Worte bauen

Und nur in dessen Inn‘res schauen.

Ihr nehmt zum Beispiel: “Unser Vater“,

Und sprecht es matt und immer matter,

Am Ende lasst ihr weg die Stimme,

Horcht nur noch auf des Geist‘s Gewimme;

Gleich einem Echo werd ‘t ihr finden

Sich Worte sanft dem Geist entwinden,

Und geht‘s – wie schwer auch – im Beginnen,

Nicht lasset ab, ihr werd’t gewinnen!-

Gleich wie die Kinder anfangs lallen,

Um ihren Willen euch zu malen,

So ist es auch mit innrer Sprache,

Gewöhnung kläret wohl die Sache.

Zu allem – hört! – gehöret Schule,

Sonst wird gar All‘s zu einer Nulle,

Darum muss Obiges geschehen,

Sonst könnt ihr nie den Geist verstehen.

Und habt ihr das in euch gewonnen,

Und seid zu beten gern gesonnen,

Dann sollt derart im Geist ihr stehen,

Ich werde euch gar wohl verstehen.

Und wenn ‘s dann euerem Geist wird gehen,

Wohl fertig seine Zung‘zu drehen,

Recht klar und deutlich All ‘s zu sagen,

Könnt ihr Mich auch um etwas fragen;

Und nach der Kraft der reinen Liebe

Ihr werd’t gewahren heil‘ge Triebe;

Dann horchet ganz gelassen stille

Wie sich da kündet Gottes Wille.

Ihr werdet‘s klar und deutlich hören,

Was da nun ist Mein leichtes Begehren:

Nur auszustreuen guten Samen,

Das soll geschehen all ‘zeit! Amen!

Psalmen und Gedichte Seite 75

Pflege dein Inneres

GEJ.03_061,01-03

Raphael: „Siehe, in eines Hauses Innerem ist seit langem schon alles in der höchsten Unordnung; voll Schmutzes und allerlei Unflates sind dessen Gemächer. Aber der Hausherr hat stets auswärts etwas zu tun und nimmt sich daher nie eine rechte Zeit dazu, um das Innerste seines Hauses rein zu machen; da er aber zur Nachtzeit dennoch darin die Ruhe nehmen muss und die unreine Luft einatmet, so wird er krank und schwach, und es wird ihm fürder schwer werden, sein Haus zu reinigen und in der schlechten Luft zu genesen.

Und siehe, so ist dein Herz auch ein Haus der Seele und vorzüglich des Geistes! Wenn du aber immer nach außen hinaus tätig bist, wann wirst du da dein Lebenshaus reinigen, auf dass dein Geist gedeihe in der guten Luft deiner Seele?

Also ist fürs Gedeihen der Seele und des Geistes in ihr vor allem, was du tust, die äußere Ruhe notwendig!“

GEJ.05_218,01-02

Ruhe, die wahre, innere Gemütsruhe ist für jeden Menschen das notwendigste geistige Element, ohne das er nichts wahrhaft Inneres und geistig Großes zu fassen vermag, und darum gewähre Ich euch auch gerne das, was du soeben verlangtest.

Es ist aber solch eine Ruhe, in der dem Leibe und seinen Gliedern die Tätigkeit vorenthalten wird, dennoch keine Ruhe, sondern vielmehr eine innere große Tätigkeit der Seele danach und darin, sich mit ihrem Geiste, den sie wahrzunehmen angefangen hat, mehr und mehr zu einen. Und so du eine solche Ruhe verlangst, so tust du, wie auch ein jeder andere, wohl daran, und nach fortgesetzter und täglich einmal vorgenommener solcher innerer Ruhe, oder besser Seelentätigkeit, wirst du erst zu fühlen anfangen, welch einen großen wahren Lebensnutzen du daraus gewonnen hast.

Der Seelenspiegel und die wahre Sabbatruhe

GEJ.02_148,09-13

Wenn ihr aber sehet einen ganz ruhigen Wasserspiegel, und es scheint die Sonne darein, so wird sie aus dem Wasserspiegel in derselben Majestät und Wahrheit widerstrahlen, als wie ihr sie sehet am Himmel. Und ebenso gehört ein ruhiges, leidenschaftsfreies Gemüt, das nur durch eine gänzliche Selbstverleugnung, Demut, Geduld und reinste Liebe erreicht werden kann, dazu, damit das Ebenmaß Gottes im Geiste des Menschen ebenso rein und wahr widerstrahle wie die Erdsonne aus einem ruhigsten Wasserspiegel.

Ist das bei einem Menschen der Fall, so ist in ihm alles zur Wahrheit gediehen, und seine Seele ist dann fähig, ihren Blick in die Tiefen der Schöpfungen Gottes zu richten und alles schauen zu können in aller Fülle der reinsten Wahrheit. Aber sowie es in ihr zu wogen anfängt, so werden die Urbilder zerstört, und die Seele befindet sich dann schon notwendig auf dem Felde des Truges und der Täuschungen aller Art und Gattung und kann nicht zur reinen Anschauung gelangen, bis nicht in ihr die völlige Ruhe in Gott eingetreten ist.

Und das ist die wahre Sabbatruhe in Gott, und die Feier des Sabbats ist darum von Gott verordnet worden. Der Mensch soll sich da von jeder schweren, anstrengenden Arbeit enthalten, weil jede schwere Arbeit die Seele nötigt, dem Fleische ihre Kräfte zu leihen, und dabei mit demselben erregt wird, was den Spiegel ihres Lebenswassers in eine starke Bewegung versetzt, daß sie darum die rein göttliche Wahrheit in sich nimmer klar erkennen kann.

Die wahre Sabbatruhe besteht demnach in einer vernünftigen Feier von aller schweren Arbeit; ohne Not soll man nicht die Hand an sie legen, aber in der Not ist jeder Mensch verpflichtet, seinem Bruder zu helfen.

Mehr aber noch, als sich von aller schweren Arbeit enthalten, soll eine jede Seele jede Leidenschaft zur Seite schaffen! Denn die Leidenschaften sind Stürme der Seele; sie wühlen ihr Lebenswasser auf, und Gottes Ebenmaß wird dann in der Seele also zerrissen, wie das Ebenmaß der Sonne auf den Wogen des Meeres zerrissen wird. Es blitzt wohl das Bild der Sonne aus den Wogen, aber in welcher Verzerrtheit! Und so der Sturm lange währt, so entsteigen dem bewegten Meere bald schwere Dünste und füllen die Himmelsluft der Seele mit schweren Wolken; diese hindern dann das Licht der Geistessonne völlig, an das Lebensgewässer der Seele zu gelangen, – und die Seele wird finster, kann nicht mehr unterscheiden Wahres vom Falschen und hält das Blendwerk der Hölle für ein Himmelslicht.

GEJ.05_073,09-12

Sage Ich: „Wo und wann immer ein Mensch wahrhaft für das Heil seiner Seele gearbeitet hat, dort und dann hat er auch am meisten und wahrhaft und am alleruneigennützigsten gearbeitet; denn eine rechte Tätigkeit zum Wohle und Heile der eigenen Seele schließt ja ohnehin alle andere selbstsüchtige Tätigkeit ganz vollständig aus, weil die Selbstsucht und Eigenliebe die Liebe zu Gott und zum Nächsten völlig ausschließt.

Wer irdisch für seinen Leib sorgt, der sucht die Schätze dieser Welt, wühlt in der Materie und vergräbt seine Seele also ins Gericht und in den Tod. Wenn ein solcher Mensch auch den ganzen Tag hindurch auf dem Felde mit Pflug und Haue gearbeitet hat mit solchem Eifer, dass er am Abend im eigenen Schweiße ganz ordentlich gebadet war, so war er dem gegenüber, was Ich Arbeit nenne, dennoch ein Tagedieb, ein fauler Knecht für das Feld des Reiches Gottes.

Denn wer für den wahren, von Gott ihm gestellten Zweck nicht arbeitet im Geiste nach Recht und Gebühr in der Ordnung Gottes, der arbeitet sicher auch zum zeitlichen und ewigen Wohle seines Nächsten nicht, und Gott zu suchen und näher zu erkennen findet er nicht der Mühe wert. Wer aber Gott zu finden und wahrhaft zu erkennen sich keine Mühe gibt, der gibt sich noch weniger eine rechte Mühe zum Wohle seines Nächsten, und so er schon für ihn etwas tut, da tut er das nur seiner selbst willen, damit der Nächste irgend fähig werde, ihm mehrfach dafür zu nützen, als was er ihm bloß einfach Gutes getan hat.

Du hast aber nun Gott gesucht und dich selbst und Gott gefunden; und siehe, das war eine rechte Tätigkeit von dir, und Ich sage es dir, dass du nun in den etlichen Stunden mehr getan hast als sonst durch dein ganzes Leben!“

Ehrliche Selbstbeschauung

GEJ.02_188,12-16

Spricht Johannes: „Sieh, Bruder (Petrus), was das Erkennen und den lebendigen, unerschütterlichsten Glauben betrifft, so bist du unter uns offenbar der Stärkste und nach dem Zeugnisse des Herrn ein wahrer Fels; aber dabei hast du dennoch Stunden, in denen dich so eine leise Art von Selbstgefühl übermannt, und siehe, ein solches Selbstgefühl ist so ein wenig mit dem, was man Hochmut nennt, ziemlich nahe verwandt! Und das wird es sein, was der Herr durch so manche dir zukommende Demütigung aus dir herausschaffen will! Ich habe das schon bei manchen anderen Gelegenheiten wahrgenommen und hätte es dir schon lange gern gesagt aus wahrster und aufrichtigster Bruderliebe; aber es hat sich dazu nie eine so recht schickliche Gelegenheit geboten. Da sich nun eben eine solche Gelegenheit ergeben hat, so dachte ich daran und habe es dir gesagt, wie ich es schon lange lebendigst in mir gefühlt habe. Du wirst es sicher in dem guten Liebesinne aufnehmen, in und aus welchem ich es dir gesagt habe, und wirst mir darob nicht gram sein!?“

Sagt Simon Juda: „Ja, ja, du wirst auch darin ganz vollends recht haben; aber nur begreife ich es nicht, warum Er unsereinen auf so etwas nicht wenigstens einmal aufmerksam macht, indem Er doch sonst nicht wortkarg ist! Man würde sich dann ja um vieles leichter danach richten, was da nach Seinem rein göttlichen Sinne vollkommen Rechtem ist!“

Sagt Johannes: „Das könnte Er zwar tun; aber Er tut es dennoch nicht, und siehe, das muss schon auch wieder seinen guten Grund haben!

Mir kommt es also vor, als ob Er es haben wollte, dass ein jeder Mensch sich zuerst vollkommen selbst finden müsste, bevor der Herr am Ende Seine alles Leben vollendende Hand an ihn legt und mit Seinem Lichte Wohnung nimmt in des Menschen Herzen.

Aus diesem mir als vollwahr dünkenden Grunde sagt der Herr denn auch niemandem direkt die Fehler des Lebens vor, sondern bloß indirekt durch gewisse Rüttler, durch die Er dann die Seele zwingt, sich selbst näher zu beschauen, ihre Fehler an Seinem Lichte zu erkennen, sie von sich zu bannen und sogestaltig dann völlig in die Ordnung des Herrn einzugehen.

Meditationstechniken

GEJ.01_224,08-12

(Der Herr:)Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Sichselbstbeschauung! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muss sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen.

Weil aber solches eben so notwendig ist, darum wollen wir denn für heute Vormittag auch eine solche Übung vornehmen, und nach dem Mittagsmahle aber werden wir ein bisschen aufs Meer uns begeben und sehen, was allenfalls da zu machen sein wird.“

Es wissen aber einige nicht, wie sie es mit der inneren Selbstbeschauung anfangen sollen, und fragen Mich darum. Ich aber sage: „Ruhet und denket im stillen lebendig nach über euer Tun und Lassen, über den euch wohlbekannten Willen Gottes, und ob ihr demselben nachgekommen seid zu den verschiedenen Zeiten eures Lebens, so habt ihr euch innerlich selbst beschaut und dadurch stets mehr und mehr dem Eindringen des Satans in euch den Weg erschwert. Denn dieser sucht nichts emsiger, als durch allerlei äußere, nichtssagende Gaukeleien den Menschen an seiner inneren Sichselbstbeschauung zu verhindern.

Denn hat der Mensch einmal durch Übung irgendeine Fertigkeit in der Beschauung seines Innern erreicht, so findet er in sich auch nur zu leicht und zu bald, welche Fallen ihm der Satan gelegt hat, und kann dann diese weidlichst zerstören und zunichte machen und aller künftigen Arglist desselben Feindes auf das energischste vorbauen. Das weiß der Satan nur zu gut und ist daher alleremsigst beschäftigt, durch allerlei die Seele nach außen ziehende Gaukeleien eben die Seele selbst zu beschäftigen, und er hat dann hinter der Wand ein ganz leichtes, unvermerkt der Seele allerlei Fallen aufzurichten, in die sie sich am Ende derart verstricken muss, dass sie dann fürder zu einer Sichselbstanschauung gar nicht mehr gelangen kann, was sehr schlimm ist.

Denn dadurch wird die Seele dann stets mehr von ihrem Geiste getrennt und kann denselben nicht mehr erwecken, und das ist dann schon der Beginn des zweiten Todes im Menschen.

GS.02_044,16-17

Also muss ja notwendig ein jeder, der in das Leben seines Geistes eingehen will, sich tagtäglich auf eine Zeitlang in die vollkommene Ruhe seines Geistes begeben und muss in dieser nicht etwa mit allerlei Gedanken umherschweifen, sondern er muss einen Gedanken nur fassen und diesen als ein bestimmtes Objekt unverwandt betrachten.

Der beste Gedanke ist hier freilich der Herr. Und wenn jemand solches mit Eifer und aller möglichen Selbstverleugnung fort und fort tun wird, so wird dadurch die Sehe wie das Gehör seines Geistes stets mehr und mehr an innerer Schärfe gewinnen, und nach einer eben nicht zu langen Zeit werden diese beiden Sinneswerkzeuge des Geistes so sehr erhöht werden, dass er mit der größten Leichtigkeit dort geistige Formen von der wunderbarsten Art erblicken wird, wo er vorher nichts als eine formlose Leere zu erschauen wähnte. Und so wird er auch mit eben der Leichtigkeit Töne und Worte vernehmen, wo ihm ehedem eine ewige Stille zu sein schien. Ich meine, ihr werdet mich verstehen, was ich euch damit habe sagen wollen und werdet hoffentlich auch einsehen, dass euer Einwurf hinsichtlich des Schauens um ein Bedeutendes eitler war als meine Beheißung, wie geartet ihr eure Sehe zum ferneren Anblicke dieser Herrlichkeiten stärken sollet.

Geist von Seinem Geist

GEJ.09_058,06-07

Niemand kann wissen, was im Menschen alles als zum Leben Notwendiges verborgen ist, als nur der Geist, der im Innersten des Menschen ist und wohnt; und so weiß auch kein Weltweiser, was Gott Selbst und was in Ihm ist, als nur der Geist Gottes, der alle Tiefen Dessen durchdringt.

Wenn der Geist im Menschen aber nicht als das wahre Lebenslicht erweckt wird, da ist es finster im Menschen, und er erkennt sich nicht. Wenn durch den Glauben an Mich und durch die Liebe zu Mir und zum Nächsten aber der Geist im Menschen erweckt und zum hellen Lichte entzündet wird, dann durchdringt der Geist den ganzen Menschen, durch und durch, und der Mensch erschaut da, was in ihm ist und erkennet sich. Und wer sich erkennt, der erkennt auch Gott; denn der wahre und ewige Lebensgeist im Menschen ist nicht ein Menschengeist, sondern ein Gottesgeist im Menschen, ansonst der Mensch kein Ebenmaß Gottes wäre.

Das Wunderarkanum

GS.02_018,19-24

Euch aber, die ihr nun den Geist schon ein wenig habt kennengelernt, kann ich es nun schon ein wenig kundgeben, worauf es hauptsächlich ankommt, um eben aus dem Geiste mächtig, unfehlbar, bestimmt und wahrhaft wunderbar zu wirken.

Worauf kommt es denn eigentlich an? – Höret, ich will euch dafür ein kleines Rezeptchen geben. Nehmet davon alle Morgen und Abende einen guten Esslöffel voll ein, und ihr werdet euch überzeugen, dass dieses Rezept ein wahrhaftiges Wunder-Arkanum ist.

Die erste Spezies besteht darin, dass man sich gleich nach dem Erwachen mit dem Herrn durch die Liebe in Seinem Willen vereint; solches muss auch abends geschehen. – Wenn dann jemand etwas möchte, so habe er acht auf den ersten Gedanken; das ist die zweite Spezies. Diesen halte er nun augenblicklich fest und vertausche ihn um alle Weltreichtümer nicht mehr mit einer zweiten.

Hat er solches getan, dann bitte er den Herrn, dass Er Sich möchte mit Seiner unendlichen Stärke vereinen mit der Schwäche des eigenen Willens, erfasse den Herrn dabei abermals mit seiner Liebe, – das ist die dritte Spezies. Ist solches in aller wankellosen Festigkeit geschehen, dann geselle er zu diesen drei Spezies noch eine vierte hinzu, und das ist der fixiert feste Glaube.

Wenn diese vier Spezies beisammen sind vollkommen, so ist die Wundermedizin auch schon fertig.

Wer es nicht glauben will, der wird in sich wohl schwerlich die Probe ausführen können; wer es aber glaubt, der gehe hin und tue desgleichen, und er wird sich überzeugen von der vereinten Kraft des Herrn in seinem Geiste. – Dieses Geheimnis musste ich euch hier mitteilen, weil es hier am rechten Platze ist.

Nachtrag

Ich weiß aus eigener Erfahrung sehr gut, wie oft der gute Vorsatz, das als richtig und gut erkannte auch umzusetzen, in Trägheit, Zeitnot und vielerlei Entschuldigungen stecken bleibt. Und immer wieder musste ich erkennen, das nichts, aber auch gar nichts in der Schattenwelt so wichtig ist, dass ich dafür den Lichtweg nicht beschreiten kann. Man dreht sich manchmal jahrelang auf dem Karussell der Illusionen im Kreise, bevor man das Wagnis eingeht abzuspringen, um wieder frei atmen zu können. Doch eins ist sicher, das Karussell wird nicht anhalten um uns freizugeben. Nein, es ist immer ein Willensakt der Mut und Entschlossenheit erfordert.

Danach ist dann die Beharrlichkeit und Disziplin gefragt, um nicht wieder aus dem guten Beginn zurück zu fallen in die alte Natur. Denn der natürliche (Adams-) Mensch unterliegt immer den starken Einflüssen der Fallwelt. Erst wenn man sich aus dem Motiv der Gottesliebe in Selbstverleugnung über einen gewissen Punkt „ent-wickelt“ hat, kann der neue Mensch in Christus (die Christusnatur) nicht mehr aufgehalten werden durch die Einflüsse der materiellen Schöpfung.

Da auch ich mit den inneren Widerständen und Falltüren, gerade während der ersten Zeit der Meditation vertraut bin, möchte ich jedem, der diesen Weg nach Innen ernsthaft gehen möchte, meine Begleitung und Hilfe auf dem ersten Stück des Weges anbieten. Solange, bis er selbst die Lichtspur erkennen kann und seinen ganz eigenen, persönlichen Weg mit dem Heiland und Meister Jesus Christus gehen wird. Habe keine Scheu Kontakt mit mir, über die Adresse des Schriftenversandes aufzunehmen.

Dein Bruder in Jesus Erhard Gaiduk

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Von

Datum: 26.02.02

Betreff / Dateiname: Meditation oder Selbstbeschauung

Liebe Freunde,

da in letzter Zeit gelegentlich auf das Meditieren und seiner Wichtigkeit im Streben nach geistiger Wiedergeburt in E-Mails der Liste aufmerksam gemacht wurde, habe ich mal versucht mich zu informieren, was in der NO durch Lorber dazu gesagt wird.

Der Begriff Meditation findet keine Verwendung in der gesamten NO, statt dessen wird im GEJ von der Bedeutung der Selbstbeschauung berichtet. Auch bei Swedenborg findet z.B. im zusammenfassenden Werk “Die wahre christliche Religion” der Begriff Meditation keine Verwendung.

Nach W. Lutz , “Die Grundfragen des Lebens”, Kap. 51, S. 322 (Stichwort “Selbstbeschauung”) steht in einer Fußnote eine wichtige Mitteilung zur Meditation in ihrem Verhältnis zur Neu-Offenbarung:

“Durch die klare Zielrichtung auf Gott und seinen Willen und auf die Reinigung unserer Seele unterscheidet sich die hier (im GEJ) gelehrte geistige Versenkung ganz wesentlich von der indisch-theophischen Lehre. Die empfiehlt eine völlige Ausschaltung aller Gedanken, um die Seele völlig aufnahmefähig zu machen für die Einströmungen der geistigen Welt. Auf diese Weise völlig willenlos hingegeben, wird die nach übermenschlichen Erkenntnissen und Kräften strebende Seele aber allzu leicht eine Beute trügerischer Wesen aus dem Geisterreiche. Geht der Sinn und Wille der Seele dagegen von Anfang an klar und entschieden auf Gott, den himmlischen Vater und auf nichts als die Erfüllung seines heilvollsten Liebewillens, dann steht die gutwillige Seele bald unter Gottes Schutz und es kann sich ihr in dem Maße, als ihr Streben ein lauteres und erstes ist, nichts Unlauteres nahen und sie in die Irre führen.”

Das heißt doch schlicht und einfach: Wer für sich die Meditation als wichtiges Werkzeug auf seinem geistigen Weg einsetzt, kann sehr leicht auf Irr-Wege geraten; vor allem nutzt er dabei nicht das Angebot, das mit der “Selbstbeschauung” zur Verfügung steht, welche d a s rechte Mittel im Bemühen hin zu Gott ist (entsprechend der NO-Mitteilung).

Offenbarungshinweise zur “Selbstbeschauung“ werden im GEJ 01.224 – 226 gegeben. So steht z.B. in GEJ 01.224: (8): “Denn wahrlich sage Ich euch: Nichts ist dem ganzen Menschen heilsamer als eine zeitweilige innere Selbstbeschauung! Wer sich und seine Kräfte erforschen will, der muss sich zu öfteren Malen selbst erforschen und innerlich beschauen. (10): Es wissen aber einige nicht, wie sie es mit der inneren Selbstbeschauung anfangen sollen, und fragten Mich darum. Ich aber sagte: Ruhet und denket im stillen lebendig nach über euer Tun und Lassen, über den wohlbekannten Willen Gottes, und ob ihr demselben nachgekommen seid zu den verschiedenen Zeiten eures Lebens, so habt ihr euch innerlich selbst beschaut und dadurch stets mehr und mehr dem Eindringen des Satans in euch den Weg erschwert. Denn dieser sucht nichts emsiger, als durch allerlei äußere, nichtssagende Gaukeleinen den Menschen an seiner inneren Selbstbeschauung zu verhindern. (11): Denn hat der Mensch einmal durch Übung irgendeine Fertigkeit in der Beschauung seines Inneren erreicht, so findet er in sich auch nur zu leicht und zu bald, welche Fallen ihm Satan gelegt hat, und kann dann diese weidlichst zerstören und zunichte machen und aller künftigen Arglist des Feindes auf das energischste vorbauen. …”

Worum es sich bei der rechten Selbstbeschauung handelt, das spricht der Herr noch deutlicher aus in GEJ 05.125:

(2): “Ich aber sage zu euch darum: Prüfet euch sorgfältig, ob nicht noch irgend starke weltliche Vorteilsgedanken euer Herz beschleichen, ob nicht zeitweiliger Hochmut, eine gewisse, zu überspannte Sparsamkeit – eine jüngste Schwester des Geizes -, die Ehrsucht, richterlicher Sinn, Rechthabelust, fleischlicher Wollustsinn und dergleichen mehreres euer Herz und somit auch eure Seele gefangen halten! Solange das bei dem einen oder dem andern der Fall ist, wird er zu der Verheißung, das heißt zu ihrer vollen Erfüllung an ihm, nicht gelangen.”

Die Selbstbeschauung (GEJ 01.224) und die Selbstprüfung (GEJ 05.125) gehören zusammen und sind weit entfernt vom dem, was man unter Meditation – einer religiösen Praxis des Ostens (indisch-theosophisch) – versteht und übt.

So darf man sicherlich zusammenfassend sagen:

  1. a) Meditation ist passives Verharren und Sich-Öffnen für Einströmungen aus geistigen Sphären (gewissermaßen ein Sich-Ausliefern oder passives Hingeben).
  2. b) Selbstbeschauung ist bewusste Denk-Tätigkeit zur Aufdeckung eigener Schwachstellen und gestützt auf die Kenntnis unserer christlichen Lehre (ein aktives Selbst-prüfen).

Die für Christen empfohlene Methode ist die Selbstbeschauung, nicht die Meditation. Wenn das so richtig ist, dann können Erfahrungen wie z.B. in einer E-Mail mitgeteilt “…. Schwingungen empfinde ich in der Meditation am tiefsten” für den Meditierenden recht problematisch sein oder werden.

Mich würde interessieren wie andere das sehen und eine Aussprache darüber wäre sicherlich hilfreich.

Einen herzlichen Gruß

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Von Dieter

Am 28.2.2002

Zunächst ein paar Begriffsbestimmungen:

Microsoft Encarta 99: Meditation

1) Tiefes geistiges Versenken. Ruhiges intensives Nachdenken

2) Versenkung

Meditieren

1) Nachsinnen, tief nachdenken,

2) Sich versenken

Der Brockhaus in einem Band 7. Auflage 1996:

Meditation, die sinnende Betrachtung, Versenkung, geistig-geistliche Sammlung

Die indische Theosophie verwendet das Wort Meditation nicht.

Sie greift auf die klassischen indischen Bezeichnungen aus dem Yoga Standartwerk von Patanjali (vor Chr.) zurück. Dort findet man das Wort Meditation erst recht nicht. Die drei letzten Stufen und Begriffe möchte ich erläutern. Die Yoga Begriffe lauten:

Dharana = Konzentration

Dhyana = Meditation

Samadhi = unio mystica

Vivekananda interpretiert Patanjali in Raja-Yoga, Kap. 6 u. 7

Aus letzterem folgende Zusammenfassung:

Jeder, der schon einen Meditationsversuch gemacht hat, weiß, dass sich die Gedanken dabei benehmen wie ein Bienenschwarm. Konzentration ist das Bemühen sich auf einen bestimmten Inhalt (z. B. Jesus oder „das weiße Licht des Geistes“[GS.02_044,15]) zu konzentrieren. Das gelingt zu Beginn nur eine kleine Zeit lang.

Nur durch ausdauerndes Üben gelingt es die Konzentration ohne abzuschweifen für längere Zeit auf einem bestimmten Inhalt zu belassen. Das ist Dhyana oder Meditation.

Gerade nach dem Yoga ist Meditation ihrem Wesen nach nichts anderes als eine anhaltende, gesteigerte Konzentration. (und entspricht damit HiG 3 und GS. Eine Trennung von Meditation und Konzentration macht keinerlei Sinn.)

(„Meditation ist passives Verharren und Sich-Öffnen für Einströmungen aus geistigen Sphären (gewissermaßen ein Sich-Ausliefern oder passives Hingeben)“. Gerd Freds Definition ist seine persönliche Einstellung und ist dem Yoga-Begriff von Meditation entgegengesetzt.)

Die weitere Stufe, die im Yoga mit Samadhi bezeichnet wird, beinhaltet die Vereinigung mit dem Inhalt der Konzentration. Der in unserem Kulturkreis dafür übliche Begriff lautet „unio mystica“.

Weil das nun so aussieht, als ob Yoga und christliche Mystik dasselbe wären möchte ich im Folgenden den Unterschied an Hand der NO erläutern:

[HGt.03_056,15] „Und darum hat Gott ja das menschliche Herz gemacht zur Wohnstätte für Sich, damit da niemand außer oder ohne Gott leben sollte.

[HGt.03_057,14] Gerade also aber wirkt auch nur ein Geist Gottes in eines jeden Menschen Herzen; darum ist aber dann der im Menschen wirkende Geist Gottes nicht etwa irgendein zweiter Gott, sondern nur ein Geist mit dem unendlichen Geiste Gottes, wie die Sonnen alle, welche da aus den Augen der Menschen wiederstrahlen, vollkommen eins sind mit der Hauptsonne, aus der sie ausgehen.“

[RB.02_278,04] „Mein Reich ist daher in eines jeden Menschen kleines Herz gelegt. Wer da hineinkommen will, muß also in sein eigenes Herz eingehen und sich da ein Plätzchen der Ruhe gründen, die da heißt Demut, Liebe und Zufriedenheit. Ist er damit in der Ordnung, ist auch sein Glück für ewig gemacht. Er wird dann bald sehr viel mehr finden, als er je erwartet hatte. Denn ein kleines Häuschen ist gewiß leichter mit allem Nötigen einzurichten als ein großer Palast, der noch immer leer aussieht, wenn sich auch schon tausende Einrichtungsstücke darin befinden.

[RB.02_278,06] So sollt ihr euch Meine Himmel auch nicht irgendwo als recht weit entfernt vorstellen, sondern ganz nahe. Der ganze Weg beträgt höchstens drei Spannen Maß: die Entfernung vom Kopf bis ins Zentrum des Herzens! Habt ihr diese kleine Strecke zurückgelegt, so seid ihr auch schon drinnen. Denkt ja nicht, daß wir etwa eine Auffahrt über alle Sterne hinauf und hinaus machen werden, sondern eine Niederfahrt nur in unser Herz. Da werden wir unsere Himmel und das wahre, ewige Leben finden!“

Dieser Gottesfunke in unseren Herzen wird bei Lorber auch „atma“ genannt und bis hierher sind sich Yoga und NO auch vom Weg her außerordentlich ähnlich.

Nun der entscheidende Unterschied:

[HGt.02_072,17] „Dieses Herz aber sah aus wie eine Sonne, und deren Licht war stärker denn das Licht der Tagessonne tausendfach genommen.

[HGt.02_072,18] Als ich aber dieses Sonnenherz stets mehr und mehr betrachtete, da entdeckte ich auf einmal in der Mitte dieses Sonnenherzens ein kleines, Dir, o heiliger Vater, vollkommen ähnliches, lebendiges Abbild…“

Der Gottesfunke besteht einmal aus einem unpersönlichen Aspekt gleich einer Sonne und dahinter noch aus dem persönlichen, Jesus ähnlichen, Abbild, also Jesus in unserem Herzen.

Während sich der Übende auf dem Yoga-Weg mit dem unpersönlichen Aspekt des Gottesfunkens vereinigen kann, kann er ohne die Erlösertat von Jesus anzuerkennen und anzunehmen, den Gottesfunken nicht zum Wachsen bringen und sich nicht mit dem persönlichen Aspekt desselben vereinigen, da dieser ja aus Jesus als dem persönlichen Zentrum der Gottheit ausgeht.

Er bleibt daher bei der Wiedergeburt der Seele stehen. Die vorchristlichen Wege zu Gott sind jedoch nicht falsch, es fehlt ihnen jedoch die Krönung, das Wissen und Annehmen der Erlösung durch das verkörperte Gotteszentrum.

Der christliche Mystiker, sofern er die geistige Wiedergeburt anstrebt und erreicht, ist in der Lage sich mit seinem persönlichen Aspekt des Gottesfunken, der ja das Jesu ähnliche Abbild darstellt, zu vereinigen und Zugang zum reinen Liebehimmel zu erhalten.

Diesen Weg hat uns Jesus gebahnt, aber gleichzeitig gesagt: [GEJ.04_110,11] „Und Ich sage es euch allen ausdrücklich, daß ihr alle danach aus allen euren Kräften trachten müsset, ebenso vollkommen zu werden, als wie vollkommen da der Vater im Himmel ist! Wer nicht so vollkommen wird, der kommt nicht zum Sohne des Vaters.“

Das Annehmen der Erlösertat Jesu ist nur die eine Hälfte, die andere ist das, was wir dazu beitragen müssen, nämlich den Weg zur geistigen Wiedergeburt zu gehen, bei dem Er uns unter die Arme greift, jedoch nur wenn wir das unsere dazu tun, was Jesus uns durch die NO vermittelt und was im Kirchen- und Bibelchristentum verloren gegangen ist, nämlich den Weg zur geistigen Wiedergeburt auch umsetzen.

Dazu dienen keine künstlichen Gräben zu vorchristlichen Wegen, sondern das Richtige daran anerkennen und ihnen zur Krönung, zu Jesus, verhelfen, was durch ein Abqualifizieren von Meditation und abwertende Definitionen nicht erleichtert, sondern erschwert wird.

Deswegen möchte ich mich daran nicht beteiligen und das Wort Meditation auch weiterhin verwenden, da ich diesen Begriff inhaltlich in der Neuoffenbarung enthalten sehe.

Zum inneren Weg gehört die Komponente einer kritischen Sichselbstbeschauung im Sinne [GEJ.01_224,10] selbstverständlich hinzu

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